Diverses Metaweltliches - Nr. 5/2016

Für oben ohne

Schaumburger Nachrichten am 9.2.: "Islamophobie und Kirchenaustritte hier, Kopftücher und Kruzifixe in Klassenzimmern da - alles Themen, bei denen viel Rücksicht genommen wird auf religiöse Befindlichkeiten. Niemandem soll zu nahe getreten werden. Die Aufklärung, also die Vernunft als universelle Urteilsinstanz mit den Naturwissenschaften als Basis, droht dabei manchmal in den Hintergrund zu treten. Die Mitglieder des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten versuchen, dagegen anzuhalten. Ein Besuch bei ihrem Stammtisch in Hannover.
Es ist ein bunter Haufen, der an einem Freitagabend im Café Konrad in der Nähe des Steintors in Hannover um einen großen Tisch herum zusammensitzt: ein Filmemacher, ein Chemiestudent, ein Pensionär (Barde und selbst ernannter Revoluzzer), ein Versicherungsmakler, eine pazifistische Aktivistin, ein Mitglied der Piratenpartei, ein Sachbücher schreibender Biologe, zwei Humanisten und ein Physiker. Was sie alle gemeinsam haben, ist ihre Ablehnung von Religion. (..)"

Und über sowas soll man in der Welt des ständig wuchernden religiösen Geschwafels auch einmal was lesen!  

Theodore Shoebat Wants Atheist Books To Be Outlawed And Burned

Right Wing Watch reports on the extreme rhetoric and activities of key right-wing figures and organizations by showing their views in their own words. In this video, Theodore Shoebat calls for an end to freedom of religion and for books by atheists to be burned:

Religion und Evolution:
Strafende Götter als Erfolgsgeheimnis der Menschheit

SPIEGEL, 10.2.: "Was hat den Menschen befähigt, in rasant wachsenden Sozialverbünden zu leben? Die nackte Angst vor göttlicher Strafe, behauptet eine Studie: Gott begann seine Karriere als allsehender Aufpasser. Gott ist allmächtig, allgegenwärtig, allwissend und -sehend. Er wacht über den Menschen, und nichts, was der sagt und tut, bleibt ohne Konsequenz. Gutes belohnt er gütig, aber Böses bestraft er gnadenlos: Er ist ein liebender Vater, aber auch Blitzeschleuderer, Rächer und Richter. Er lockt mit dem Paradies und droht mit ewiger Verdammnis.
In Kurzform umreißt dies das Gottesbild zahlreicher Kulturen. Anthropologen und Kulturwissenschaftler entdecken darin seit Langem die Mechanismen, die ein Zusammenleben großer Menschengruppen erst ermöglichten: Götter spielen darin die Rolle allgegenwärtiger, niemals schlafender Wächter über Wohlverhalten und Gesetz.
Zugleich liefern Götter Antworten auf unbeantwortbare Fragen, erklären die Welt und ihren Sinn. Am Ende lindern sie sogar die Angst vor dem Tod, indem sie ewiges Leben schenken - allerdings nur den Gehorsamen. So stehen sie dem Menschen mit Zuckerbrot und Peitsche gegenüber. (..)"

Und solange die Menschen dumm genug waren, sowas zu glauben, waren sie auch gute Untertanen ihrer Könige und Fürsten. Interessant ist ein dazu im SPIEGEL angeführter Test, ob bei religiösen Menschen versprochene göttliche Belohnungen oder angedrohte Strafen mehr Wirkung zeigen: "Was sie fanden: Eine ausgeprägte Korrelation zwischen göttlichem Durchblick und daraus resultierender Angst vor Strafe. Demnach steigt die Bereitschaft zu altruistischem Handeln deutlich, wenn Probanden sich von einem allmächtigen Gott beobachtet fühlen, der entsprechende moralische Regeln vorgibt und den Verstoß dagegen mit Strafe bedroht. Das Versprechen auf Belohnung für gutes, moralisches Handeln wirkte im Vergleich weit weniger motivierend. Die 'göttliche Motivation' wirkte sich dabei vor allem günstig auf Glaubensgenossen, also Mitglieder der eigenen Gruppe aus."

Was uns lehrt: der aktuelle Weg der großen Christenkirchen, den bösen Gott in der Christenlehre zu reduzieren, schadet dem Christendumm.
Den gesamten Artikel im Internet zu lesen, wird empfohlen!

