Evangelisch.de am 5.1.: "Die Staatsanwaltschaft Berlin will laut einem
NDR-Bericht die Ermittlungen in einem Missbrauchsfall im katholischen Bistum
Hildesheim nicht wieder aufrollen.(..) Der WDR und "Spiegel Online"
hatten dem Hildesheimer Bischof Norbert Trelle vorgeworfen, er sei Hinweisen
auf Übergriffe des Priesters Peter R. (74) nicht konsequent nachgegangen.
Der WDR hatte den bereits neun Jahre zurückliegenden, aber nicht verjährten
Fall Ende November in einer Fernseh-Dokumentation wieder aufgegriffen. An Pfingsten
2006 soll der inzwischen suspendierte Peter R. in Berlin ein damals elfjähriges
Mädchen aus Hildesheim sexuell bedrängt haben. (..)"
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im Internet! Siehe dazu auch SPIEGEL-Bericht vom 15.12.2015!
Süddeutsche am 7.1.: "Die Zahl der Missbrauchsfälle bei den
Regensburger Domspatzen liegt wesentlich höher, als bisher bekannt. Das
geht aus dem Zwischenbericht des unabhängigen Chefaufklärers Ulrich
Weber hervor. Er geht davon aus, dass mindestens jeder dritte der 2400 Domspatzen
zwischen dem Zweiten Weltkrieg und den frühen Neunzigern zum Gewaltopfer
wurde. (..)"
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Süddeutsche am 8.1.: "In seinem Zwischenbericht über
Missbrauchsfälle bei den Regensburger Domspatzen spricht Ulrich Weber von
mindestens 231 Fällen. 50 weitere Kinder sollen sexuell missbraucht worden
sein. Nach Webers Einschätzung habe es sich um ein System gehandelt. Weil
das Bistum Regensburg bislang öffentlich von weit weniger Fällen ausgegangen
war, gerät es in Erklärungsnot. (..)"
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SPIEGEL am 8.1.: "Bei den Regensburger Domspatzen hat es wesentlich
mehr Misshandlungsfälle gegeben als bisher angenommen. Von 1953 bis 1992
seien mindestens 231 Kinder von Priestern und Lehrern des Bistums verprügelt
oder sexuell missbraucht worden, sagte der von Bistum und Chor mit der Klärung
des Skandals beauftragte Rechtsanwalt Ulrich Weber in Regensburg. 'Die sexuellen
Übergriffe reichten von Streicheln bis zu Vergewaltigungen', berichtete
der Rechtsanwalt. Weber geht davon aus, dass die Dunkelziffer der misshandelten
Kinder noch deutlich höher liegt. Er rechnet damit, dass etwa jeder Dritte
der rund 2100 Vorschüler zwischen 1953 bis 1992 unter körperlicher
Gewalt litt. Die Kinder seien mit Gegenständen geschlagen und blutig geprügelt
worden, Bettnässer seien zur Schau gestellt und andere zum Essen gezwungen
worden. (..)"
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Queer.de am 8.1.: "In Niederösterreich soll ein Pater einen
jungen Mann mit K.O.-Tropfen betäubt und sich sexuell an ihm vergangen
haben. Der Geistliche bestreitet das und spricht von einer Liebesbeziehung.
Das Oberlandesgericht Wien hat einen 49-jährigen Ex-Pfarrer zu einer Haftstrafe
in Höhe von vier Jahren verurteilt, weil er von 2011 bis 2012 einen heute
26-Jährigen mehrfach mit einem Betäubungsmittel außer Gefecht
gesetzt und ihn anschließend sexuell missbraucht haben soll. Fabian V.,
der als katholischer Pfarrer in der 20 Kilometer von Wien entfernten Kleinstadt
Traiskirchen gearbeitet hatte, bestreitet jedoch nach wie vor die Tat und beharrt
seit Jahren darauf, dass er mit dem volljährigen Mann eine einvernehmliche
Liebesbeziehung geführt habe.
