Gegen die Sklaverei in Mauretanien!

Solidarität mit Biram Dah

16.8.2015: Aufruf von AVAAZ und der Ex-Sklavin Haby mint Rabah

Mein Leben als Sklavin begann, als ich fünf war. Tagsüber musste ich das Vieh hüten. Nachts wurde ich von meinem Herrn vergewaltigt. Und ich dachte, das sei normal. Ich wusste es nicht besser.
In Mauretanien, wo ich herkomme, leben noch heute Hunderttausende unter solchen Bedingungen. Aber ich hatte Glück. Mein Bruder entkam seinen Herren und fand eine Organisation, die gegen Sklaverei vorgeht. Um mich zu befreien, bat er sie um Hilfe. Doch als sie mich holen wollten, weigerte ich mich anfangs, mit ihnen zu gehen. Ich konnte mir ein Leben fern von meinen Herren nicht vorstellen. Ein Leben, das aus pausenloser Arbeit bestand, selbst wenn schwanger, selbst unter der Geburt. Ein anderes Leben kannte ich nicht.
Der Mann, der mich befreite und dessen Leben es ist, versklavten Menschen wie mir zu helfen, sitzt jetzt hinter Gittern, weil er die Sklaverei öffentlich anprangert. Doch in fünf Tagen findet ein Berufungsverfahren statt, das seine Freiheit bedeuten könnte. Wenn sich Hunderttausende von uns weltweit für Biram Dah Abeid einsetzen, können wir seine Ketten sprengen, damit er weiter für die Befreiung anderer kämpfen kann.
Zwar hält die sklavenhaltende Oberschicht mit allen erdenklichen Mitteln an den jetzigen Verhältnissen fest, doch allmählich setzt ein Umdenken ein. Und unserem Präsidenten scheint die öffentliche Meinung wichtig zu sein: Schon früher hat er sich massivem öffentlichen Druck gebeugt und politische Gefangene freigelassen, einschließlich Biram selbst.

Bitte macht mit und helft mir, Biram abermals zu befreien.
Macht jetzt mit bei der Aktion von AVAAZ!

In Dankbarkeit und Hoffnung, Haby mint Rabah und das Avaaz-Team

Anmerkung von Avaaz:

Mauretanien hat das schlimmste Sklavereiproblem der Welt. Aktuell sind bis zu 20 Prozent seiner gesamten Bevölkerung Sklaven. Sie werden in die Sklaverei geboren oder an ihre Herren verkauft. Sie werden missbraucht, vergewaltigt und ausgebeutet. Und wie schon der Sklavenhandel des 19. Jahrhunderts hat er auch hier einen rassistischen Hintergrund: Fast alle Sklaven gehören der ethnischen Gruppe der Haratin an.
Mauretanien war weltweit das letzte Land, das die Sklaverei offiziell abschaffte. Unter Strafe wurde es erst 2007 gestellt. Es ist illegal, doch bisher ist nur ein einziger Sklavenhalter verurteilt worden -- obwohl Mauretanien ein Anti-Sklaverei-Gesetz sowie einen Plan zur endgültigen Abschaffung der Sklaverei hat und das Parlament gerade ein Gesetz beschlossen hat, das Sklaverei als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" bezeichnet.
Wenn Gegner der Sklaverei diese Barbarei anprangern, werden sie verhaftet und gefoltert. Biram hat sein ganzes Leben dem Kampf gegen die Sklaverei gewidmet: Er wurde zuletzt von der UN für sein Engagement ausgezeichnet und trat bei den letzten Präsidentschaftswahlen als Kandidat an. Doch die Regierung verweigert seiner Organisation die rechtliche Anerkennung und hat ihn wegen seines öffentlichen Auftretens gerade zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Uns bleiben nur noch fünf Tage bis zu Birams Berufungsverhandlung. Folgen wir Habys Aufruf:
Lasst uns Birams Freilassung fordern und gemeinsam über Facebook, Twitter und sämtliche Medien die größte Anti-Sklaverei-Bewegung des 21. Jahrhunderts auf die Beine stellen:

Macht jetzt mit bei der Aktion von AVAAZ!

Weitere Informationen:
Biram Dah Abeid: Mit Wut und Mut gegen Sklaverei in Mauretanien (Deutsche Welle)