Ein neuer Fall Badawi!

Global Voices am 21.5.2016:

Saudi Arabien verurteilte einen Twitternutzer zu 10 Jahren Gefängnisstrafe und zusätzlich 1.000 Peitschenhieben für die Veröffentlichung von 600 Tweets, die auf den Mikro-Blogger-Seiten "Atheismus verbreiten".
Laut der saudischen Tageszeitung Al Watan wurde der Twitternutzer, dessen Namen nicht veröffentlicht wurde, durch ein Gericht in Medina dafür schuldig befunden, dass er die Existenz Gottes und der heiligen Schrift verleugnet, Propheten als Lügner beschuldigt und den heiligen Koran verspottet habe. Er wurde zu einer Geldstrafe von 20.000 Riyals (5.300 US Dollar) verurteilt. Der Mann wurde gefangen genommen, nachdem die Kriminalitäts-Präventionseinheit des Kommittees für die Förderung der Tugend und Bekämpfung des Lasters oder Saudi Arabiens religiöse Polizei begonnen hatte seinen Twitteraccount zu überwachen.
Die Zeitung fügt an, dass der Mann 28 Jahre alt ist und vor dem Gericht seine atheistischen Gedanken zugab, sich weigerte dies zu bereuen und auf sein Recht der Meinungsfreiheit hinwies. Er fügt hinzu, dass er früher Moslem gewesen war und sich nun allen Religionen entsagt hat, nachdem er in Kontakt mit Websiten kam, die Atheismus im Internet verbreiten.
Das Gericht bewies die Anschuldigungen gegen den Mann aufgrund seines Geständnisses und der Aussage von 4 weiteren Männern, die angaben, dass sie den Twitteraccount auf dem Handy des Mannes gefunden hatten. Dies wurde überprüft und zeigte, dass das Handy auf seinen Namen angemeldet war.

Soweit aus der Global-Voice-Meldung.

Seit 2014 gibt es bei den Saudis ein Antiterrorgesetz, dessen erster Paragraph lautet, es sei Terrorismus, in jeglicher Form zum Atheismus aufzurufen oder dazu aufrufen, die Fundamente der islamischen Religion in Frage zur Stelle, auf die dieses Land basiert.

Der Name des vom saudischen klerikalfaschistischen Terrorregime Verurteilten wird wohl deshalb geheim gehalten, weil sich die Saudifaschisten der internationalen Kritik entziehen wollen, die im gleichgelagerten Fall Raif Badawi verbreitet wurde. Trotz der bekannten Terrorhaltung der saudischen Regierung trauen sich dort hin und wieder einzelne Menschen, ihre Meinung zu äußern.

In Wien steht immer noch das klerikalfaschistische saudische Dialogzentrum, das der Republik Österreich vom damaligen ÖVP-Häuptling Spindelegger eingebrockt und von den Regierungsparteien parlamentarisch abgesegnet wurde. Hier ist der neue Kanzler Kern gefordert, damit Schluss zu machen und das angebliche Dialogzentrum umgehend zu schließen!

Mit wem dort interreligiöse Dialoge geführt werden, ist unbekannt. Da aber der Vatikan auch daran beteiligt ist, könnte in dieser "Adullah-Zentrum" genannten Anstalt Vatikanvertreter mit den Saudi-Fundis über die herrliche katholische Gegenreformation debattieren und wie wunderbar es für die Religion ist, wenn man die Religionsfreiheit völlig unterdrücken kann...