Bewegende Gedenkfeiern für ermordete Farkhunda

Pressemitteilung von Bundesrat Efgani Dönmez vom 26.3.2015

Bewegend, aufrüttelnd und mahnend war die Veranstaltung der Austro-Afghanen in Linz, bei der des grausamen Mordes an Farkhunda gedacht worden ist. Jener 27 jährigen Afghanin, die gefoltert und verbrannt wurde, weil sie Unweit des Präsidentenpalastes in Kabul angeblich eine Ausgabe des Korans verbrannt haben soll. Neben Linz haben Gedenkfeiern auch Wien und Salzburg sowie in Australien und Schweden stattgefunden.

Farkhunda hat den Koran nicht verbrannt, sie war völlig unschuldig.

Ein instrumentalisierter Klerus hat dem Verbrechen an Farkhunda den Weg geebnet. Zum ersten Mal in der Geschichte Afghanistans wurde eine Frau so grausam ermordet. Aus diesem Grund haben sich die Afghanen, welche für Gleichheit, Gerechtigkeit und Demokratie einstehen, weltweit dazu entschlossen, zusammenzukommen und mit einem Lichtermeer aus Kerzen der Ermordung von Farkhunda zu gedenken. Eine Gedenkveranstaltung, bei der BR Dönmez war als Redner geladen war: "Der Mensch der dich an einem Ort verteidigt, wo du gerade nicht anwesend bist, ist ein wahrer Freund. Die Afghanen, die diese Gedenkveranstaltung organisiert haben, sind nicht nur Freunde von Farkhunda sondern auch Freunde der Demokratie."

BR Dönmez kritisierte die Instrumentalisierung und den Missbrauch der Religion: "Wozu dies führt, sehen wir an diesem tragischen Schicksal, nicht nur in weit entfernten Ländern, wie Afghanistan sondern auch in Europa und auch in Österreich. Wir leben in Zeiten, wo die Außenpolitik zur Innenpolitik wird und die Innenpolitik zur Außenpolitik", betont BR Dönmez.

BR Dönmez appellierte an die österreichischen PolitikerkollegInnen:
"Wir dürfen nicht übersehen, dass die Zahl der aus unterschiedlichen (insbesondere muslimisch geprägten) Ländern flüchtenden Menschen, welche dauerhaft in Österreich bleiben werden, immer größer wird. Die Politik ist hier gefordert, diese Menschen nicht ihrem Schicksal und den radikalen Seelenfängern zu überlassen.
Wir müssen als Politiker erkennen, dass wir gerade jene Menschen und Gruppierungen stärken müssen, welche die Vorzüge des Rechtsstaates und der Demokratie zu schätzen wissen und bereit sind diesen Gedanken auch in ihre Herkunftsländer zu tragen, um den Extremisten und Vertretern des politischen Islams, nicht nur in den Herkunftsländern den Nährboden zu entziehen sondern auch in Europa und in Österreich."






Fotonachweis: Afghanische Kulturgemeinde OÖ