Der Fall lief bereits durch mehrere Instanzen. Der Pater hat jeweils Einspruch
gegen seine Verurteilung eingelegt, allerdings hat das Oberlandesgericht nun
sogar das Strafmaß der Vorinstanz um acht Monate angehoben. Die Richter
begründeten das mit der sogenannten Generalprävention (Abschreckung),
weil sich sexuelle Übergriffe von christlichen Würdenträgern
derzeit häufen würden. Anwalt beantragt neues Verfahren (..)"
Katholisch.de am 8.1.: "Bei den Regensburger Domspatzen hat es
wesentlich mehr Misshandlungsfälle gegeben als bisher angenommen. Von 1953
bis 1992 seien mindestens 231 Kinder von Priestern und Lehrern des Bistums verprügelt
oder sexuell missbraucht worden, sagte der von Bistum und Chor mit der Klärung
des Skandals beauftragte Rechtsanwalt Ulrich Weber am Freitag in Regensburg.
(..)Die überwiegende Zahl der Beschuldigungen richtet sich nach seinen
Angaben lediglich gegen einen kleinen Kreis von Priestern, Lehrern und weiteren
Mitarbeitern. So betreffen die 216 Misshandlungsfälle in Etterzhausen und
Pielenhofen zumeist nur fünf Personen. Nach 1992 lägen nur noch "vereinzelte
Meldungen" über körperliche Gewalt und sexuellen Missbrauch vor,
erläuterte der Rechtsanwalt, der vom Opferhilfeverein Weißer Ring
benannt worden war. (..)"
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BR am 10.1.: "Georg Ratzinger leitete die Regensburger Domspatzen
von 1964 bis 1994. In jene Zeitspanne fielen die weitaus meisten Fälle
von Misshandlung im Chor. Der Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI.
sagte nun, er habe von 'sexuellen Missbräuchen überhaupt nichts gehört'.
Prügel seien damals dagegen üblich gewesen. (..)"
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Radio Vatikan am 10.1.: "Der Zwischenbericht zu den Regensburger
Missbrauchsfällen zeigt, dass es deutlich mehr Übergriffe gab als
bisher angenommen. Den Jesuitenpater Klaus Mertes überrascht diese Entwicklung
nicht, wie er im Interview mit dem Domradio erklärt. Man müsse nicht
nur die Missbrauche aufklären, sondern gleichzeitig auch die Aufklärung
der Vertuschung und dann die Aufklärung der Vertuschung der Vertuschung
des Missbrauchs nicht vergessen, so Pater Mertes. Er hatte die Missbrauchsfälle
am Berliner Canisius-Kolleg publik gemacht, dessen Rektor er damals war und
gilt damit als Pionier der Aufklärung. Im Jahr 2010 hatte er die Aufarbeitung
sexuellen Missbrauchs an katholischen Einrichtungen angestoßen. Pater
Mertes: 'Wir haben selbst die Erfahrung gemacht, auch zum Beispiel in Amerika,
dass es eine Welle der Aufklärung gibt, die sich dann über Jahre hinwegzieht.
Das hängt damit zusammen, dass sich zunächst einmal die Opfer dazu
durchringen müssen, zu sprechen. Für sie ist das eine schwere und
schwerwiegende Entscheidung. Aber ihre Entscheidung ist entscheidend für
die Aufklärung.' (..)"
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Queer.de am 11.1.: "Nach jahrelangem Streit um Fragen wie dem
Umgang mit Homo-Paaren könnte die anglikanische Kirche diese Woche auseinanderfallen.
In dieser Woche beraten die Anführer der 38 anglikanischen Kirchenprovinzen
im englischen Canterbury darüber, ob es Kirchenabspaltungen geben wird.
Justin Welby, der als Erzbischof von Canterbury traditionell als Oberhaupt der
föderal strukturierten Kirche gilt, hatte die Anführer eingeladen,
um den lange schwelenden Streit über LGBT-Rechte und insbesondere über
die gleichgeschlechtliche Ehe zu beenden.
Laut BBC erklärte ein Insider,
dass eine Kirchenspaltung zu 80 Prozent nicht mehr verhindert werden könne.
