Buchautoren zweifeln an der Existenz Jesu

Diese Meldung stammt aus der Kronenzeitung vom 7.3.2017, es heißt dort u.a.:

"Selbst bei zahlreichen Atheisten gilt Jesus von Nazaret heute als eine historisch belegte Person. Weil die Beweise für Jesu Existenz aber dünn gesät sind, wird dieses Thema unter Experten kontrovers diskutiert. Der britische Autor Timothy Freke, Mitverfasser des Buches "The Jesus Mysteries: Was the 'Original Jesus' a Pagan God?", etwa ist sich sicher, dass Jesus nicht mehr als ein Mythos ist und als Person nie existiert hat."

Es wird dann weiters ausgeführt, dass Jesus erschaffen wurde, weil sich Juden, die sich heidnische Götter, die starben und wieder von den Toten auferstanden, zum Vorbild genommen hatten. Klar ist es ja, dass es keinerlei echte zeitgenössische Quellen für die reale Existenz eines Jeschua ben Josef, lateinisiert "Jesus" gibt. Die vier Evangelien sind in griechischer Sprache geschrieben, stammen also nicht aus jüdischer Hand, verfasst wurden sie Jahrzehnte nach dem angeblichen Kreuzestod des angeblichen Gottessohnes.

In den Evangelien sind allerdings auch gewisse Hinweise enthalten, die sich auf eine reale Person beziehen könnten.
Es heißt z.B. in Mk 6, 1b-5: "Jesus kam in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun".
Das ist offenbar eine Ausrede, warum der Jesus in seinem Heimatort keine Wunder tun konnte. Denn zu behaupten, er habe irgendwo weit weg Wunder getätigt und das dann von seinen Anhängern herumerzählen zu lassen, das hilft dem Aberglauben. Aber dann dort, wo ihn die Leute kennen, wunderlos aufzutreten, das funktioniert nicht! Dann glaubt dort man auch nicht, dass der Jesus anderswo Wunder tut, also muss das irgendwie beschönigt werden. Der Text deutet jedoch auf einen realen Jesus hin, zu einem fiktiven Jesus hätte ja das Thema gar nicht behandelt werden müssen.

Oder in Mk 5,43: "Die Menschenschar kommt dann zum Haus des Synagogenvorstehers, die Tochter namens Talita ist inzwischen gestorben, der Jesus erweckt sie zum Leben, verbietet jedoch den Hausbewohnern, jemanden davon zu erzählen."
Warum dürfen die Hausbewohner nix davon erzählen? Weil sie auch nix davon wissen! Da es aber sein könnte, dass zurzeit der Entstehung dieses Evangeliums noch Zeitzeugen gelebt haben, muss das Nichtwissen der Allgemeinheit darüber argumentierbar sein! Bei einem nichtexistierenden Jesus hätte man sich diese Arbeit nicht machen müssen, weil man diese Geschichte gar nicht erzählt hätte.

Die christliche Religion war ursprünglich als Weltuntergangslehre konzipiert worden, dazu brauchte man einen toten und auferstandenen Gott, der wiederkehren wird, ähnliche Figuren gab es auch in anderen Religionen, sogar in der germanengöttischen Edda, wo der Junggott Balder, Sohn von Chefgott Odin und seiner Frau Frigg, heimtückisch ermordet wird. Die Schlacht Ragnarök (=Götterdämmerung) bringt den Weltuntergang, danach Balder kehrt aus dem Totenreich Helheim wieder und leitet das Zeitalter einer neuen Welt ein.

Das soll auch der Jesus seinen Anhängern versprochen haben
, in Mt. 24,  34-35 steht: "Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen."
Aber die Generation um die Stylisten des Jesus ist schon ziemlich lange vergangen und Himmel und Erde sind noch nicht vergangen. Die Jesusworte sind allerdings auf dem Vergehensweg, es dauert keine 200 Jahre mehr, bis die Christenreligion genauso eine alte Sage ist wie die über Odin, Frigg und Balder!

Ob es einen realen Jesus gegeben hat, ist dabei ziemlich egal...