In der "Kloake" Avignon feierten die Päpste Orgien

Die WELT am 11.2.: "Mit Johannes XXII. begann 1316 die "Babylonische Gefangenschaft" der Päpste in Avignon. Für mehr als 60 Jahre dämmerte die Kurie in Gelagen und Machtspielen dahin, Auftakt zum Großen Schisma. 'Eine der unwürdigsten Persönlichkeiten auf dem päpstlichen Thron', so urteilen Kirchenhistoriker über Papst Johannes XXII. (um 1244-1334), der im Jahr 1316 seinen Sitz nach Avignon verlegte. (..)"

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Bischöfe gegen UNO-Kampagne zur Abtreibungsliberalisierung

Kath.net am 11.2.: "(..) Die Vereinten Nationen haben die Staaten Lateinamerikas aufgefordert, bestehende Einschränkungen der Abtreibung aufzuheben. Sie begründen dies mit dem Auftreten des Zika-Virus in diesen Ländern und den verbundenen Risiken für Schädelfehlbildungen bei Babys (Mikrozephalie). (..) Die Bischöfe Brasiliens sehen das als falschen Zugang. Man solle doch das Virus bekämpfen und nicht die Menschen die damit infiziert seien, schreiben sie in einer Erklärung. Oscar Kardinal Rodriguez Maradiaga, der Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras) hat den Begriff  'therapeutische Abtreibung' scharf kritisiert. 'Therapeutisch bedeutet heilend, eine Abtreibung heilt aber nichts. Sie zerstört ein unschuldiges Leben', sagt er in einer Predigt. (..)"

Und das Leben der Eltern, die dann durch Jahrzehnte ein schwerstbehindertes Kind zu betreuen haben? Das ist dann wahrscheinlich eine göttliche Prüfung...

OÖNachrichten am 11.2.:

 

"Wir danken Gott für diese Begegnung" - Gemeinsame Erklärung von Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I. - Havanna - 12.02.2016

Rund tausend Jahre waren die katholische Kirche und die Orthodoxen (=Rechtgläubige) verfeindet, am 12.2. haben sich Papst Franz und der russische Ptruach in Havanna getroffen und eine gemeinsame Erklärung abgegeben, wenn das interessiert, der kann den Text auf katholisch.de nachlesen. Aber Vorsicht: alles sehr, sehr salbungsvoll!

 

Mississippi Legislator Introduces Bill to Allow Creationism in Public School Science Classes

Friendly atheist, 12.2.: "Mississippi State Rep. Mark Formby just introduced legislation that would make students even more confused about science than they already are. House Bill 50 would open the door to teaching Creationism in the classroom - using conservative code words meant to challenge the strength of evolution without actually bringing up any real science. (..)

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Neues kirchliches Arbeitsrecht entpuppt sich als heiße Luft

Kölner Stadtanzeiger am 12.2.: "Das Lob war vollmundig, die Stimmung gut, als sich Dozenten und leitende Mitarbeiter der „Katholischen Hochschule NRW“ (KatHO) vorigen Oktober zu ihrer Jahreskonferenz in Münster trafen, einem von vier Standorten der größten katholischen Einrichtung ihrer Art mit zahlreichen Studiengängen in den Bereichen Sozial- und Gesundheitswesen. Kanzler Bernward Robrecht und der Vorsitzende des Verwaltungsrats, der Münsteraner Domkapitular Hans Bernd Köppen, stellten das neue kirchliche Arbeitsrecht vor.
Mit der soeben reformierten 'Grundordnung für den kirchlichen Dienst' (GO) hätten die Bischöfe die Beziehungen zwischen der Kirche als Dienstherrin und ihren Beschäftigten auf eine neue Basis gestellt. Vorbei die Zeiten, in denen um seinen Job bangen musste, wer offen homosexuell lebt oder nach einer Scheidung ein zweites Mal heiratet. Das sei in Zukunft generell kein Kündigungsgrund mehr, erläuterten Robrecht und Köppen. Es werde vielmehr von Fall zu Fall geprüft , ob ein Verstoß gegen katholische Moralvorschriften die Loyalität verletze, die ein Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber schulde - dabei sei zu berücksichtigen, ob der Mitarbeiter durch sein Verhalten ein öffentliches Ärgernis erregt. Was wohl kaum zu erwarten sei, nur weil jemand ein zweites Mal heiratet. (..)"

In der Kirche erregt eine zivile Zweitehe jedenfalls Ärgernis - wie sich alsbald zeigte - bitte im Internet weiterlesen!