Es sei wahrscheinlich, dass bis zu sechs afrikanische Kirchenprovinzen den Austritt
aus der insgesamt 80 Millionen Mitglieder zählenden Gemeinschaft erklären.
Dabei handele es sich um Uganda, Kenia, Nigeria, Südsudan, Ruanda und den
Kongo. (..)"
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Religion.ORF am 12.1.: "Der ehemalige Leiter der Regensburger Domspatzen, Georg Ratzinger, hat die Aufklärung des dortigen Misshandlungs- und sexuellen Missbrauchsskandals als 'Irrsinn' bezeichnet. 'Diese Kampagne ist für mich ein Irrsinn. Es ist einfach Irrsinn, wie man über 40 Jahre hinweg überprüfen will, wie viele Ohrfeigen bei uns verteilt worden sind, so wie in anderen Einrichtungen auch', sagte der 91-Jährige am Dienstag dem Bayerischen Rundfunk. Er war am Montag aus Rom von einem Besuch bei seinem Bruder Josef, dem früheren Papst Benedikt XVI., zurückgekommen. 'Für mich ist das Thema abgeschlossen', sagte Georg Ratzinger, der den weltberühmten Chor von 1964 bis 1994 geleitet hatte. (..)"
Religion.ORF berichtete am 13.1., der Altpapstbruder habe zu anderen
Medien das Gegenteil von der obigen Meldung gesagt und meldet außerdem:
"Ratzinger war von 1964 bis 1994 als Domkapellmeister Leiter des weltberühmten
Chors. Nach den Worten von Michael Sieber, Chormitglied in den 1960er Jahren,
versichern mehrere ehemalige Domspatzen, dass Ratzinger 'auch über den
sexuellen Missbrauch im Regensburger Internat, zumindest über den Verdacht,
informiert war', berichtet die 'Süddeutsche Zeitung' (Mittwochausgabe)."
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Kölner Stadtanzeiger am 13.1.: "Im Fall des Erfstädter
Pfarrer Winfried Jansen, dem vorgeworfen wurde, vor etwa 40 Jahren sexuelle
Grenzverletzungen begangenen zu haben, ist es zu einer Einigung gekommen. Der
frühere Erftstädter Pfarrer Winfried Jansen (74), der sich 2015 mit
Missbrauchsvorwürfen konfrontiert sah, wird in den Ruhestand versetzt.
Diese Sanktion ist Teil einer „außergerichtlichen Lösung“, die der
Vatikan nach einjähriger Prüfung des Falls vorgeschlagen hat. Wie
das Erzbistum Köln mitteilte, hat Jansen diesem Vorgehen nach einem Gespräch
mit Kardinal Rainer Woelki am Dienstag zugestimmt und seine Bereitschaft erklärt,
auf sein Pfarramt zu verzichten. Das muss er aber noch schriftlich bestätigen.
Er hat dafür 14 Tage Bedenkzeit.
Nachdem die Anschuldigungen bekanntgeworden
waren, die drei Frauen gegen Jansen erhoben, hatte Woelki den Geistlichen vom
Dienst beurlaubt. Nach anfänglichem Leugnen gab dieser sexuelle Übergriffe
und Grenzüberschreitungen zu, die sich vor mehreren Jahrzehnten zugetragen
haben. (..)"
Gaystream am 13.1.: "In einem am vergangenen Dienstag veröffentlichten
Interview der Tageszeitung 'El Heraldo de Honduras' bestätigt Kardinal
Maradiaga die Existenz einer 'Homo-Lobby' im Vatikan. Sie sei ein wichtiger
Machtfaktor innerhalb der katholischen Kirche. Oscar Rodriguez Maradiaga ist
nicht nur der Erzbischof von Tegucigalpa, er gilt in Lateinamerika auch als
die Person, die den meisten Einfluss auf Papst Franziskus hat, der sozusagen
die Rolle eines 'Vize-Papstes' (so katholisches.info) stellt. Zudem sitzt der
Kardinal auch als Vertreter Mittelamerikas im C9-Kardinalsrat. In dem Zeitungsinterview
spricht der Kardinal von einer 'Homo-Lobby' im Vatikan. Diese seit ein wichtiger
Machtfaktor, da sie Druck auf die Kirchenleitung ausübe, um Entscheidungen
zu ihren Gunsten herbeizuführen (..)"
