Dönmez zu den Islamkindergartenproblemen in Wien

Die Kolumne "Dönmez direkt" am 12.12.2015 in den OÖNachrichten:

Wie kann man so lang, so fahrlässig islamische Kindergärten führen lassen?

Über die Wortmeldung des Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich (IGGÖ) zur Causa der islamischen Kindergärten in Österreich kann man nur dankbar sein.

Er spricht in diesem Kontext von "Unmenschlichkeit" und "undemokratischem Verhalten", da die Studie von Prof. Dr. Ednan Aslan von der Uni Wien aufdeckt, was Insider schon lange wissen: 150 islamische Kindergärten sowie 450 islamische Kindergruppen soll es alleine in Wien geben. Ca. 10.000 Kinder würden diese besuchen. Organisiert wird das von über 127 Vereinen. Alleine dass nationalistisch-islamistische Verbände Kindergärten in Österreich betreiben dürfen, zeugt davon, dass die politisch Verantwortlichen besachwaltert gehören.

Aslans Resümee: 20 Prozent der untersuchten Kindergärten sind als salafistisch orientiert einzustufen. 55 Prozent hätten Tendenzen, die Kinder durch Religion "von der Gesellschaft zu isolieren". Unter den Motiven ist der Wunsch, die Kinder vor dem "moralischen Einfluss der Mehrheitsgesellschaft zu schützen". Die Betreiber sind meist nationalistisch-islamistische Islamverbände, wie die ägyptische Moslembruderschaft, ihre Schwesterorganisation die türkische Milli Görüs oder auch aus Saudi- Arabien finanzierte Gruppierungen. In die Enge getrieben, bemüßigen die Vertreter der Islamverbände meist die Opferrolle. All jene, die ihre Sichtweisen nicht teilen, sind Rassisten, Rechte und Islamophobe oder eben Unmenschen.

Das Problem ist nicht nur, dass derartige Kindergärten von aus dem Ausland gesteuerten reaktionären Gruppierungen in Österreich betrieben werden, sondern dass wir sehr naive Politiker sowie Verantwortliche in anderen Religionsgemeinschaften haben. Das was wir unter Religionsfreiheit in einem säkularen und demokratischen Staat verstehen, wurde von diesen Gruppierungen schamlos ausgenutzt, um sich auszubreiten. Tausende von Kleinkindern werden mit einer Theologie des Verachtens geimpft, welche mit den wahren ethisch und moralisch hohen islamischen Werten*) nichts zu tun hat. Die Errungenschaften der Aufklärung werden durch solche Gruppierungen ad absurdum geführt. Diesem Treiben tatenlos zu- zusehen und mit einer Beschwichtigungsrhetorik zu begegnen sowie dieses Problem auf die Ebene der Ausländerhetze bzw. Islamfeindlichkeit herunterzuspielen, zeugt von Unkenntnis. SPÖ-Stadträtin Frauenberger sagte in Richtung BM Kurz: "Er versucht hier zu verunsichern und Bilder zu erzeugen, die den Zusammenhalt einer Gesellschaft gefährden." Welcher Zusammenhalt? Mit nationalistisch-islamistischen Islamverbänden? Da gibt es keinen Zusammenhalt! Da muss es Klarheit geben und kein leeres Geschwätz. Solche Gruppen gehören aufgelöst und die Lizenz zur Führung von Kindergärten entzogen!

Efgani Dönmez ist ehemaliger Bundesrat der Grünen.

*) Anmerkung atheisten-info: Dönmez wurde als grüner Bundesrat abgelöst, weil er kein pflichterfüllender Philoislamist war. Aber er hat immer noch die Tendenz, den Islam in zwei Kategorien aufzuteilen: in den bösen Islamismus und in einen gegensätzlichen Gutislam mit "wahren ethisch und moralisch hohen islamischen Werten". Leider unterlässt er es jedes Mal, diese "hohen Werte" zu konkretisieren. Weil das ja auch nicht einfach wäre. Weil wenn man im Koran dazu scheinbar geeignete Verse findet, muss man sie jedenfalls aus dem Zusammenhang reißen, damit sich hochwertig bleiben können, siehe z.B . die Geschichte mit der zentralen islamischen Friedenbotschaft in der Sure 5!

PS: In der Ausgabe Nr. 50 des Magazins Format wird über einen anderen Aspekt der Wiener Islamkindergärten berichtet:
"Über ein riesiges Netzwerk von Kindergarten-Vereinen sollen Fördergelder der Stadt Wien missbraucht worden sein. Strohmänner und Scheinvereine kassierten mehrere 100.000 Euro. Das Geld könnte im Ausland gelandet sein. Der Staatsanwalt ermittelt.
Im Zentrum der Ermittlungen steht Abdullah P. Über von ihm kontrollierte Kindergarten-Vereine soll er Fördergelder der Stadt Wien zweckwidrig verwendet haben. Dabei soll er sich einer Vielzahl an 'Strohleuten' bedient haben. Der konkrete Verdacht lautet auf Betrug, Förderungsmissbrauch und Fälschung von Finanzamtsdokumenten. Thomas Vecsey, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, gegenüber FORMAT: 'Das Landeskriminalamt wurde mit Erhebungen beauftragt.'
Die Fördergelder sollen durch die Fälschung von Gemeinnützigkeitsbestätigungen erschlichen worden sein. Derartige Bestätigungen werden laut FORMAT vom Finanzamt für Vereine ausgestellt und sind eine Voraussetzung für die Auszahlung von Anstoßfinanzierungen und andere Kindergarten-Subventionen durch die Stadt Wien. Der Fälschungsverdacht wurde durch Ermittlungen der Betrugsbekämpfungseinheit des Finanzministeriums verifiziert.
Die Magistratsabteilung 10 ('Wiener Kindergärten') hat den Sachverhalt am 20. Mai 2015 bei der Staatsanwaltschaft Wien angezeigt. Zitat aus der FORMAT exklusiv vorliegenden Strafanzeige: 'Der tatsächliche Schaden, welcher der MA 10 verursacht wurde, kann mangels vollständiger Informationen und der äußerst verworrenen Struktur der gesamten Organisation’ auch nicht annährend abgeschätzt werden (..). Die MA 10 (geht) davon aus, dass der Gesamtschaden im siebenstelligen Euro-Bereich liegt.'
Lesen Sie den ganzen Artikel in der kommenden Ausgabe, FORMAT Nr. 50/2015."