Seine interkulturelle päpstliche Heiligkeit

Das in Wien ansässige "König Abdullah Zentrum für den interreligiösen und interkulturellen Dialog" (King Abdullah bin Abdulaziz International Centre for Interreligious and Intercultural Dialogue - KAICIID) veröffentlichte am 6.11.2015 folgende Pressemitteilung:

KAICIID-Generaldirektor trifft Seine Heiligkeit Papst Franziskus
Wien (OTS) - Anlässlich des 50. Jahrestages der Erklärung Nostra aetate betonte Seine Heiligkeit Papst Franziskus in einer Audienz die Bedeutung des interreligiösen Dialogs, worüber sich KAICIID-Generaldirektor Fahad Abualnasr sehr dankbar zeigte.
Während der Audienz mit Seiner Heiligkeit bedankte sich KAICIID-Generaldirektor Fahad Abualnasr beim Papst für die Unterstützung des Zentrums und die Anstrengungen zur Förderung des interreligiösen Dialogs als wichtiges Werkzeug zur Friedensstiftung und Konfliktlösung.
Die päpstliche Audienz fand im Rahmen einer dreitägigen Versammlung statt, die vom Vatikan und der Päpstlichen Universität Gregoriana im Gedenken an die Erklärung Nostra aetate (lat. für "In unserer Zeit") aus dem Jahr 1965 einberufen wurde.
Bei der Erklärung handelt es sich um ein richtungsweisendes Dokument, das die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und anderen Religionen - besonders dem Judentum und dem Islam - maßgeblich verändert hat: "Mit der Erklärung Nostra aetate und ihrer Betonung der Toleranz, des Respekts und des Verständnisses für andere Religionen wurde der Grundstein für den interreligiösen Dialog gelegt. Diesen Werten und dem Dialog mit und zwischen anderen Religionen verschreibt sich der Vatikan auch heute - in einer Zeit, in der dies notwendiger scheint als jemals zuvor. Wir sind der katholischen Kirche und Seiner Heiligkeit für ihre fortdauernde Unterstützung des KAICIID und seiner Aktivitäten zur Förderung des interreligiösen Dialogs sehr dankbar", so Abualnasr im Zuge der Veranstaltung. Unter den Teilnehmern waren auch die Mitglieder des KAICIID-Direktoriums Pater Miguel Ayuso, Sekretär des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Rabbi David Rosen, Internationaler Direktor für interreligiöse Angelegenheiten des Amerikanisch-Jüdischen Komitees, und Pastorin Kosho Niwano.
Das KAICIID wird am 19. November 2015 in Wien ebenfalls eine Gedenkveranstaltung zur Erklärung Nostra aetate veranstalten.

Soweit der KAICIID-Text. Wie es der Journalist Helmut Brandstätter im Kurier formulierte, war Saudi Arabien zum Zeitpunkt der Gründung des Zentrums "dieselbe Diktatur wie heute, in der die Scharia alles und die Menschenrechte nichts gelten." Die Republik Österreich hat sich dem saudischen Ölreich hingebungsvoll unterworfen und zusammen mit Spanien den Saudis für ihr Wiener Zentrum mitwirkenden Beistand gegeben, der Vatikan fungiert als "beobachtendes Gründungsmitglied". Dass der vatikanische Franz einen Ton in Sachen Menschenrechte gesagt, sich etwa für die Freilassung Raif Badawis eingesetzt hätte, war dem Internet nicht zu entnehmen, ja bei der Googlesuche fand sich als einziges Ergebnis dazu die obige Aussendung des Abdullahzentrum.

Das KAICIID ist und bleibt eine Schande für Österreich! Eingefädelt wurde es im Zusammenwirken mit dem Vatikan 2012 durch den inzwischen abgehalfterten ÖVP-Häuptling Spindelegger, Kanzler Faymann gehorchte wie gewohnt dem ÖVP-Zuruf und das Dialogzentrum mit klerikalfaschistischem Hintergrund bleibt uns erhalten. Eine Schande für Österreich!