«Wer nahe an eine Kirche zieht, ist auch selbst schuld»

Zürcher Oberländer am 12.2.: "(..) Der Ustermer Marcel Blunier hat Ende Januar beim Kantonsrat eine Einzelinitiative eingereicht. Sein Anliegen: Das Kirchengeläute soll verboten oder zumindest stark reduziert werden (wir berichteten). Bestrebungen, den Kirchenlärm einzudämmen, sind in der Region nicht neu. In Bubikon, Egg oder Gossau gab es entsprechende Vorstöße von Bürgern, die zum Teil mit Vehemenz vorangetrieben wurden. Blunier geht noch einen Schritt weiter. Zwei Millionen Schweizer würden durch Lärm von Kirchenglocken «belästigt», heißt es in seiner Einzelinitiative, die der Kantonsrat am Donnerstag, 11. Februar 2016 publik machte.
Der Lärm sei nicht nur gesundheitsschädigend, sondern auch eine Zumutung für die steigende Zahl konfessionsloser Einwohner. Der Ustermer schreibt weiter: «Absatz 4 des Artikels 15 der Bundesverfassung gesteht Menschen offensichtlich das Recht zu, von religiöser Beeinflussung weitgehendst verschont zu bleiben. Die Glaubens- und Gewissensfreiheit ist somit kein Freipass, andere Personen täglich durch unnötigen Lärm zu stören oder zu belästigen.»
Der reformierte Pfarrer Matthias Blum aus Wetzikon bringt Verständnis dafür auf, dass sich Personen vom Läuten der Kirchenglocken gestört fühlen. «Ich kann begreifen, dass man das Geläut reduzieren will. Aber wer nahe an eine Kirche zieht, ist auch ein Stück weit selbst schuld. Bei Konzerten kann man ja auch wählen, wie nahe man an die Lautsprecherboxen herangeht. Und wenn es zu laut wird, kann man immer noch Oropax verwenden.» (..)"

So ist das!
Die kirchliche Allmacht steht doch über allen menschlichen Bedürfnissen.
BIMBAMBUM!

Warum Netanjahu die orthodoxen Juden verärgert

WELT am 12.2.: "Frauen und Männer sollen gemeinsam an der Klagemauer beten dürfen - das hat Israels Regierung entschieden. Doch dabei geht es weniger um die Juden in Israel. Es ist vielmehr eine Botschaft in die USA. 'Das ist ein historischer Beschluss', freut sich Tammy Gottlieb. Lange kämpfte sie als Vorstandsmitglied der Bewegung 'Women of the Wall' (Frauen der Klagemauer) um ein religiöses Privileg: Sie will mit anderen Mitgliedern ihrer Organisation an einer der heiligsten Stätten des Judentums endlich so beten können, wie es ihr gefällt. Bislang befand sich der Platz vor dem rund 2000 Jahre alten Bauwerk, einer Stützmauer des Tempelkomplexes, den König Herodes errichtete, fest in den Händen des ultraorthodoxen Establishments. Doch nun hat Israels Regierung beschlossen, südlich des bestehenden Platzes, an dem die Geschlechter bislang getrennt beten mussten, einen neuen Gebetsort einzurichten. (..)"

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Rosenmontag in der Fastenzeit?

Kath.net am 12.2.: "Als bekannt wurde, dass Faschingsumzüge in der Fastenzeit nachgeholt werden sollen, sagte ein Muslim zu mir: 'Haben die Deutschen ihren Glauben aufgegeben; im christlichen Ramadan wollen sie Fasten brechen?' (..)"

Ja, liebe Muslime, das sind eben die feinen Unterschiede zwischen Orient und Okzident - im Abendland ist Religion freiwillig und keine Bürgerpflicht. Aber strengkatholische Fastenzeitler sehen natürlich ramadantreue Muslims als Vorbilder für Europa! Es heißt im Text weiter unten: "Welches Beispiel geben wir Deutsche unseren muslimischen Gästen, denen wir vielleicht noch vor wenigen Tagen erklärt hatten, Fastnacht sei die letzte 'ausgelassene Zeit', dann würde 40 Tage gefastet und Verzicht geübt?!"
Wer hat das den Muslimen erklärt, in der katholischen Fastenzeit würden alle Katholiken fasten? Laut Umfragen lassen sich etwa fünf Prozent dazu motivieren. Und wenn nur noch 5 % der Muslime im Ramadan den ganzen Tag hungern, der Fastenauftrag also als Angebot und nicht als unabdingbare Pflicht genommen wird, dann ist der Islam in der heutigen Zeit angekommen. Aber das wird wohl noch längere Zeit dauern...

