51,4 Prozent der Wähler haben laut vorläufigem Ergebnis für
eine Verfassungsänderung in der Türkei gestimmt. Während Erdoğan
von einer historischen Entscheidung des Volkes spricht, sagen Wahlbeobachter
man könne „weder von freien noch von fairen Wahlen“ sprechen. Die türkische
Opposition erkennt das Ergebnis nicht an. Tausende Menschen gingen mit dem Schlachtruf
„Dieb, Mörder, Erdogan!“ auf die Straße, um gegen den Ausgang der
Abstimmung zu demonstrieren.
Staatspräsident Erdoğan fährt einen
zunehmend harten Kurs, gegen Kritiker wird rigoros vorgegangen, Pressefreiheit
ist nur noch ein Wort. Demnächst will Erdogan über die Todesstrafe
abstimmen lassen. Der einstige Beitrittskandidat Türkei entfernt sich immer
weiter von Europa. Steckt dahinter ein machtpolitisches Kalkül? Will die
Türkei überhaupt noch unser Partner sein? Wohin steuert das NATO-Mitglied
Türkei unter mit einem Alleinherrscher Erdoğan?
Erdoğan beschimpft die
Europäer als faschistisch, rassistisch und islamfeindlich – und die Mehrheit
der Auslands-Türken jubelt. Warum sind gerade die Austro-Türken so
anfällig für Erdogans Propaganda? Wie soll so die Integration in Österreich
jemals gelingen? Wie passt es zusammen, einen gegen die EU wetternden Diktator
zu wählen, gleichzeitig aber alle Freiheiten eines sozial großzügigen
EU-Gastlandes wie Österreich zu genießen?
Gäste u.a.:
Efgani
Dönmez, Grüner Ex-Bundesrat
Düzen Tekkal, Autorin und Filmemacherin
Gerald
Grosz, Unternehmer und ehemaliger BZÖ-Politiker
Ercan Karaduman, Politanalyst
Ramazan
Aktaş, Austro-Türke und Journalist