Ablass ist Geschenk Gottes

Seinerzeit im Mittelalter war der Ablasshandel das große Geschäft für die katholische Kirche, jede Sünde hatten einen Preis, die Sünder erwarben die passenden Ablassbriefe und die Sündenstrafen im Fegefeuer wurden erlassen. Diese Gaunerei mit dem Aberglauben ungebildeter katholisch traktierter Menschen war letztlich ein wesentlicher Bestandteil der Reformation, die katholische Kirche musste diese mafiosen Gangsterstücke aufgeben, die Fegefeuer- und Höllenschutzgelderpressung der Sünder wurde eingestellt.

Aber den Ablass gibt es in gebührenfreierer Form immer noch -
wie am 31.1.2016 der Site kath.net zu entnehmen war:

"Die Augsburger Dogmatikprofessorin Gerda Riedl empfiehlt Gläubigen, im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit einen Ablass zu erwerben. Der Ablass sei «schlicht und einfach ein Grund zu spiritueller Freude» (..). Wer diesen Weg beschreite, werde von Gott geheiligt, mit ihm versöhnt und von ihm beschenkt. Dies könne ein «echtes Erlebnis» sein, fügte die Hauptabteilungsleiterin für Grundsatzfragen in der Diözese Augsburg hinzu. Man übe Gemeinschaft ein und traue sich, dieses Geschenk an andere weiterzugeben.
Der Ablass ist ein Nachlass zeitlicher Bußstrafen für die Sünden, die man gebeichtet hat und die hinsichtlich der Schuld schon vergeben sind. Entstanden aus verschiedenen Elementen des spätantiken und frühmittelalterlichen Bußwesens, stellt er eine besondere Form des Umgangs mit dem Büßer dar, die nur die katholische Kirche kennt. Im 16. Jahrhundert führte der Streit um den käuflichen Erwerb des Ablasses zu Reformation und Kirchenspaltung. Seit dem Konzil von Trient (1545-1563) ist die Verbindung von Geld und Ablass verboten."

Aber im letzten Absatz gibt's dann den Ablass doch wieder: "Demnach unterscheidet die Kirche zwischen einem teilweisen und einem vollkommenen Ablass. Letzteren kann zu bestimmten Anlässen - etwa zu einem Heiligen Jahr - jeder Katholik erwerben, der nach Beichte, Eucharistie und Gebeten bestimmte Werke der Buße tut."
Und was für Werke der Buße können das sein? Das stand bei kath.net nicht.

Aber dann wurde gegoogelt und hier ist alles über das Gottesgeschenk des vollkommenen Ablasses zu finden: (alles in alter Rechtsschreibung)

Wer einen Ablaß gewinnen will, muß getauft und darf nicht exkommuniziert sein.
Damit ein Ablaß gewonnen werden kann, muß zumindest die allgemeine Absicht dazu vorliegen (z. B.: Man kann zum Morgengebet hinzufügen: Ich will heute alle Ablässe gewinnen, die ich gewinnen kann). Ein Vollablaß kann nur einer je Tag gewonnen werden (weitere Werke erwirken Teilablässe). Teilablässe können mehrere am Tage gewonnen werden.
Ein Vollablass kann nur gewonnen werden, wenn das Werk (z.B.: 1 Rosenkranz, oder 1/2 Std. euchar. Anbetung) und folgende drei Bestimmungen erfüllt werden:
a) sakramentale Beichte mit entschlossener Abkehr von jeder Sünde (eine gilt für mehrmals (z.B. 14 tägige Beichte für täglich einen Vollablaß),
b) hl. Kommunion
c) Gebet nach Meinung des HI. Vaters und ein Ave Maria und ein Vaterunser, oder ein anderes Gebet, weiters ist erfordert, daß der Ablaßgewinner frei von jeglicher Anhänglichkeit an irgendwelche, auch läßliche (!) Sünde ist. Fehlt die volle Dispositio oder eine der vorgenannten Bedingungen, so wird kein voller, sondern nur ein teilweiser Ablaß erlangt.
Die drei Bedingungen können an mehreren Tagen, vor oder nach Verrichtung des vorgeschriebenen Werkes, erfüllt werden. Wenn die Gewinnung eines Ablasses mit einem bestimmten Tag und dem Besuch einer Kirche verbunden ist, so gilt zur Gewinnung der Zeitraum vom Mittag des vorhergehenden Tages bis zur Mitternacht des bestimmten Tages (zum Kirchenbesuch kommt meist noch die Bedingung von einem Vaterunser und einem Glaubensbekenntnis dazu)

Von den vielen Möglichkeiten zu bestimmten Anlässen Vollablässe zu gewinnen, seien hier nur besonders vier erwähnt, durch die der Gläubige an jedem Tag des Jahres einen Vollablaß gewinnen kann:

Ein Vollablaß täglich kann gewonnen werden durch Erfüllung der vorgenannten drei Bedingungen mit einem der folgenden Werke, entweder
1. mit Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes wenigstens eine halbe Stunde lang; oder
2. mit andächtiger Lesung der HI. Schrift, wenigstens eine halbe Stunde lang; oder
3. mit der Kreuzwegandacht (an amtlich errichteten Stationen! Für verhinderte Kranke genügt eine halbe Stunde Betrachtung des Leidens Jesu); oder
4. mit dem Beten des Rosenkranzes (5 Gesätzchen) in einer Kirche, in der Familie, oder in einer Gemeinschaft.

Neben den Bedingungen für Vollablässe seien hier noch drei allgemeine Möglichkeiten erwähnt, mittels derer jeder Gläubige, ohne die obigen drei Bedingungen (Beichte, Kommunion, Gebet nach Meinung des hl. Vaters), jeden Tag mehrere Teilablässe gewinnen kann! Durch diese soll der Gläubige aufgefordert werden, die Handlungen, die sein tägliches Leben erfüllen, mit christlichem Geist zu durchdringen. Er soll in seiner Lebensführung nach der vollkommenen Liebe streben.
1. Demjenigen Gläubigen wird (jedesmal) ein Teilablaß gewährt, der in seiner Pflichterfüllung und in den Mühen des Lebens seine Seele in demütigem Vertrauen zu Gott erhebt und damit wenigstens im Geiste irgendein Stoßgebet verrichtet (z. B.: Jesus, alles für Dich)
2. Ein Teilablass wird dem Gläubigen gewährt, der vom Geiste des Glaubens geleitet, sich selbst oder seine Güter im Dienste der notleidenden Brüder hingibt. (Hiermit werden die Gläubigen angespornt, nach dem Beispiel und dem Auftrag Christi die Werke der Liebe und Barmherzigkeit häufiger zu üben. Jedoch werden nicht alle Liebeswerke mit einem Ablaß versehen, sondern nur jene, die "im Dienste der notleidenden Brüder" geschehen, also um den Körper zu speisen oder zu bekleiden oder um die Seele zu unterweisen und zu trösten.)
3. Ein Teilablaß wird dem Gläubigen jedesmal gewährt, sooft er einer eigentlich erlaubten und ihm auch angenehmen Sache freiwillig aus Bußgesinnung entsagt (Lieben heißt opfern, verzichten).

Soweit die zusammenfassende Ablassdarstellung! Alles verstanden? So hilfreich ist der katholische Gott zu seinen Sündern! Und so hilfreich ist atheisten-info, um den Gläubigen behilflich zu sein! Richtet Euch danach, dann kommt Ihr alle, alle in den Himmel, weil Ihr so brav seid!