Erste Witwenweihe der Neuzeit

Katholisch.de am 13.2.: "Erstmals in der Neuzeit hat es in Deutschland wieder eine offizielle, bischöflich anerkannte Witwenweihe gegeben. Die 62-jährige Caritas-Mitarbeiterin Eliane Gruben aus dem Bistum Trier legte am Samstag in einer feierlichen Messe das Versprechen ab, nicht wieder zu heiraten, keusch zu leben und Gott und der Kirche dienen zu wollen. (..)
Die Witwenweihe ist ein historischer Segensritus aus frühchristlicher Zeit. In der Alten Kirche konnten Frauen in den Witwenstand aufgenommen werden, wenn sie nur einmal verheiratet waren, mindestens 60 Jahre alt waren und sich durch gute Werke bewährt hatten. In Form eines feierlichen Gelübdes versprachen sie dann, bis zu ihrem Lebensende in sexueller Enthaltsamkeit der Kirche zu dienen. (..)"

Nu, vermutlich wäre Frau Gruben auch ohne Witwenweihe nicht zur Unkeuschheit gezwungen gewesen...

Willow-Creek-Bewegung: Kein Durchbruch in Deutschland

Idea. de am 13.2.: "Der Willow-Creek-Bewegung ist in Deutschland der große Durchbruch bisher versagt geblieben. Diese Bilanz zog der Theologieprofessor Michael Herbst am 12. Februar auf dem Willow-Creek-Leitungskongress in Hannover. 'Wir wollten missionarisch Kirche sein. Wir wollten neue Gottesdienste. Wie haben große Events veranstaltet', so der Theologe. Man habe 'zig Strategien' ausprobiert, sei aber nicht ans Ziel gelangt. Er sei dankbar für jeden Einzelnen, der zum Glauben gefunden hat, aber man habe die Kirchendistanzierten und Konfessionslosen nicht in dem erhofften Maß erreichen können. Es mache ihn teilweise 'enttäuscht und verbittert', wenn er sehe, wie sich viele Christen der 'Mission Gottes in Deutschland' entzögen oder lieber stritten, als auf die Suche nach den Menschen zu gehen.  (..)"

Dass der evangelikale Durchbruch nicht kam und auch nicht kommen wird, liegt am europäischen Säkularismus, der die Antwort auf die jahrhundertelange Religionspflicht war. Und ein Zurück gibt's nimmer, da können sich Missionare noch so sehr plagen mit der Verkündigung vorgestrigen Unsinns...

Rüsselsheim: Religion als Wahlfach?

Echo-online am 13.2.: "In ihrer Broschüre 'Zehn Jahre Integrationskonzept der Stadt Rüsselsheim' sprechen sich die Autoren, die ehemaligen Stadträte Jochen Müller und Horst Kriz, für eine Abschaffung des herkömmlichen Religionsunterrichtes aus. Dies ist um so bemerkenswerter, als Jochen Müller bis zum kürzlich erfolgten Eintritt in den Ruhestand Pastoralreferent, also hauptamtlich bestellter Mitarbeiter der katholischen Kirche gewesen ist.(..)
'Christlichen Religionsunterricht gibt es ohnehin kaum noch', sagt Müller im Gespräch mit der 'Main-Spitze'. Das liege nicht nur daran, dass an den Schulen inzwischen so viele Muslime versammelt sind. Auch die Zahl der Familien, die keiner Religionsgemeinschaft mehr angehören, sei gestiegen. Da sei es nur folgerichtig, konfessionell orientierten, also katholischen beziehungsweise evangelischen Religionsunterricht, für alle aus dem Pflichtprogramm zu nehmen. Auch die ersten Rüsselsheimer Erfahrungen nach der testweisen Einführung muslimischen Religionsunterrichtes stimmen Kriz und Müller nicht um. (..)"

Church of England criticized over prayers for atheist Richard Dawkins

CNN, 14.2.: "The Church of England has been accused of 'trolling' scientist Richard Dawkins after it tweeted it was praying for the outspoken atheist's recovery from a stroke. Dawkins, a distinguished evolutionary biologist at Oxford, is one of the world's leading voices for secularism, and a fierce critic of religion. When news broke Friday that the 74-year-old had suffered a minor stroke, forcing him to cancel scheduled appearances in Australia and New Zealand, the Church of England retweeted a report of his condition with a statement offering 'prayers for Prof. Dawkins and his family.' (..)"

