2015 war alles noch klar. Die Migrantenwelle rollte in steigenden Wellen
an und die Politik tat alles, um den Andrang zu bewältigen. Dann merkte
man allerdings doch schön langsam, die Parole der Frau Merkel "Wir
schaffen das" ist kein unabdingbares Gebot, speziell als man merkte, dass
man das 2016 wohl nicht noch einmal schaffen werde.
Diese Einsicht gab
es nun auch bei der SPÖ. Auch dort ist man in Sachen Asylwesen zum Ergebnis
gekommen, wir schaffen es nicht. Dieser Kurswechsel kommt zwar bei den Leuten
an, veränderte aber derweilen noch nicht viel. Laut einer am 11.3.2016
veröffentlichten Gallup-Umfrage liegen beide Koalitionsparteien bei 23
% und hätten zusammen keine parlamentarische Mehrheit mehr. Der FPÖ
kann weiterhin mit einem Drittel der Stimmen rechnen, die zu erwartenden Grünstimmen
sind mit 12 % etwas zurückgegangen.
Am 10.3.2016 fand in Wien
eine SPÖ-Klubtagung statt, auf der man sich auch mit diesem Themenbereich
befasste. Die OÖNachrichten meldeten dazu, "Zum Auftakt seiner
Rede gab es Pfiffe und Protestplakate von fünf jungen SPÖ-Aktivisten.
Denn Kanzler Werner Faymann verteidigte am Beginn der Klubtagung der Wiener
SPÖ die neue Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Österreich
könne keine zwei-, drei- oder vierhunderttausend Flüchtlinge aufnehmen,
sagte Faymann. (..)"
Hier ein Screenshot des ORF-Berichtes dazu,
die Protesttafeln mit Aufschriften wie "Raus aus dem rechten Eck, Werner",
"Abpfiff für Faymann" und "Spielerwechsel" sind auf
Distanz nicht erkennbar:
Da
sieht man die fünf Protestierer zwar von hinten, aber besser:
Viel
Zustimmung gab es für sie nicht und Faymann wurde sogar energisch:
(zum Abspielen der mp3 wird Quick-Time-Plug-In o.ä. benötigt, wenn
ein solcher Plugin nicht installiert ist, dann ist hier oberhalb statt einer
Abspielvorrichtung nur eine leere Zeile zu sehen - beim Browser "Google
Chrome" kann der Ton automatisch starten)
Für
Pluginlose: Direktstart in neuem Fenster!
Die "Wir retten die Welt"-Fraktion hat jetzt
keine wirklich wahrnehmbare
Anhängerschaft mehr, zum Willkommenskultur-Götzen betet eine kleine Sekte,
die übergroße Mehrheit der Leute in Österreich hofft aber,
dass sich 2015 nicht wiederholt und dass es tatsächlich gelingt, die Wanderungsbewegung
über die Balkanroute dadurch zu stoppen, dass im Nutzerbereich klar wird,
es gibt keine Willkommenskultur mehr und keine ungeregelte Einwanderung in die
vermeintlichen europäischen Schlaraffenländer Österreich, Deutschland
und Schweden. Denn wenn das Angebot nimmer attraktiv ist, dann sinkt auch die Nachfrage.
Darunter leiden jedoch die Leute, die sich ihre Selbstherrlichkeit unter der
Losung "Wir schaffen das!" aufgebaut haben. Denn die massive Botschaft aus
dem Volke, "wir schaffen das nicht und wollen das gar nicht schaffen",
ist bei der Regierung angekommen.
Diese Botschaft der europäischen Völker an ihre Regierungen ist
in vielen Staaten den Regierungen von Anbeginn der Migrationszunahme klar gewesen
und sie haben in aller Ruhe Vorsorge getroffen, nicht vom Migrationstsunami
berührt zu werden. Und diese Staaten werden sich auch kaum daran beteiligen,
Asylanten gleichmäßig zu verteilen.
Mutti Merkel hat inzwischen mehrfach betont, dass die EU-Außengrenzen
gesichert werden müssten, sie ruft jedenfalls jetzt keine Syrer mehr nach
Deutschland und hat bisher auch keine Bemühungen gesetzt, mögliche
BRD-Asylansucher aus Griechenland abholen zu lassen. Dass ihr ihre Sprüche
vom August 2015 wohl mittlerweile selber als irreal erscheinen, sagt sie natürlich
nicht. Aber sie handelt offenbar danach. Die Balkanroute ist durch die österreichische
Initiative geschlossen worden und alle hoffen, dass sie zubleibt. Entschuldigung,
nicht alle, die durch sich selbst geheiligten Gutmenschen werden auch weiterhin die
ganze Welt retten wollen und alle Nichtmitrettungswilligen wutentbrannt verdammen.