Asylnotverordnung

Österreich hat im Jahre 2015 dank des großartigen Einsatzes von Frau Angela "Wir-schaffen-das" Merkel die Asylantenzahl von 28.027 auf 88.160 steigern dürfen, pro Million Einwohner war die Steigerung von 2.057 auf 10.362. Die Bevölkerung reagierte auf diesen Zustrom zu über achtzig Prozent nicht mit Willkommenskultur, sondern mit Ablehnung. Dies war jedoch weit überwiegend kein "wir schaffen das nicht", sondern ein "wir wollen das gar nicht schaffen". Die FPÖ darf sich seit dem unfreiwilligen Willkommensjahr 2015 über den ersten Platz bei den Wahlumfragen freuen, bei der aufgehobenen Bundespräsidentenwahl erreichte der FPÖ-Kandidat Hofer fast 50 % der Stimmen.

Die beiden regierenden Schrumpfparteien SPÖ und ÖVP wissen daher inzwischen, dass man diese negative Stimmung in der Bevölkerung nicht ignorieren oder wegreden kann, sondern dass dies zurzeit das ist, womit man politisch am meisten rechnen muss, die Bevölkerung gibt die Linie vor und die Parteien können nichts anderes mehr machen als sich danach zu richten.

Und so legte man am 6.9.2016 den Entwurf für eine Asylnotverordnung vor, wenn die Vorgabe, 2016 maximal 37.500 Asylwerber aufzunehmen, erreicht ist, dann werden keine neuen Asylwerber mehr hereingelassen, was heißen muss: Grenzen zu!

Als Argumente für den Notstand werden laut ORF angeführt:
"Die Argumente, die ins Treffen geführt werden, drehen sich um innere Sicherheit, Kriminalität und die Kapazitäten für die Versorgung von Flüchtlingen. In den Erläuterungen zu der Verordnung heißt es etwa: 'Der überdurchschnittlich hohe Zuzug von Schutzsuchenden stellt eine enorme Herausforderung für die allgemeine Sicherheitslage dar'."

Und plötzlich ist es nimmer wahr, dass das Asylwesen keine Steigerung der Kriminalität gebracht hätte, man gibt zu, "dass die Zahl der von Asylwerbern begangenen Straftaten im Vorjahr deutlich gestiegen sei - darunter 'nicht nur' Diebstähle und Suchtgiftdelikte, 'sondern auch Vergewaltigungen und ein Mord'. Erwähnt wird auch eine zunehmende Radikalisierung unter Inhaftierten und dass aus Kapazitätsgründen 'ein an den Zielen der Resozialisierung orientierter Strafvollzug kaum mehr möglich ist'."

Weiters wird die enorm gestiegene Zahl der noch offenen Asylverfahren angeführt, Probleme bei der Unterbringung, am Arbeitsmarkt, beim benötigten Betreuungspersonal, das hohe Potenzial an ethnisch-kulturellen bzw. sozialen Konflikten in den Großquartieren und besonders die außerordentlich hohe Belastung für den Staatshaushalt, für heuer werden zwei Milliarden Euro prognostiziert.

Von Leuten aus der Willkommensfraktion wird natürlich auf die sechzig Millionen Flüchtlinge weltweit hingewiesen und auf die Pflicht zur Hilfe. Dazu wird wieder das Thema EU angestimmt, die EU müsse samthaft helfen. Da aber praktisch fast alle Staaten inzwischen dazu "nein" sagen, bleibt wohl auch Österreich und Deutschland nichts anderes über, als darauf hinzuweisen, dass der Einwandereransturm nicht von zwei Staaten bewältigt werden kann. Es liegen bisher nur die offiziellen Zahlen für das erste Halbjahr vor. Deutschland liegt mit 370.455 Asylwerbern an erster Stelle, das sind pro Million Einwohner 4.588 und knapp das Vierfache des EU-Schnitts, Österreich gab bis Ende Juni die Zahl 25.600 an, das wären pro Mio. 3.009 und das 2,5fache des EU-Schnitts.

Wenn man die zurzeit bei Wahlumfragen bei etwa 35% liegende FPÖ nicht größer werden lassen will, dann wird die Regierung die merkelsche Willkommenspolitik in Österreich beenden müssen. Bei den Umfragen zur Wiederholung der Bundespräsidentenwahl wechseln sich  Hofer und van der Bellen als Führende ab. Nicht vergessen darf man dazu, dass durch die abwertende Berichterstattung über die FPÖ bei Wahlumfragen das Bekenntnis von FPÖ-Wählern endendwollend ist, beim ersten Durchgang der Bundespräsidentenwahl hatten nur 22 bis 24 % der Befragten Hofer als ihren Kandidaten angegeben, aber 35% Hofer gewählt. Wenn bei den aktuellen Umfragen dies nicht berücksichtigt wurde, dann könnten die jetzigen 35 FPÖ-% real auch im 50%-Bereich liegen...