Die Kritik besteht völlig zu recht! Was soll diese idiotische religiöse Belästigung eines erkrankten mannhaften Atheisten?!!

Bielefelder verlässt katholische Kirche - und bekommt fürchterlichen Brief

Neue Westfälische am 14.2.: "Der Brief, der einer Vorgabe der Bischofskonferenz entspricht, ist auch unter Pfarrern hoch umstritten - Michael Ziemann hat getan, was er für richtig hält, was sein gutes Recht ist, was Tausende jedes Jahr tun: Er ist aus der Kirche ausgetreten. Aus der katholischen. Geärgert hat er sich über seine Kirche so lange, bis es nicht mehr seine Kirche war. Doch auch nach seinem Austritt hört der Ärger nicht auf. Sein Pfarrer Hubert Maus schrieb ihm einen Brief, der ihm den Verlust der Sakramente androht und dessen Wortwahl Ziemann für "absolut unangemessen und überflüssig" hält".
Er hat Maus geantwortet: "(..) Die Wortwahl Ihres Schreibens, welches auf mich den Eindruck macht, dass mich die ewige Verdammnis treffen möge, halte ich für absolut unangemessen und überflüssig. Ich darf Ihnen versichern, dass mein Handeln wohlüberlegt und unwiderruflich ist; und ich ersuche Sie, von weiteren Bekehrungsversuchen abzusehen."

Diese Briefe sind auch in Österreich üblich, die "Verdammnis" wird allerdings überhaupt nicht angesprochen, bloß auf den Sakramentesausschluss etc. wird hingewiesen, also auf Sachen, die einem Austreter sowieso wurscht sind...

Diese eine Sache soll Papst Johannes Paul II. jahrelang verschwiegen haben

Huffington Post am 14.2.: "Papst Johannes Paul II. soll über Jahrzehnte eine enge Beziehung zu einer verheirateten Frau gehabt haben. Das dokumentiert eine BBC-Reportage anhand von Hunderten Briefen und Privatfotos. Die Autoren der BBC-Dokumentation stellen aber klar, dass es keinerlei Hinweise darauf gebe, dass Karol Wojtyla das Zölibat gebrochen habe. Dennoch seien sich die verheiratete Mutter von drei Kindern und der Geistliche über drei Jahrzehnte auch emotional sehr nahe gewesen. Der Vatikan soll sich laut einem Bericht der britischen Zeitung 'Guardian' von dem Beitrag distanziert haben. Er enthalte 'mehr Rauch als Feuer'. Die Anfänge der Beziehung zwischen Wojtyla und der polnisch-amerikanischen Philosophin Anna-Teresa Tymieniecka, die 2014 verstarb, reichten laut der Dokumentation bis in die 1970er Jahre zurück. (..)"

"Zölibat" kommt vom lateinisch caelibatus und das bedeutet "ehelos". Wenn ein Priester, Bischof, Kardinal oder Pabst eine Frau vögelt, verliert er deswegen nicht seine Ehelosigkeit, sondern verletzt das Gebot der Keuschheit, das verletzt er jedoch schon, wenn er wichst. Mir hat vor Jahren ein Theologiestudent in Sachen priesterliche Keuschheit auf meine Frage nach diesbezüglichen Sünden erklärt, ein Priester müsse solche Sünden beichten - auf die weitere Frage, was der Priester, der die Beichte entgegennimmt, dazu sage, gab es die Antwort: "Was soll der sagen, der kennt das eh von sich selber". Soweit zum möglichen Liebesleben von Papst Wojtyla...

