Der Satz "so wahr mir Gott helfe" ist der Schlusssatz in einer
religiösen Eidesleistung. In der BRD haben z.B. bei der letzten Regierungsvereidigung
sämtliche Regierungsmitglieder diesen Satz aufgesagt. Sie haben jetzt alle
eine Ausrede, wenn ihre Regiererei daneben geht: da ihnen klarerweise kein Gott
bei irgendwas hilft, ist auch der Rest des Eides so wahr wie der Schlusssatz,
es ist somit gar nicht wahr, dass sie sich per Eid zu irgendwas verpflichtet
haben.
Aber das nur nebenbei. Es ist ja nichts Neues, dass Politiker
tatsächlich glauben, in unseren Breiten hätte Religion gesellschaftsprägend
noch irgendeine wesentliche Bedeutung. In Österreich hat die r.k. Kirche
noch über fünf Millionen Mitglieder, darum denken all diese politischen
Kurzdenker, fünf Millionen würden religiös-katholisch leben.
In Wirklichkeit gehen über neunzig Prozent nicht in die Kirche und kümmern
sich in ihrem Lebensalltag nicht um die katholische Lehre. Was man z.B. auch
im September in Deutschland wahrnehmen konnte, bei einer Umfrage zum Religionsunterricht
waren rund 70 Prozent gegen den konfessionellen Religionsunterricht, sogar unter
CDU-Wählern waren es 64 %.
Bei der EU-Wahl 2009 plakatierte die
FPÖ "Abendland in Christenhand"...
...und
HC Strache hatte sich extra für die EU-Wahl firmen lassen und lief mit
einem Kreuz in der Hand herum.
Diese
Wahl war die einzige, bei der die Strache-FPÖ deutlich Stimmen einbüßte,
sie fiel gegenüber der Nationalratswahl 2008 von 17,8 auf 12,7 %. In die Christenhand
wollten nicht allzuviele Wähler.
Wenn jetzt im restlichen Wahlkampf
zur Wiederholung der Bundespräsidentenwahl der Gotthilfe-Slogan tatsächlich
durchgehend als Hauptlosung von den Wänden lacht, hat van der Bellen die
Wahl schon gewonnen. Denn dass es wahr sei, dass ein Gott dem Hofer hilft,
glauben wohl nicht viele, auch die tatsächlich noch christlich praktizierenden
Randschichten werden das überwiegend nicht glauben und säkular Ausgerichtete
sowieso nicht!