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Das meldete am 14.1. das dortige regionale "Wochenblatt" aus
Regensburg: "Wir treffen Prälat und Stiftsdekan Heinrich Wachter
in seinem Büro in der Viereimergasse. Er traf kürzlich Papst Benedikt.
Wir sprachen mit dem Geistlichen über die Missbräuche bei den Domspatzen,
die Entwicklung der Weltkirche - und Papst Franziskus.
Herr Prälat,
was ist für Sie der größte Unterschied zwischen Papst Benedikt
und Papst Franziskus?
Prälat Wachter: Da gibt es gewaltige Unterschiede.
Man kann pauschal sagen: Franziskus macht alles anders. Das ist zwar sicher
nicht seine Absicht, das muss man Franziskus nicht unterstellen, aber in vielem,
wie er handelt, blamiert er seinen Vorgänger. Er stellt sich grundsätzlich
anders ein zu bestimmten Verhaltensweisen wie unser Benedikt. Theologisch ist
Franziskus im Vergleich zu ihm aber gar nicht auf dem Laufenden. Er redet unwahrscheinlich
viel, aber er gibt kaum eine klare Stellungnahme ab. Selbst Kardinal Meisner
sagte zu ihm, dass seine Aussagen immer sehr problematisch sind. (..)"
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PROFIL schreibt am 16.1. über die in seiner aktuellen Ausgabe (Nr.3/2016)
erscheinende Bilanz über einen der größten Skandale der österreichischen
Nachkriegsgeschichte: "Tausende Kinder wurden in den Jahrzehnten nach
dem Krieg in katholischen und staatlichen Internaten und Erziehungsanstalten
seelisch und körperlich gebrochen. Bis heute warten die ehemaligen Heimkinder
auf ein offizielles Zeichen der Anerkennung, dass ihnen von Kirchen und Staat
Unrecht widerfahren ist.
Laut Recherchen des Nachrichtenmagazins laufen seit
zwei Jahren auf höchster Ebene Gespräche über eine öffentliche
Zeremonie für ehemalige Heimkinder. Kurt Scholz, ehemaliger Wiener Stadtschulpräsident
und Mitglied der Klasnic-Kommission für Opfer von Missbrauch in der Kirche,
erklärte gegenüber 'profil', er habe sich eine 'Geste gewünscht
wie seinerzeit von Franz Vranitzky, der sich in Israel auch für etwas entschuldigt
hat, wofür er persönlich keine Schuld auf sich geladen hat'. Nationalratspräsidentin
Doris Bures will die Möglichkeiten eines Schulterschlusses für eine
'würdige nationale Geste' prüfen. Im Sozialministerium sieht man zwar
Kirche und Länder in der Verantwortung, dennoch sei man 'offen für
eine Initiative'. Der Sprecher von Kardinal Christoph Schönborn erklärt:
'Wir sind an Bord, sehen uns aber nicht berufen, uns an die Spitze zu stellen.'
Justizminister Wolfgang Brandstetter signalisiert im 'profil'-Gespräch
die Bereitschaft, 'an einer Aufarbeitung mitzuwirken, etwa durch das Bereitstellen
von Akten der Justiz zu Forschungszwecken'."
Das führte
zu einem Kommentar von Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener kirchlicher
Gewalt: "Welch einen aberwitzigen, geschmacklosen Scherz leistet sich da
Scholz, das Büttel von Klasnic und Schönborn! Wie kann sich eine Täterorganisation
durch eine Geste entschuldigen? Eine Vergebung der Schuld (Entschuldung) kann
nur durch die Gläubiger bzw. die Betroffen erfolgen und nicht umgekehrt!
Dazu bedarf es aber einer angemessenen Entschädigung, Wiedergutmachung
oder Genugtuung. Wo ist die?"
Die überwiegend katholischen Themen Zölibat, Sex, Homopobie werden uns auch 2016 begleiten, hier die erste Runde 2016 in Sachen Kirchensex.