Pastor verklagt Lotteriegewinnerin

Idea.de am 16.2.: "Eine junge US-Bürgerin, die vor einem Jahr in der Lotterie 'Powerball' 188 Millionen US-Dollar (168 Millionen Euro) gewonnen hat, soll sich vor Gericht verantworten. Ein Pastor verklagt sie, weil sie ein angebliches Versprechen nicht eingelöst habe, ihm einen Millionenbetrag für den Bau eines christlichen Freizeitheims zu spenden. (..) Im Februar 2015 kaufte die damals 26-jährige Marie Holmes - eine alleinerziehende Mutter von vier Kindern - vor dem Gottesdienstbesuch für 15 Dollar (13 Euro) Lotterielose. Sie knackte als eine von drei Gewinnern den Jackpot (564 Millionen Dollar/505 Millionen Euro). Die Gewinnerin gab ihre Teilzeit-Beschäftigung als Verkäuferin auf und kümmerte sich fortan um ihr Vermögen sowie besonders um eines ihrer Kinder, das behindert ist. (..) Ihrer früheren Kirchengemeinde, der Missions-Baptistengemeinde Pleasant Hill in Shallotte, spendete sie 680.000 Dollar (609.000 Euro).(..) Inzwischen hat ein örtlicher Pastor, Kevin Matthews, die Lotteriegewinnerin verklagt. Nach Angaben der Christian Post hatte ein Anwalt von Holmes dem Geistlichen zugesichert, dass er 1,5 Millionen Dollar (1,3 Millionen Euro) für sein Freizeitheim-Projekt erhalten werde. Weil Holmes später das Versprechen zurückgezogen habe, sei er seelisch erkrankt. Er sei seitdem auf Medikamente gegen Depressionen und Angststörungen angewiesen. Nun verlangen Matthews Anwälte zehn Millionen US-Dollar (8,9 Millionen Euro) von Holmes. (..)"

Forderung nach Trennung von Staat und Kirche:
Schleswig-Holstein zahlt der Kirche Rekordsumme

SHZ am 16.2.: "Obwohl das Grundgesetz ein Ende der Praxis vorsieht, zahlen die Länder in diesem Jahr der Kirche mehr Staatsleistungen als je zuvor: bundesweit 510 Millionen Euro. Das geht aus einer Auswertung der Länderhaushalte durch die Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union hervor. Schleswig-Holstein überweist 13,32 Millionen Euro an die evangelische Nordkirche (13,1 Mio. Euro) und die Katholiken (224.000 Euro). Das sind 498.000 Euro mehr als im Vorjahr. So stark ist der Betrag seit über fünf Jahren nicht angehoben worden. (..)"

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Glaube und Religion in Stuttgart -
Große Kirchen geraten in die Minderheit

Stuttgarter Zeitung am 16.2.: "In der Realität ist Stuttgart schon lange keine evangelische Stadt mehr, von den rund 391.000 Mitgliedern, dem Höchstwert Ende der 50er Jahre, ist man weit entfernt. Inzwischen gehören laut dem Statistischen Amt der Stadt (Stand 2015) nur noch 152.291 Mitglieder der evangelischen Kirche an. Die katholische Kirche hat laut den städtischen Zahlen 142.430 Mitglieder. Beide zusammen repräsentierten im Jahr 2015 erstmals weniger als die Hälfte der Stuttgarter. 50,1 Prozent der Einwohner sind entweder konfessionslos oder anderen Glaubens. Zum Vergleich: um das Jahr 1970 war noch die Hälfte der Stuttgarter evangelisch, ein weiteres Drittel katholisch, nur 16 Prozent gehörten nicht den beiden Kirchen an. (..)"

Kann's nimmer hören -
Helene Fischer treibt Pfarrer ins Kloster

Kronenzeitung am 17.2.: "Er kann's einfach nimmer hören! Helene Fischer hat jetzt einem deutschen Pfarrer den Rest gegeben, berichtet die Bild- Zeitung. Weil er bei einer Hochzeit einen Song der Schlagerqueen hören musste, entschied sich der 55- Jährige jetzt, sein Amt als Gemeindepfarrer niederzulegen und lieber ins Kloster zu ziehen. (..)"

Das Nimmerhörenkönnen ist verständlich - aber ins Kloster zu gehen, ist ja noch schlimmer!

Mehr Hunger nach Gott -
Wie sich die Regeln zur Fastenzeit über die Jahrhunderte wandelten

Katholisch.de am 17.2.: "Kein Alkohol, keine Schokolade, und das Auto bleibt stehen: Jeder Zweite in Deutschland hat bereits einmal über einen längeren Zeitraum auf Konsum- und Genussmittel verzichtet. Viele nutzen dazu die siebenwöchige Fastenzeit vor Ostern, allerdings nur noch fünf Prozent aus religiösen Gründen. Die katholische Kirche gibt zwar eine Fastenordnung heraus, hält sich aber heute mit Geboten zurück. (..)
'Wer weniger isst, hat mehr Hunger nach Gott' - 'Das ist ein wichtiger Aspekt, den man den Gläubigen vermitteln sollte. Wer verzichtet, schafft Raum, um etwas Anderes in den Mittelpunkt zu stellen', sagt der Augsburger Theologe Peter Düren. 'Wer weniger isst, hat mehr Hunger nach Gott. Wer auf die Berieselung durch Fernsehen und Internet verzichtet, kommt in die Stille. Und wer kein Geld fürs Vergnügen ausgibt, hat mehr Almosen zu geben.' Es gehe weniger um den Verzicht an sich, sondern darum, freier zu werden für Gott und den Nächsten. (..)"

