Wie? Während im Alten und Neuen Testament das Kopftuch verpflichtend vorgeschrieben wird, kommt im Koran das Wort "Kopftuch" nicht einmal vor, allenfalls das "Tuch". Im Islam ist der Koran eine der verbindlichen Quellen, und das Wort "Tuch" kommt im Koran in drei Versen tatsächlich vor. Nicht aber das Wort "Kopftuch". Hier wird unter dem Vorwand der Religionsfreiheit betrogen und manipuliert. In drei Versen findet sich zwar die Formulierung "den Körper bedecken" (Sure 24 Vers 31 und 60, Sure 33 Vers 59), das Wort "Kopftuch" selbst wird in diesen drei Versen aber gar nicht erwähnt.
Durch die Politisierung des Kopftuchs wird Religion für politische Interessen ausgenützt und somit zum Propagandainstrument. Im Islam gibt es nach den koranischen Versen und Suren keine Verpflichtung zum Tragen eines Kopftuchs und schon gar nicht die Vollverschleierung, wie Burka und Hijab - auch wenn das von einigen Gruppen behauptet wird. Selbst bei der türkischen Übersetzung des Korans findet man das Wort "Basörtü" für Kopftuch nicht. In Wahrheit bedeutet das arabische Wort "Himar", das in diesem Vers erwähnt wird, nicht "den Kopf bedecken", sondern nur "bedecken". Falls im Koran überhaupt etwas explizit bedeckt werden soll, würde es erwähnt werden.
Bei Übersetzungen wird aber in der Regel mit Klammerausdrücken versucht, den Koran willkürlich zu interpretieren. Diese fatale Praxis der willkürlichen Interpretation ist eines der Grundübel. Obwohl der arabische Originaltext des Korans keinen Bezug auf das Kopftuch nimmt, wird dieses zum identitätsstiftenden Symbol für traditionelle und politisierte Islam-Anhänger. Als solches steht es im Zentrum von Islam-Diskussionen, nicht nur in der Türkei, sondern vermehrt auch in Österreich. Die selbsternannten Gottes-Vertreter auf Erden sind nur damit beschäftigt, Bekleidungs- und Ernährungsvorschriften, Finanz- und Versicherungskonstellationen zu erlassen, um über das milliardenschwere Halal-Geschäft zusätzliche Einnahmequellen zu lukrieren. Das göttliche Bodenpersonal, die Vertreter des politischen Islams, treten dann mit kopftuchtragenden Frauen in Trachtenjankern in die öffentlichen Diskussionen. In islamistisch geprägten Ländern treten Kämpferinnen für Frauenrechte unter Lebensgefahr dafür ein, sich aus dem Zwang der Vollverschleierung und dem theologisch nicht zu rechtfertigenden MUSS des Kopftuchtragens befreien zu können. Mitten in Europa, wo alle Freiheiten gegeben sind, treten selbst in vierter Generation lebende MuslimInnen aus dem Umfeld des politischen Islam dafür ein, sich in der Öffentlichkeit zu verhüllen. Eine seichte und dumpfe Vorstellung von Religion.
Ergänzung atheisten-info:
Sure 24, 31:
"Und sprich zu den gläubigen Frauen, daß sie
ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen und daß
sie ihre Reize nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das, was davon
sichtbar sein muß, und daß sie ihre Tücher über ihre Busen ziehen sollen
und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten, oder ihren
Vätern, oder den Vätern ihrer Gatten, oder ihren Söhnen, oder den
Söhnen ihrer Gatten, oder ihren Brüdern, oder den Söhnen ihrer Brüder,
oder den Söhnen ihrer Schwestern, oder ihren Frauen, oder denen, die
ihre Rechte besitzt, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die
keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die von der Blöße der
Frauen nichts wissen. Und sie sollen ihre Füße nicht zusammenschlagen,
so dass bekannt wird, was sie von ihrem Zierat verbergen. Und bekehret
euch zu Allah insgesamt, o ihr Gläubigen, auf daß ihr erfolgreich seiet."
Sure 24,
60: "Älteren Frauen, die nicht mehr auf Heirat
hoffen können, so trifft sie kein Vorwurf, wenn sie ihre Tücher ablegen,
ohne ihre Zierde zur Schau zu stellen. Dass sie sich dessen enthalten,
ist besser für sie. Und Allah ist allhörend, allwissend."
Sure
33, 59: "O Prophet! sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen
der Gläubigen, sie sollen ihre Tücher tief über sich ziehen. Das ist
besser, damit sie erkannt und nicht belästigt werden. Und Allah ist
allverzeihend, barmherzig."
Der Inhalt des ersten Text spielte
auch im christlichen Abendland bis hinein ins 20. Jahrhundert noch eine tragende
Rolle, Frauen hatten "gschami" zu sein, laut Wörterbuch der
oö Volksmundart "verschämt, bescheiden, höflich, schamhaft"
und kleidungsmäßig hieß das Dialektwort dazu "zuabauschn",
was nicht das Gegenteil von "aufbauschen" war, sondern im weiteren
Sinne "verhüllen" hieß, im konkreten Sinn war das die Aufforderung,
keine zu intime Einblicke zuzulassen, also etwa hochgerutsche Kleider wieder nach
unten zu ziehen.
Dieses
Bild stammt von einer alten Ansichtskarte, sie zeigt die Frauentracht der "banater
Schwaben", die nach 1945 als "Volksdeutsche" aus Rumänien
vertrieben wurden, speziell ältere Frauen gehörten in ähnlicher
Kleidung hierzulande noch lange zum Alltag - was durchaus nicht als multikulturelle
Bereicherung empfunden wurde, auch weil der volksdeutsche Flüchtlingsstrom
in den Elendsjahren nach 1945 als große Belastung wahrgenommen wurde,
die volksdeutschen Dialekte und Trachten wirkten abgrenzend und dadurch ausgrenzend,
aber innerhalb einer Generation waren diese Spannungen verschwunden, weil für
die hier Geborenen weder der alte Dialekt noch die alten Bekleidungsbräuche
irgendeine Bedeutung behielten. Sie waren Ausdruck der Parallelgesellschaften
gewesen, die den seinerzeit auf katholischen Befehl ausgesiedelten Protestanten
in der zugewiesenen neuen Heimat Identität und Gemeinschaft gegeben hatte.
Die heutigen islamischen Parallelgesellschaften haben wohl dieselbe Funktion,
aber die meisten Muslime sind keine "Heimatvertriebenen", wie das
damals bezüglich der Volksdeutschen genannt wurde. Und es kann keine Rede
davon sein, dass es im Islambereich Integration innerhalb einer Generation gibt.
Bei den zahlreichen nichtmuslimischen Einwanderern aus Jugoslawien war das kein
Problem...