Der
saudische König Abdullah ibn Abd al-Aziz Al Saud (Wikipedia-Foto),
geboren 1924 ist am 23. 1. 2015 verblichen. Er regierte als Sohn des seinerzeitigen
Gründers des saudi-arabischen Reiches, Abd al-Aziz ibn Saud (1876-1953)
mit der besonders strengen Islamvariante des Wahhabismus.
Abdullah stammte
aus dem Stamme der Schammar, zu denen - wie die Karl-May-Leser wissen - auch
die Haddedihn gehören, bei denen Kara ben Nemsis Diener und Freund Hadschi
Halef Omar im Laufe seiner späteren Karriere Scheich wurde.
Diese
Verbindung muss genutzt werden, um wieder einmal die Anfangszeilen von "Durch
die Wüste" zu zitieren, in den Hadschi Halef Omar ben Hadschi Abbul
Abas ibn Hadschi Dawud al Gossarah versucht seinen Sihdi zum wahren Glauben
zu bekehren:
»Und ist es wirklich wahr, Sihdi, daß Du ein
Giaur bleiben willst, ein Ungläubiger, welcher verächtlicher ist als
ein Hund, widerlicher als eine Ratte, die nur Verfaultes frißt?«
»Ja.« »Effendi, ich hasse die Ungläubigen und gönne
es ihnen, daß sie nach ihrem Tode in die Dschehenna kommen, wo der Teufel
wohnt; aber Dich möchte ich retten vor dem ewigen Verderben, welches Dich
ereilen wird, wenn Du Dich nicht zum Ikrar bil Lisan, zum heiligen Zeugnisse,
bekennst. Du bist so gut, so ganz anders als andere Sihdis, denen ich gedient
habe, und darum werde ich Dich bekehren, Du magst wollen oder nicht.«
Ganz
stubenrein ist dieser Vortrag nicht, über den der Karl-May-Verlag Gerüchten
zufolge nachdenken soll, in islamfreundlicher umzuformulieren.
Denn ein gestandener wahhabitscher Muslim wird niemals sagen, ein Ungläubiger
wäre gut, weil Ungläubige sind eben verächtlicher ist als ein
Hund, widerlicher als eine Ratte.
In Saudi Arabien hatte sich der
Blogger Raif Badawi dafür eingesetzt, die drei
sog. abrahamitischen Religionen, also Judentum, Christentum und Islam als gleichwertig
zu betrachten. Dafür gab's zehn Jahre Gefängnis und 1000 Peitschenhiebe.
Halef Omar würde sich auch die Peitsche verdient haben, weil er einen Ungläubigen
so nett behandelte!
Als Nachfolger für den verblichenen Saudi-Diktator,
der vom US-Präsidenten Obama noch in den höchsten Tönen wegen
seiner Weisheit gerühmt wurde, ist ein weiterer der wenigen noch verbliebenen
Söhne von Ibn Saud vorgesehen, der auch schon fast 80-jährige Salman
al Saud.
Aber es ist ja egal. Weil Saudi Arabien ist das Land mit der strengsten
Islamdiktatur, das Land mit dem meisten Erdöl, im Nahen Osten der beste
Freund des US-Imperialismus und der auch der spezielle Liebling der ÖVP.
Das
der Republik Österreich von einer Regierung aus saudifreundlichen Schwarzen
und devoten Roten eingebrockte saudische Zentrum für den interreligiösen
Dialog sollte jetzt sofort geschlossen werden. Weil sonst kommt der sich
ohnehin schon leidenschaftlich als Wahhabitenfreund gebärdende neue ÖVP-Häuptling
Mitterlehner auf die Idee, das Zentrum weiter zu führen bis sich der neue
König so richtig eingelebt hat. Und wenn der dann die Frauen wirklich Auro
fahren lässt, dann ist die Welt sowieso in Ordnung!
Zum Abschluss Zitate aus einer von den Grünen verschickten Rundmail:
"Am 19. Jänner 2015 kündigte die saudische Justizverwaltung an, die öffentliche
Auspeitschung des Bloggers
Raif Badawi am 23. Jänner nach dem Freitagsgebet fortzusetzen.
Keine 24
Stunden später weigerte sich das von Saudi-Arabien finanzierte
König-Abdullah-Zentrum in Wien ausdrücklich, die Auspeitschung des kritischen
Bloggers zu verurteilen. Raif Badawi muss sofort freigelassen werden und die Möglichkeit erhalten, zu
seiner Frau Ensaf Haidar und seinen Kindern Terad, Najwa und Miriam nach Kanada
zu reisen.
Das Verbrechen, das man ihm vorwirft, ist keines:
Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht!"