Das Unterhaltsame an dem Artikel ist jedoch die Schilderung der historischen Entwicklung der Fastenregeln und die Einführung von faulen Regeln mit denen sich die Kleriker dem Fasten entzogen. Etwas ist davon bis heute geblieben: das Fleisch vom Fisch ist theologisch kein Fleisch, darum war der frühere freitägliche Fasttag ein Fischtag und es ist geblieben, obwohl der freitägliche Fasttag vor rund 50 Jahren abgeschafft wurde: in Betriebskantinen und in vielen Gasthäusern ist das Freitagsmenu immer noch fischig! Ich esse gern Fisch, aber nie freitags, weil da wäre das eine katholische Strafe!

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Jüdisch, aber nicht religiös

Jüdische Allgemeine am 17.2.: "Bisher pochten Präsidentschaftsanwärter auf ihren Glauben. Mit Bernie Sanders (Bild: Wikimedia) deutet sich ein Wandel an - Bernie Sanders, linker Präsidentschaftsanwärter der Demokraten, spricht von einer »politischen Revolution«, die er in den USA anzetteln möchte. Doch unabhängig davon, ob das etwas wird, beim Thema »Politik und Glaube« hat er schon jetzt einen Umbruch bewirkt: Der 74-jährige Politiker ist jüdisch und nach eigenen Angaben nicht religiös. Der bislang kaum infrage stehende Grundsatz, ein amerikanischer Präsident müsse angesichts des tief verwurzelten Christentums auch selbst Christ sein oder wenigstens irgendetwas glauben, hat an Kraft verloren - zumindest bei den Demokraten. Denn Bernie Sanders hat die Vorwahlen in New Hampshire für sich entschieden. (..)Sanders behauptet zwar, er sei stolz darauf, Jude zu sein, doch habe er keine Nähe zur »organisierten Religion«.
Damit liegt er auf der Linie vieler junger Menschen, die sich von Religionsgemeinden distanzieren. Für Sanders begeistern sich besonders Junge, so wie 85 Prozent der unter 30-jährigen Wähler in New Hampshire. (..)"

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Bernie Sanders ist ja Sozialist und die Zahl der Ungläubigen und Atheisten ist unter Juden sehr hoch - die sind ja bekanntlich mehrheitlich keine Deppen...

Glaube an BER-Eröffnung als Religion anerkannt

Die Fertigstellung des neuen Berliner Hauptstadtflughafens wurde schon x-mal angekündigt und immer wieder war's nix damit. Die WELT erklärte nun am 17.2. die Zuständigen für eine religiöse Glaubensgemeinschaft, durchdrungen von einem tiefen Eröffnungsglauben, die Satire kann man im Internet lesen!

Anwalt klagt gegen Gott wegen Frauendiskriminierung

Justillon am 18.2.: "Der Anwalt Chandan Kumar Singh reichte im indischen Bundesstaat Bihar Klage gegen den Hindu-Gott Rama ein. Der Vorwurf gegenüber der Gottheit: Frauendiskriminierung. Das Gericht sah keinen Grund, sich mit der Klage ernsthaft zu befassen. Singh droht nun selbst Ärger: Er wurde von einem Kollegen verklagt, der sich durch Singhs Klage in seinen religiösen Gefühlen verletzt sieht. (..)"

