Zynismus wirft die Bundeskanzlerin der russischen Regierung vor. In den Kämpfen
um das syrische Aleppo seien die von Russland eingeräumten Feuerpausen
zu kurz, "um eine Versorgung der verzweifelten Menschen wirklich aufzubauen."
Wer sitzt denn da im Glashaus und wirft mit Dynamitstäben? Das ist jene
Dame, die noch als Oppositionsführerin den mörderischen US-Krieg gegen
den Irak befürwortete, in dessen Ergebnis unter anderem der "Islamische
Staat" den Nahen Osten terrorisiert. Das ist jene Dame, die auf dem Schoß
islamistischer Staaten wie Katar und Saudi Arabien sitzt, die in Syrien den
Krieg finanzieren und Hauptverantwortliche für das Leid der syrischen Bevölkerung
sind. Das ist jene Dame, die dem türkischen Terror-Paten Erdogan das Händchen
hält, um ihr fatales Flüchtlingsversprechen zu kaschieren. Das ist
jene Frau, hinter deren harmlosem Hausfrauenlächeln der Zynismus zur deutschen
Staatsräson geworden ist,
Eine ganze Medienfront im teuren Dreiteiler
weiß sich kaum zu lassen, vor lauter Friedens-Empörung gegen Russland:
Die "armen Menschen in Syrien", rufen deutsche Hundeseelen aus den
sicheren Redaktionsräumen, der "brutale Assad!" stöhnen
sie auf, um ein rituelles "gräßlicher Putin!" hinterherzuschicken.
Das ist jene korrupte Front, die den Krieg im Irak bis zu seinem bittern Ende
als irgendwie notwendig charakterisierte und die bis heute die 50.000 Toten
im Ergebnis des libyschen Krieges als Kollateralschaden ignoriert und in Syrien
nur tapfere Oppositionelle, kühne Rebellen und edle Aktivisten gegen das
Assad-Regime erkennen will, während an der Seite der syrischen Regierung
im Spiegel deutscher Medien nur Gewohnheitsverbrecher unterwegs sind.
Die
"Oppositionellen" rund um Aleppo und in anderen Gegenden Syriens heißen
Al-Nusra-Front, Jabhat Fatah al-Sham, oder Al–Kaida, sogenannte Dschihadisten,
deren angeblicher Glaubenskampf im Rauben, Morden und brutaler Unterdrückung
besteht. Ein Verbrechergesindel, dem man in deutschen Redaktionen das Blut abwischt,
die hassverzerrten Züge überschminkt und deren feige Finanziers nicht
Drecksbande heißen dürfen sondern mit König oder Emir betitelt
werden. Ihre Komplizen heißen mit bürgerlichem Namen Mister President
oder Frau Kanzler und stehen im Ruche der Wohlanständigkeit, während
ihr "oppositionelles" Fußvolk in Syrien den Gestank von Giftgas
verbreitet.
Nicht in der vom Frieden säuselnden und sich am Waffenexport
mästenden deutsche Regierung ist die Stimme der Vernunft zu hören.
Ein Professor aus Mainz, einer der zum Vorderen Orient, über Ägypten,
Syrien, Jemen und die Vereinigten Arabischen Emirate forscht, einer der weiß
worüber er redet und nicht an den Fäden der Godfathers in den USA
zappelt, der Politische Geograph Günter Meyer sagt das, was die Schimäre
eines Außenministers und die Karikatur einer deutschen Kanzlerin verschweigen:
"Die Islamisten sind nicht die Hoffnung, sondern der Fluch der Bevölkerung.
- Die Waffen, die an die angeblich moderaten Rebellen geliefert wurden, werden
nun benutzt, um die Viertel von Aleppo zu beschießen, die unter der Kontrolle
der Regierung stehen. Da wird auch keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung
genommen - Ein Sturz Assads würde die stärksten Milizen an die Macht
bringen, und das sind Dschihadisten. Syrien wäre definitiv ein gescheiterter
Staat."
Sevim Dağdelen heißt die unbeugsame Frau aus Duisburg,
sie hat mit einer parlamentarischen Anfrage das Lügengebäude des Kanzleramtes
ins Wanken gebracht: "Als Resultat der vor allem seit dem Jahr 2011
schrittweise islamisierten Innen- und Außenpolitik Ankaras hat sich die
Türkei zur zentralen Aktionsplattform für islamistische Gruppierungen
der Region des Nahen und Mittleren Ostens entwickelt", erfuhr sie aus einer
als vertraulich eingestuften Antwort der Bundesregierung auf ihre Frage. Diese
Bewertung beruht auf Einschätzungen des Bundesnachrichtendienstes (BND).
Das NATO-Mitglied Türkei, der Merkel-Freund Erdogan, der Vorposten der
westlichen Wertegemeinschaft im nächstliegenden Osten ist Pate des Terrors
in Syrien und anderswo. Das ist nicht neu. Neu ist nur, dass sich eine Merkel-Behörde
bereitgefunden hat, diese Erkenntnis offiziell zu bestätigen.
Vom
Irak bis in den Jemen, vom kurdischen Diyarbakir bis zum libyschen Sirte: Die
westliche Staatengemeinschaft stellt kaputte Verhältnisse und kaputte Staaten
in Serie her. Und das offizielle Berlin weist mit einem langen, stinkenden Finger
auf seinen Lieblingsfeind, den Russen. Zynismus: Dein Name ist Merkel.