Die Sommerkampagne der Diözese St. Pölten feiert heuer ihr 12jähriges
Bestehen. Ein Grund, allen Akteuren und vor allem Unterstützern ein
herzliches Vergelt´s Gott zu sagen, und ein Anlass, den Grund und Ursprung
dieser einzigartigen Öffentlichkeitsarbeit in den Vordergrund zu rücken.
Glaube
entsteht in der Begegnung und Glaube muss auch "begreifbar", weitergabefähig,
weitererzählbar sein. Bilder und bildhafte Darstellungen zum Beispiel waren
über Jahrhunderte für die Menschen ganz wesentliche Elemente, die
sie zur Berührung und zum Verständnis ihres Glaubens geführt
haben. Sichtbare Zeichen des unsichtbaren Gottes. Auch die bildhafte Sprache
nimmt in der Bibel einen besonderen Platz ein. Die Sommerkampagne will diesen
Weg fortsetzen. Sie ist ein bewusstes Sichtbarmachen dieses unseres Glaubens
und will "weitergeben und anrühren" - im öffentlichen Raum,
für das eigene Herz.
Wir sind Christen, die an einen liebenden Gott
glauben, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der in seinem Sohn Mensch
geworden ist, um die Menschheit von Sünde und Tod für die Ewigkeit
zu erlösen. Gott hat uns zur Freiheit berufen, denn nur in der Freiheit
kann die Liebe zur Entfaltung kommen.
Im Glaubensbekenntnis, auf das die
einzelnen Plakatsujets hinleiten wollen, gibt jeder für sich, und die Kirche
als Gemeinschaft, immer wieder diese freie Antwort auf die Zusage Gottes: Du
bist mein geliebter Sohn, Du bist meine geliebte Tochter!
Hier die fünf Plakate, die am Unterrand keine Werbung für
Gott, sondern eine der niederösterreichischen Hypo und dreier anderer Firmen
tragen:
Diese
Plakate sollen auf die Verbindung des Menschen mit Gott hinweisen:
Wo
ist das Fragezeichen? "Wer ist wie Gott?" ist ja doch keine Antwort,
sondern eine Frage. Da werden die Niederösterreicher was zum Sinnieren
haben! Hoffentlich kommen sie drauf, weil der Erzengel zieht ja schon sein Schwert!
Derweilen
hängt er noch am Kreuz, auf der ganzen Welt hängt der Jesus hauptsächlich
am Kreuz herum. Warum stellt ihn die katholische Kirche nicht auferstanden dar?
Ein durchhängender Toter an einem Kreuz ist kein gutes Beispiel für
die Aufehrstehung und das Leben!
Meine
Mutter ist das sicher nicht! Die war nie in weite Tücher gehüllt und
einen Sternenkranz hat sich auch nicht gehabt. Aber sie war ja auch kein Plakat,
sondern uns immer nahe...
Was
ist das? Leuchtet da Gott durch eine Kirchentür? Warum tut er das nie wirklich?
Gibt's diese Leuchte 'leicht nur am Plakat und sonst gar nicht?
Das
auserwählte Volk waren seinerzeit eigentlich die Juden. Aber die haben
nicht an den Jesus geglaubt, sind deswegen jetzt die Niederösterreicher
ein auserwähltes Volk? Könnte sein, weil in diesem Land ist die katholische
Kirche noch recht mächtig...
Die Plakate werden durch die Inserate
finanziert sein und im heiligen Land Niederösterreich gibt es noch die
heilige Allianz Kirche und ÖVP und darum gehen dort auch um gut ein
Fünftel mehr Katholiken am Sonntag in die Kirche als im Bundesschnitt.
Das
ist heute ein Beispiel für die oben angeführten "sichtbaren Zeichen
Gottes", die früher im Zeitalter der allmächtigen katholischen
Kirche noch viel mehr für einen ordentlichen Kirchgang gesorgt haben! Aber
das lässt inzwischen sogar in Niederösterreich nach, nicht einmal
von der Hypo NÖ finanzierte Plakate werden Gott mehr unters Publikum bringen,
die knapp 85% der katholischen Kirchenmitglieder, die heute schon sonntags nicht
zur Kirche gehen, werden an die obigen fünf Plakate kaum einen zweiten
Blick verschwenden. Warum auch?