Asylgeschehen Jänner bis September 2016

Die EU-Zahlen für das Asylgeschehen 2016 liegen nun für die ersten drei Quartale vor:

 
(die Zahlen sind nicht 100%ig zuverlässlich, da in den EU-Tabellen je nach Zeitpunkt der Erstellung geringfügige Abweichungen zustande kommen, die obige Tabelle wurde aus Gründen der Arbeitsersparnis aus zwei Tabellen zusammengefügt, erstens aus einer im Juni erstellten Liste bis Mai und dann aus einer bis September. Einheitliche Unterlagen waren in der ersten Jännerhälfte 2017 zu finden, siehe Info Nr. 3403)

Deutschland hatte Ende 2015 behauptet, 1,1 Millionen Asylwerber wären 2015 ins Land gekommen. Als man aber dann die Statistik um die vielen Mehrfacheintragungen von weiterziehenden Asylwerbern bereinigt hatte, blieben nur 476.510 übrig. Zusammen mit den 606.330 bis Ende September ergibt das 1.082.840, also immer noch keine 1,1 Millionen, aber der Schnitt von 21 Monaten liegt immerhin bei 51.564 und damit über den Schnitt von 2015 von knapp 40.000. Die Geister die Angela Merkel im Sommer 2015 gerufen hatte, ist sie bisher nicht losgeworden, das dritte Quartal 2016 lag deutlich über dem 4. Quartal von 2015. darum hat die Hauptverursacherin der aktuellen Völkerwanderung ja nunmehr auch gesagt: "Eine Situation wie die des Sommers 2015 kann, soll und darf sich nicht wiederholen. Das war und ist unser und mein erklärtes politisches Ziel." 2015 war ihr erklärtes Ziel gewesen "wir schaffen das!" und im 3. Quartal 2016 hatte die BRD um rund 74.000 Asylwerber mehr als im stärksten Quartal 2015 und die Merkel glaubt nimmer daran, es zu schaffen. Dass sich 2015 nicht wiederholen dürfe, ist eine kühne Behauptung. die Zahlen belegen, dass sich 2015 in der BRD wiederholt hat, man hatte in drei Quartalen mehr Asylwerber als 2015 im ganzen Jahr!

Aber dafür ist die BRD heuer der Europameistertitel im Asylwesen nicht mehr zu nehmen!
Auf die Einwohner gerechnet hatte Deutschland letztes Jahr mit 5.902 Asylwerbern pro Million Einwohner nur den sechsten Platz erreicht, heuer sind's in von Jänner bis September schon 7.510 pro Million.

Österreich ist von 10.362 auf 3.977 zurückgefallen, hat aber seinen Platz verbessert und bekommt die Silbermedaille. Ungarn registriert zwar die Asylwerber immer noch, aber der Zustrom ist weniger geworden, jedoch geht andererseits die Weiterleitung nach Österreich nimmer so problemlos wie 2015. Schweden ist von 16.839 auf 2.050 gesunken, die in aller Stille geschlossenen Grenzen haben die Asylwanderung nach Schweden weitgehend beendet. Die Staaten, die keine EU-Außengrenzen haben und sich um Asylanten vorsätzlich nicht kümmern, belegten wieder die ruhigen unteren Plätze.

Griechenland war das Land, das in den Medien wegen eines angeblich großen Ansturms immer wieder Erwähnung fand, nun, es waren dort weniger als in Österreich. Auch der Ansturm auf Italien war nicht extrem, auf die Einwohner gerechnet ein bisschen mehr als ein Drittel von Österreich. Der FPÖ bleibt also ein wesentlicher Wahlschlager weiterhin erhalten.

Hier noch ein Auszug aus der EU-Tabelle über die Asyl-Entscheidungen von Jänner bis September 2016 
(die Staaten sind nach dem amtlichen Namen geordnet, "Austria" steht daher dort, wo das "Ö" wäre):


Man sieht, die Anti-Asyl-Länder haben auch eine sehr hohe Ablehnungsquote und treffen oft auch kaum Entscheidungen - wohl in der Hoffnung, dass die Asylwerber weiterwandern. Große Staaten wie Frankreich und Großbritannien fallen durch hohe Ablehnungsquoten auf, obwohl sie unter keinem großen Andrang stehen. Die EU ist als Asylgebiet jedenfalls längst in Einzelstaaten zerfallen...