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Erzbischof warnt:
"Unchristliches" Europa wird anfällig und schwach

Kronenzeitung am 18.2.: "Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses und ehemaliger Sekretär von Benedikt XVI., appelliert angesichts der Flüchtlingskrise an die Barmherzigkeit der Europäer. Diese müsse grenzenlos sein. Gleichzeitig warnt der deutsche Geistliche allerdings davor, sich von den jüdisch- christlichen Wurzeln zu distanzieren. Denn wenn Europa sein Erbe vergesse, werde es anfällig und schwach, so Gänswein in einem Interview mit der Online- Ausgabe des deutschen Nachrichtenmagazins 'Focus'.
'Wenn Europa in erster Linie nur als gemeinsamer Finanz- und Wirtschaftsraum funktionieren soll, dann ist das zu wenig für Europa. Es fehlt die Seele. Europa lebt von seinem jüdisch- christlichen Erbe. Darin wurzelt seine tiefste Identität. Wo diese Identität versandet, ist Europa anfällig und schwach,' betont Gänswein.
Der Erzbischof nimmt auch Bezug auf die Bibel: 'Europa muss auf Fels gebaut werden, nicht auf Sand. An der gegenwärtig großen Herausforderung der Migration wird sich zeigen, ob Europa seiner Verantwortung gerecht zu werden vermag oder nicht. Die christliche Grundüberzeugung lautet: 'Menschen, die in großer Not sind, brauchen Hilfe, jetzt und hier, sie haben ein Recht auf Hilfe.' (..)"

Europa lebt von der europäischen Aufklärung, das war die Befreiung aus dem finsteren christlichen Mittelalter. Die massive islamische Zuwanderung ist die aktuelle Bedrohung. Wenn nicht imperialistisch-christliche US-Idioten im arabischen Raum soviel zerstört hätten, bräuchten jetzt Menschen keine Hilfe.

Rustikale Enthaltsamkeit!
Eier abgeschnitten, Schwanz entfernt - aber ganz nah bei Gott!

Watson.ch am 19.2.: "Wer denkt, die heutige Welt sei verrückt geworden, sollte sich zum Durchatmen hier mal über die Skopzen informieren. Wer Mitglied in der russischen Sekte werden wollte, wurde kastriert: Das war aber erst der Anfang. Wer's wirklich zu Höherem bringen wollte, liess sich den Penis abschneiden – als Ende der Versuchung und als Eintrittsticket fürs Himmelreich. Wahn kennt viele Gestalten. Eine besonders bizarre Form trat Mitte des 18. Jahrhunderts in Russland erstmals auf: die Skopzen. Diese Sekte trieb die im Christentum ohnehin angelegte Körperfeindlichkeit in ungeahnte Höhen – wohl noch nie hat ein Kollektiv der sexuellen Lust derart kompromisslos den Kampf angesagt. (..)"

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Kirchen als Korrektiv gegen Verrohung der Gesellschaft

PRO, das christliche Medienmagazin am 19.2.: "Die Volkskirchen halten in der Flüchtlingsfrage an der Politik Angela Merkels fest und sind gegen eine Aufnahme-Obergrenze. Sie müssten auch herrschendes Recht respektieren, schreibt Matthias Kamann in der Tageszeitung Die Welt. Er sieht die Kirchen aber als unverzichtbares Korrektiv gegen die Verrohung der Gesellschaft.
In der Flüchtlingsfrage orientieren sich die Katholische und Evangelische Kirche an der Politik von Kanzlerin Angela Merkel mit dem Credo 'Wir schaffen das'. Zahlreiche Christen engagieren sich zudem mit Hilfsprojekten für Flüchtlinge, Mitarbeiter von Diakonie und Caritas leisten Überstunden. Gleichzeitig fordern zahlreiche Stimmen in der deutschen Gesellschaft und Politik eine Obergrenze bei der Aufnahme von Flüchtlingen.
Der Journalist Matthias Kamann schreibt in seinem Leitartikel in der Tageszeitung Die Welt, die Kirchen könnten durch ihren Einsatz die gesellschaftliche Leistungsfähigkeit in der Flüchtlingsfrage realistisch beurteilen. Wer nach einem Ende des Flüchtlingsstroms rufe, 'der sollte zunächst einen realistischen Blick auf die Leistungsfähigkeit derer werfen, die sich aufopferungsvoll um Flüchtlinge kümmern und glauben, dass sie das schaffen'. (..)"

Man sollte besser die zählen, die sich nicht engagieren und bei denen diese Völkerwanderung Angst und Ablehnung hervorruft, das sind nämlich ein paar hundertmal mehr als die engagierten Gutmenschen, die sich als die wahren Moralhelden aufbauen, denn zu schaffen ist das nie und nimmer, wenn es so weiter ginge wie 2015. Sogar Frau Merkel hat das schon begriffen...

20.2.2016, einunddreißig Meldungen auf gut drei Monitorlaufmetern. Lange gibt's das nimmer, das hab ich heute beschlossen.