Raif Badawi erneut von Todesstrafe bedroht!

Die Aussetzung der wöchentlichen Auspeitschung des saudischen Bloggers Raif Badawi hat die Hoffnung geweckt, dass selbst in Saudi Arabien ein Umdenken möglich sein könnte. Nun aber wurde bekannt, dass das Verfahren gegen ihn neu durchgeführt werden soll und ihm wieder die Todesstrafe droht.

Hier dazu der ORF-TV-Bericht aus dem ZiB-Magazin vom 2.3.2015.

 

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In Österreich existiert das Abdullah-Zentrum für den interreligiösen Dialog immer noch. Die ÖVP hat diese saudische Propagandaeinrichtung seinerzeit mitinitiiert und verteidigt sie weiterhin vehement. Der ja ständig vor seinem Koalitionspartner in die Knie gehende SPÖ-Chef Faymann hatte die Schließung gefordert, alsbald wurde er auch in dieser Frage zum Schweigen gebracht.

Die ehemalige ÖVP-Justizministerin Bandion-Ortner, die sich mit ihrer freudigen Äußerung, in Saudi Arabien würde eh nicht jeden Freitag geköpft, um ihren Posten als Abdullah-Zentrum-Generalsekretärin geredet hat, wartet zurzeit auf ein Disziplinarverfahren und auf ihre Rückkehr ins Richteramt. Wenn eine ÖVP-Ex-Ministerin so einen fröhlichen Umgang mit Geköpften zeigt, dann ist das vermutlich schlimmstenfalls ein Fauxpas. Aber dass so jemand weiter über Menschen urteilen darf, wird in Österreich wohl kein großes Problem sein. Denn schließlich wird ja in Saudi Arabien nicht jeden Freitag geköpft.

Hier dazu eine Karikatur, die zurzeit im Internet die Runde zieht:

Das Saudi-Zentrum muss geschlossen werden!
Raif Badawi muss befreit werden!


Hier ein Bild von einer von den Grünen organisierten Solidaritätskundgebung vor dem Abdullahzentrum des klerikalfaschistischen Ölstaates, dem die ÖVP voller Begeisterung in den Arsch kriecht. Weil was bedeuten dieser Partei schon die Menschenrechte, wenn man mit den reichen Saudis ertragreiche Geschäfte machen kann. Wie sagte der britische Gewerkschafter Thomas Dunning im 19. Jahrhundert doch so treffgenau? "Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf die Gefahr des Galgens"

Die ÖVP-Profitförderung kann doch auf ein paar Geköpfte keine Rücksicht nehmen, da setzt man voller Enthusiasmus auf einen Pseudodialog mit den Henkern. Und die SPÖ schweigt wieder einmal, in dieser Angelegenheit hat Faymann seit dem 21.1. keinen Ton mehr hören lassen. Scheißmenschenrechte.