Aber so klar liegt die Sache nicht. Denn ein guter Mensch sein zu
wollen, kann zu einer Manie werden. Gutmenschen suchen dann nach Betätigungsfeldern,
um ihre hohe Moral real zu verwirklichen und je mehr sie sich betätigen,
desto bessere Menschen werden sie. Was dann durchaus nicht immer nur positiv
wahrzunehmen ist.
Denn ein Gutmensch ist oft jemand, der außerhalb
des realen Lebens der Masse der Bevölkerung steht, der meist gebildet und
gutsituiert ist, der seine Selbstbestätigung eben im Gutmenschsein findet.
Goethe sagte, "edel sei der Mensch, hilfreich und gut" und ist gibt
einige Tausend, die nehmen das wortwörtlich und wollen der Welt zeigen,
dass sie die Edelsten, die Hilfreichsten und die Besten sind. Ohne Rücksicht
auf Verluste! Und blicken in den Zauberspiegel: "Spieglein, Spieglein an
der Wand, wer ist der/die Edelste, Hilfreichste, Beste im ganzen Land?"
Und jede/r hört, "Du bist ein Gutmensch!"
Die moralische
Grundlage dieser Gutmenschen ist oft die political correctness. Nie würde
der Gutmensch auf die Gutmenschin vergessen, er/sie spricht das gelebte Binnen-I,
es gibt keinen Maikäfer ohne Maikäferin.
Das tun nämlich die Gutmenschen auch nicht, sie befassen sich zwar
mit den Kollateralschäden des Neoliberalismus, aber nicht mit Gesellschaftspolitik,
"sozial", das kennen sie, "Sozialismus" haben sie nie gehört,
aber sie produzieren etwas, das man als "Herz-Jesu-Sozialismus" bezeichnen
könnte, Gutmenschen haben nämlich das Almosenwesen wiedergeboren.
Sie kennen den schönen Spruch von Bischof Dom Helder Camara nicht, der
seinerzeit gesagt hat, "wenn ich den Armen Essen gebe, nennen sie mich
einen Heiligen. Wenn ich frage, warum sie arm sind, nennen sie mich einen Kommunisten".
Denn Gutmenschen wollen Heilige sein.
Dazu gehört auch, alles
zu heiligen, was von rechts kritisiert wird. Zum Beispiel den Islam. Jede/r
GutmenschIn weiß: der Islam gehört zu einer von weither zugewanderten
Minderheit und wird z.B. von der FPÖ kritisiert. Also muss der Islam geheiligt
werden! Unabdingbar! Wenn im Islambereich etwas passiert, das objektiv nicht
als positiv gewertet werden kann, dann hat das entweder nichts mit dem Islam
zu tun oder zumindest ist es nichts, was alle Muslime tun oder was alleine im
Islam passiert.
Die politisch korrekten Gutmenschen haben jedoch seit
dem Kölner Sex- und Raubskandal 2015
ein gewisses Problem: alle Schönredereien
sind geplatzt, zuletzt wurde nun bekannt, dass es ähnlich Vorfälle
auch in anderen Ländern, u.a. auch bei Popkonzerten gegeben hat, sogar
in Österreich musste die Polizei die Vertuschung solcher Geschehnisse eingestehen,
das BKA in der BRD geht außerdem jetzt davon aus, dass sich die Täter
per Internet verabredet hatten.
Man muss nun klarstellen: auch
Muslime begehen Sexualstraftaten, aber nicht alle Muslime! Aber Nichtmuslime
begehen ebenfalls Sexualstraftaten! Alles wieder paletti?
Oder doch noch
nicht? In Österreich machten sich laut Meinungsumfragen vom Dezember
2015 bereits 85 % der Bevölkerung Sorgen wegen des aktuellen Flüchtlingszustroms.
Aber das kommt nur von der FPÖ-Propaganda. Man muss die Menschen aufklären,
es gibt keine Probleme und ein guter Mensch muss zu allen gut sein, die nach
guten Taten fragen. Alle die das nicht tun, sind Bösmenschen. Schrecklich.