USA sind sicherer Hafen für Steuersünder

Über eine neue Studie dazu berichtet am 12.5.2016 der grüne EU-Finanzsprecher Sven Giegold:

Die USA fallen bei der Steuertransparenz und dem Austausch von Informationen hinter internationale Standards zurück und gehören auf die neue EU-Liste der Steueroasen. Das zeigt eine Studie im Auftrag der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament. Die Studie wurde heute (=12.5.2016) veröffentlicht. In der nächsten Woche besucht eine Delegation des Sonderausschusses gegen Steuervermeidung die USA.

Sven Giegold, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion, kommentiert:
"Während sich die öffentliche Aufregung um Steueroasen wie Panama dreht, liefen die USA bisher unter dem Radar. Die Studie zeigt, dass auch die weltweit größte Wirtschaftsmacht in die Kategorie Steueroase fällt. Die USA profitieren zwar von Steuerinformationen ihrer Partner, geben aber selbst viel weniger Informationen heraus. Steuerflüchtlinge finden in den USA einen sicheren Hafen.
Reiche Eliten haben die steuerliche Attraktivität der USA längst erkannt und transferieren ihr Vermögen dorthin. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die USA zu einer der größten Steueroasen weltweit heranwächst und die EU darf dem nicht tatenlos zusehen. Auch die USA verdienen keine Extrawurst und müssen die globalen Standards für Transparenz einhalten. Die deutsche Bundesregierung und die EU-Kommission sollten hier für volle Gleichbehandlung und fairen Wettbewerb sorgen. Außerdem sollte die EU die USA auf die geplante schwarze Liste der Steueroasen setzen. US-Banken, die Informationen über Steuersünder nicht herausgeben, sollten mit einer Strafsteuer belegt werden. Genauso, wie die USA europäische Banken mit einer Strafsteuer sanktionieren."

Die Studie und eine Zusammenfassung der Ergebnisse "THE ROLE OF THE U.S. AS A TAX HAVEN" kann hier downgeloaden werden!