Die ARD leidet an schwerem Nachrichtenausfall: Alles was nicht passt, fällt raus. Die ARD-Beobachtungsstelle Bräutigam & Klinkhammer hat erneut einen solchen Fall von Wahrnehmungstrübung feststellen müssen. Auch wenn die beiden öffentlich-rechtlichen Therapeuten diesmal versuchen, dem Patienten mit echten Nachrichten des "Radio Vatikan" zu helfen, bleibt ihr Kampf um Gesundung wahrscheinlich aussichtslos. Zumal die akute ARD-Wahrnehmungsstörung immer mit einer schweren Russophobie verbunden ist. Offenkundig kann auch die TV-Maschine den Russen nicht verzeihen, dass die Deutschen im letzten Weltkrieg Millionen Bürger der Sowjetunion umgebracht haben. Das führt eindeutig zu einer Überkompensation: Wenn die Russen damals unschuldige Opfer waren, dann müssen sie heute unbedingt schuldig sein, damit sich die Deutschen besser fühlen können. So denken Doktor Gniffke & Co. - Die ARD-Therapeuten versuchen es diesmal mit Weihrauch. Ob der Patient es ihnen danken wird ist ungewiss.
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
Dr. Gniffkes Standard-Rechtfertigung für
tendenziöse, gegen die Regierung Assad und gegen Russland gerichtete Berichterstattung
über den Krieg in Syrien - fälschlich: "Bürgerkrieg",
denn der Terror ist von außen ins Land getragen und wird nach wie vor
von der Türkei, Israel, Saudi-Arabien und den USA mit Geld, Waffen und
Söldnern unterstützt, indirekt auch von der BRD - diese Standard-Schutzbehauptung
lautet:
Es gibt keine unabhängige und verlässliche Quelle in diesem
Kriegsgebiet und über eigene Korrespondenten verfügt ARD-aktuell dort
nicht. Die Redaktion, so behauptet ihr Chef, wähle ihre Informationen mit
größter Sorgfalt und mit aller gebotenen Vorsicht aus und hebe immer
hervor, die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Dass
bei dieser Art Sorgfalt stets antirussische und "prowestliche" Töne
durchschlagen, ist so bekannt wie die "Syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte" und das Schönfärben des Terrorismus mit Begriffen
wie "gemäßigte Rebellen".
Dr. Gniffke lehnt
eben expressis verbis ab, gegenläufige Informationen von russischen Quellen
wie RT Deutsch oder sputniknews in der Nachrichtengebung von Tagesschau und
Tagesthemen berücksichtigen zu lassen. Begründung: Staatssender.
Die qualifiziert Dr. Gniffke damit als per se unglaubwürdig.
Am
13. Februar 2016 bot sich als fraglos glaubwürdige Quelle für informative
Lagebeschreibung aus dem umkämpften Aleppo der lateinische Bischof Georges
Abou Khazen, OFM, an:
"Der Apostolische Vikar schrieb über
die seinerzeit verhandelte mögliche Feuerpause im syrischen Konflikt und
die damit verbundenen Hoffnungen unter der Bevölkerung. 'Für uns wäre
dies ein Traum. Leider wissen wir nicht, was die dschihadistischen Gruppen tun.
Wir wissen, dass es sich größtenteils um ausländischen Kämpfer
handelt: wer hat das Kommando über sie? Wem gehorchen sie? Werden sie sich
der Feuerpause anschließen?'.
Der Apostolische Vikar von Aleppo erläutert
abschließend die aktuelle Lage: 'Die syrische Arme ist mit Unterstützung
der Russen auf dem Vormarsch und in den befreiten Teilen der Stadt gibt es wieder
Wasser und Strom. Die Schulen werden wieder geöffnet. An vielen Orten finden
Initiativen der Aussöhnung mit den Syrern statt, die sich den Rebellen
angeschlossen hatten. Die kämpfenden Gruppen werden aus dem Ausland kontrolliert
und diese leisten weiterhin Widerstand. Unter der Bevölkerung überwiegt
unterdessen die Zustimmung zum Vorgehen Russlands'."
Quellen u.a.:
Radio
Vatikan
Fides
- Päpstliche Missionswerke
Der
Freitag - das Meinungsmedium
DKP-News
Quelle
für diesen Text ist also weder Sputniknews noch Russia Today, sondern Radio
Vatikan. Zitiert wird der Bischof von zahlreichen Publikationen, vom oneline-Portal
der Deutschen Kommunistischen Partei, den dkp-news, über den "Freitag"
bis hin zur zur Katholischen Nachrichtenagentur "fides". Vom "ARD-aktuell-Propagandakino"
trotzdem kein Wort darüber. Eine Lagebeschreibung wie die des Bischofs
passt eben nicht ins transatlantische Agitprop-Schema des Herrn Chefredakteurs
Dr. Gniffke.
Falls dem nicht so sein sollte, müssten wir befürchten,
dass Herr Gniffke die ursprüngliche Quelle, Radio Vatikan, wegen dessen
Eigenart, ein "Staatssender" zu sein, ebenfalls für nicht glaubwürdig
hält. Für Borniertheit gibt es einen Grenzwert, von dem an sie Unterhaltungswert
hat.
Wie auch immer: Wir fordern den Rundfunkrat auf, eine weitere
Verletzung der staatsvertraglichen Verpflichtung zu unabhängiger und vollständiger
Nachrichtengestaltung in Tagesschau und Tagesthemen festzustellen.
Höflich Grüßen - Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer