in
diesem Aufruf sind die Proportionen wohl ziemlich verschoben: man lese was als
Gegengewicht zu drei konkreten islamischen Kriegs- und Terrorplätzen
angeführt wird. Wäre es da nicht angebracht gewesen, die Islamverbände
hätten einmal ganz alleine vor der eigenen Tür gekehrt?
Aufgerufen
hatten dazu u.a. die Islamische Religionsgemeinde Linz, die Katholische
Aktion, Land der Menschen, Pax Christi, die Volkshilfe, EUISA (European
Union of Independent Students & Academics - eine muslimische Organisation),
migrare, ALIF (die oö. Gruppierung der türkisch-nationalistischen
Milli Görüs), ATIB (Avusturya Türkiye İslam Birliği -türkischer
Muslim-Verband) und das oö Antifa-Netzwerk.
Hier einige Screenshots
aus dem Bericht in OÖ-Heute vom 24.1.:
dieses
Plakat schaut deutlich danach aus, dass der Feind in der Charlie Hebdo Redaktion
saß...
hier sind auch einige Politiker zu sehen
Je
Suis Charlie Plakat war kein einziges zu sehen, "je suis Solidarite"
kann jede x-beliebige Solidarität sein. Z.B. mit Muslims, die sich von
Charlie-Hebdo-Karikaturen beleidigt sehen
"wir
sind gegen Diskriminierung" wird sich kaum darauf beziehen können,
dass Charlie-Redakteure mittels Schnellfeuergewehren lebensmäßig
diskriminiert wurden...
Das Gesamtbild der Demo zeigte keinen Muslimmassen. 2001 gab's in Linz um die
13.000 Muslimen, das dürften wenn man den Bundesschnitt nimmt, heute 18.000
sein, aber immerhin: 100 oder 150 der 1000 Demo-Teilnehmer werden vielleicht
Muslime gewesen sein.
Hier nun der Tonmitschnitt des OÖ-Heute-Berichtes:
(zum Abspielen der mp3 wird Quick-Time-Plug-In o.ä. benötigt, wenn
ein solcher Plugin nicht installiert ist, dann ist hier oberhalb statt einer
Abspielvorrichtung nur eine leere Zeile zu sehen - beim Browser "Google
Chrome" kann der Ton automatisch starten)
Gestartet ist der Bericht mit der kühnen Behauptung, die Islamische
Glaubensgemeinschaft repräsentiere 95 % der Muslime in Oberösterreich.
Es werden in OÖ die Einwohner mit islamischen Migratíonshintergrund
auf etwa 85.000 geschätzt (offizielle
Zahlen gibt es seit 2001 keine mehr) und die IGGiÖ hat in ganz Österreich
um die 130.000 registrierte Mitglieder. Also wird die IGGiÖ in OÖ
vielleicht um die 20.000 registrierte Mitglieder haben. Für die Thema hätte
man jedoch durchaus wahrnehmbarere Massen mobilisieren können. Aber das wären
dann vielleicht eher Karikaturenkritiker gewesen.
Das Thema war auch so nicht "Solidarität mit Charlie Hebdo".
Weil religionskritische Karikaturen sind auch bei der Katholischen Aktion
nicht so sehr beliebt und sich für die freie Meinungsäußerung
und die Errungenschaften der europäischen Aufklärung einzusetzen,
dazu waren die Veranstalter ja wohl doch nicht berufen. Weil freie Meinungsäußerung
ist ja eigentlich ein Instrument der Diskriminierung - schließlich ist
zum Beispiel Islamkritik eine Form der "Islamophobie" und gemäß
eines Beschlusses der Außenministerkonferenz der Organisation für
Islamische Zusammenarbeit im Mai 2007 in Islamabad ist "Islamophobie die
absichtliche Diffamierung des Islam und Diskriminierung und Intoleranz gegenüber
Muslimen" und das ist die "schlimmste Form des Terrorismus".
Aber davon auch
nur zu reden, diskriminiert bestimmt den Islam...
Die
Linzer Demonstranten waren nicht Charlie Hebdo. Denn Charlie Hebdo war islamkritisch
- und das ist eine lebensgefährliche Sünde.
Sie
waren Charlie Hebdo, sie fanden in Linz keine Erwähnung
Am 26.1. berichteten die OÖNachrichten über die obige Demo.
Da waren dann z.B. Schilder zu sehen mit der Aufschrift: "Der
Friede sei mit uns and I love my prophet". Die Überschrift
des Artikels lautete "Wir lassen nicht zu, dass man einen Keil in
unsere Gesellschaft treibt". Weil der Friede sei ja mit allen, die ihren
Propheten lieben. Und die Lüge, der Koran sage,
"wer einen Menschen umbringt, bringt die ganze Menschheit um",
wurde auch wiederholt, das scheint zur neuen islamischen Hauptparole zu werden,
um die einfältigen Ungläubigen an der Nase herumzuführen. Noch
funktioniert es, weil Journalisten offenbar zu faul oder zu naiv sind, solchen
Behauptungen auf den Grund zu gehen. Bei Muslims ist es keine Sünde*),
Ungläubige anzulügen, aber Ungläubige, die sich anlügen
lassen, handeln nicht sündenfrei, sondern unüberlegt und dumm. Amen.
*)
Abu Hamid al-Ghazali ( 1058-1111, islamischer Theologe): "Wisset, dass Lügen an sich keine Sünde ist, aber wenn es euch schadet, könnte es böse Folgen haben.
Dennoch dürft ihr lügen, wenn euch das vor Bösem bewahrt oder wenn es zu Wohlstand führt."
Oder:
Ibn Taymiya (1263-1328, islamischer Philosoph): "Gläubige in einer geschwächten Phase in einem nichtmuslimischen Land
sollten vergeben und Geduld mit den Völkern des Buches haben, wenn sie Allah und seinen Propheten auf irgendeine
Weise beleidigen. Gläubige sollten die Völker des Buches belügen, um
ihr Leben und ihre Religion zu schützen"