Der Wissenschaftler Dr. Lorenzo di Vidino verwies in einem im "Kurier"
erschienenen Interview mit dem Titel "Österreich ist eine gute Basis
für Muslimbrüder" auf Verschränkungen der Muslimischen Jugend
Österreich und der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich
zu Muslimbruderschaften. "Aber man kann sagen, dass die MJÖ starke
Verbindungen zu Menschen hat, die von den Muslimbrüdern beeinflusst sind.
Also etwa Verbindungen zu Ibrahim EI-Zayat, der in Deutschland ein sehr prominenter
Anführer der Muslimbrüder ist", führte der Islamforscher
aus. Tatsächlich scheinen Verbindungen zu Ibrahim EI-Zayat unter Prämissen
eines liberalen bzw. moderaten Islam kein Gütesiegel zu sein. Der Präsident
der IGGiÖ, Fuat Sanac, warnte vor der MJÖ und meinte gegenüber
dem Nachrichtenmagazin "profil", dass hinter der Organisation "alte
Männer mit Bärten" stünden.
Aber auch der einstige
Führungskader der IGGiÖ selbst wurde zumindest bis in die Vergangenheit
von Muslimbrüdern unterwandert. Dazu Vidino mit einem Verweis auf die
Zweige der Muslimbrüder in Österreich: "Die Syrer gibt es in
Österreich schon sehr lange, bekannt ist etwa Anas Schakfeh oder die Liga
Kultur (Verein für multikulturellen Brückenbau) in Graz und Wien.
" Seit vielen Jahren fungiert der Wiener SPÖ-Gemeinderat Omar AI-Rawi
als maßgeblicher Funktionär innerhalb der IGGiÖ. Ihm wurde regelmäßig
Nähe zur Muslimbruderschaft nachgesagt. In einem Interview mit der Journalistin
Petra Ramsauer räumte er ein, maßgebliche Protagonisten der Bruderschaft
- die sich seinen Angaben zufolge auch in Österreich befinden - offensichtlich
zu kennen. "Was mir dabei auffällt oder was mich eher ratlos macht...
Warum nutzen jene, die hier sind, nicht ihre Kontakte in Europa, um die Bewegung
zu beeinflussen? In Ägypten ist so viel schiefgelaufen. Das wäre doch
nicht nötig gewesen, wenn man bedenkt, wie viel Expertise man sich hier
in Österreich hätte aneignen können. Es waren viele Köpfe
aus Mursis Umfeld zuvor in Europa im Exil."
In diesem Zusammenhang
richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Familien
und Jugend folgende ANFRAGE
1. Ist Ihnen bekannt, dass das Umfeld der
MJÖ Kontakte zu hochrangigen Vertretern der Muslimbruderschaft pflegt?
2.
Wie bewerten Sie die Jugendarbeit der IGGiÖ unter dem Aspekt, dass zumindest
einer ihrer Präsidenten in Gestalt Anas Schakfehs Mitglied der Muslimbruderschaft
war?
3. Wie kann unter diesem Umständen davon ausgegangen werden, dass
die Jugendarbeit der IGGiÖ ein bejahendes Bild gegenüber unserem Gesellschafts-
und Staatsbild vermittelt?
4. Wie bewerten Sie, dass Omar AI-Rawi über
Kontakte zu Muslimbrüdern verfügt?
5. Wie kann unter diesen Umständen
davon ausgegangen werden, dass die Jugendarbeit der IGGiÖ ein bejahendes
Bild gegenüber unserem Gesellschafts- und Staatsbild vermittelt?
Soweit die Anfrage. Man kann gespannt sein, was wird die Ministerin antworten? Alles nicht wahr oder davon nichts gewusst oder is eh wurscht?