Nach einem aktuellen Bericht
von Amnesty International (AI) wurden zwischen August 2014 bis Juni 2015 in
Saudi-Arabien 175 Todesurteile vollstreckt.
Im Bericht heißt
es: "Zwischen Januar 1985, dem ersten Jahr, in dem Informationen über
Hinrichtungen erfasst wurden, und dem Juni 2015 wurden 2.200 Personen hingerichtet."
Laut AI handelt es sich bei den Opfern häufig um Menschen, die wegen Drogendelikten
verurteilt wurden; viele sind minderjährig oder geistig behindert.
Said
Boumedouha, der für den Nahen Osten zuständige Amnesty-Direktor, erklärt
in dem am Dienstag in London veröffentlichten Bericht: "Die Verurteilung
von Hunderten Menschen zum Tode nach zutiefst fehlerhaften Verfahren ist absolut
beschämend." Die Vollstreckung der Todesstrafe sei schon an sich ein
Verbrechen. Doch verschärfend kommt im Falle von Saudi-Arabien hinzu, dass
diese willkürlich und nach offenkundig unfairen Prozessen angewandt wird.
"In
Saudi-Arabien ist dem dort streng geltenden islamischen Recht zufolge für
zahlreiche Straftaten die Todesstrafe vorgesehen, darunter für Mord, Vergewaltigung,
Drogenhandel und 'Hexerei'. Die Verurteilten werden entweder öffentlich
enthauptet oder erschossen" fasst die FAZ
zusammen.
Die Beobachter von Amnesty International weisen darauf hin,
dass fast die Hälfte der seit 1985 zum Tode Verurteilten Ausländer
seien. Dabei beträgt der Anteil an der Bevölkerung nur etwas mehr
als ein Drittel. Die Betroffenen werden in Arabisch verhört, obwohl sie
die Sprache nicht verstehen und werden ohne Rechtsbeistand gelassen.
Das
Königreich ist nach China (über dessen Hinrichtungen keine genauen
Zahlen bekannt sind) und dem Iran das Land mit den meisten vollstreckten
Todesurteilen.
Die seinerzeitige österreichische Generalsekretärin des saudischen
Abdullah-Zentrums für interreligiösen Dialog in Wien und verflossene
österreichische Justizministerin, Claudia Bandion-Ortner, hatte sich darüber
gefreut, dass bei den Saudis eh nicht jeden Freitag
geköpft würde.
Saudi Arabien hat etwa 30 Millionen Einwohner,
die Zahl der Hinrichtungen in China wird offiziell nicht bekannt gegeben, es
gibt Schätzungen zwischen 3.000 und 10.000 pro Jahr, China hat fast 1,4
Milliarden Einwohner, also fast das 47fache der Saudis. Die o.a. 175 in 11 Monaten
wären also in China um die 9.000.
Aber in Wien gibt's das
saudisches Dialogzentrum. Sollte man da nicht auch schnellstens ein chinesisches
Zentrum für den Justiz-Dialog errichten? Dort könnte Frau Bandion-Ortner
wieder Generalsekretärin werden, weil in China wird wohl zuverlässig
jede Woche hingerichtet...