" 'Politisch missachtete' Katholiken machen Politik
Rechts
vom Front National hat sich eine neue Partei gebildet: Civitas. Ihr Parteivorstand
Alain Escada will einen katholischen Gottesstaat, ein Abtreibungsverbot und
das Aus für die Homo-Ehe. Die Anhängerschar ist klein, aber einflussreich
im Diskurs über eine neue 'völkische Verwurzelung'."
Weiter
heißt es: "Civitas' Kreuzzug für die 'politisch missachteten'
Katholiken in Frankreich kommt nicht von ungefähr, sagt Philippe Portier.
Der Religions-Soziologe beobachtet den Verein schon seit langem. Civitas ist
eng verbunden mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. Die hat ihre Ursprünge
in Frankreich, ist geboren aus der Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Und versammelt traditionalistische Katholiken, erklärt Philippe Portier.
'Die
Piusbruderschaft hat sich anfangs in Kirchen, Prioraten, Schulen etabliert.
Vor allem ab der Jahrtausendwende drängte sie immer mehr darauf, auch politisch
Einfluss zu nehmen'.(..)"
Als Parteiprogramm wurde vorgelegt:
1.
Abschaffung des Gesetzes von 1905, der Trennung von Kirche und Staat. Und Wiedereinführung
des Katholizismus als Staatsreligion.
2. Abschaffung des Gesetzes für
die Homoehe und rückwirkende Annullierung all dieser sogenannten Ehebünde.
3.
Abschaffung des Gesetzes, das den Schwangerschaftsabbruch frei gibt.
Hoffnungen
macht man sich speziell auch durch die Gegnerschaft zur islamischen Migration,
als Beispiel dafür erwähnte der Parteivorsitzende die Wahlerfolge
der "Alternative für Deutschland". In der Realität wird
diesen Bereich allerdings die Fronte Nationale von Le Pen nicht auslassen und
die Zahl der fundamentalistischen Katholiken in Frankreich wird auf maximal
140.000 geschätzt, die civitatischen Parteierfolge werden sich in sehr
engen Grenzen halten.
Dann heißt es beim Deutschlandfunk noch:
"Nach gewalttätigen Übergriffen von Civitas-Aktivisten auf Gegendemonstranten
vor drei Jahren wurde der Ruf laut, den Verein zu verbieten. Vergeblich."
Dazu
weiß auch atheisten-info was: In den Kurzmeldungen der Metawelten vom
Dezember 2012, heißt es auf Seite 10:
Französische Regierung
will 'religiöse Pathologie' bekämpfen
Darüber berichtet
kath.net am 20.12.: Die französische Regierung plant, gegen religiöse
Gruppen vorzugehen, die sie als "potentiell gewalttätig" bezeichnet.
Darunter fallen nicht nur militante Moslems, sondern auch traditionalistische
Katholiken. Innenminister Manuel Valls von der sozialistischen Partei sagte,
die Regierung werde die französische Tradition der "laicite",
der säkularen Regierung schützen. Dazu gehöre es, religiösen
Extremismus zu bekämpfen, den er wörtlich als "Angriff auf die
Republik" bezeichnete. Das Innenministerium habe nicht vor, die Religionsfreiheit
einzuschränken. Es müsse aber Regeln geben, wie man mit "religiöser
Pathologie" umgehen müsse.
Zu den Gruppen die potentiell "pathologisch"
seien, zählte Valls neben anderen, salafistische Muslime und die Gemeinschaft
"Civitas". Letztere steht der traditionalistischen Piusbruderschaft
nahe. (..)
Im damaligen hier zitierten Originaltext von kath.net ging
es so weiter: "Valls’ Ankündigung kommt nur zwei Tage nachdem
Frankreichs Präsident Francois Hollande bekannt gegeben hatte, eine neue
Beobachtungsstelle einrichten zu wollen. Diese soll beachten, ob die Trennung
von Kirche und Staat in Frankreich eingehalten wird. Sie soll auch untersuchen,
wie säkulare in staatlichen Schulen gelehrt werden könnte.(..)"
Die
Beobachtungsstelle für Laizität wurde in Frankreich erstmals 2004
gefordert und schließlich 2007 eingerichtet. Eine Beobachtung von pathologischen
Religionen wurde allerdings leider nicht eingerichtet und die Civitäter
blieben unverboten.
In der BRD gibt es ein "Civitas-Institut
für das christlichen Gemeinwesen", das ebenfalls den Katholizismus
der Piusbrüder vertritt. Als Partei sind die deutschen Katholo-Civitas
derweilen nicht aktiv, schließlich gibt's in der BRD CDU/CSU und keine
echte Trennung von Staat und Religion, Katholizismus und Protestantentum sind
immer noch irgendwie eine Art von gleichmäßig verteilter Staatsreligion.
Auch wenn die Religion immer mehr Leuten egal wird, denn das wiederum haben
die Politiker immer noch nicht bemerkt...
PS: Seit Piusbrüderfreund
Ratzinger in Rente ist und der Vatikan keine Gespräche mit den Piusbrüdern
mehr führt, kommen auf atheisten-info diese thematisch nimmer so richtig
vor, unsereiner sollte wohl hin und wieder auch dort einen Blick hinwerfen,
die Piusbrüder sind schließlich laut Manuel Valls die pathologische
katholische Variante von Muslimbrüdern & Salafisten und die kommen
auf dieser Site des öfteren vor...