"Heiraten im weißen Kleid ja - Kirche nein? Immer mehr Paare
wollen ohne Pfarrer heiraten, auf traditionelle Rituale aber nicht verzichten.
Nun gibt es auch eine Ausbildung für die spezialisierten Zeremonienmeister.
Vor
20 Jahren ließen sich in der Schweiz rund 60 Prozent aller Brautpaare
in der Kirche trauen. Heute sind es gerade noch 20 Prozent. Auf eine traditionsreiche
Hochzeit in Weiß wollen aber auch viele der anderen Heiratswilligen nicht
verzichten. Viele solcher Paare entscheiden sich nun für konfessionslose
Trauungen. Das heißt: Zeremonien wie in der Kirche, aber ohne Gott und
Pfarrer. (..)
Die kirchliche Hochzeit ist nach wie vor nur einem Teil der
Bevölkerung vorbehalten. So entscheiden sich (..) auch viele Paare mit
verschiedenen Konfessionen, Geschiedene oder auch Homosexuelle für die
weltliche Trauung entscheiden. «Diese Leute dürften ja - selbst wenn
sie es wollten - gar nicht in der Kirche heiraten.» Die freie Zeremonie
ersetzt jedoch keine standesamtliche Heirat. Sie ist rein rechtlich nicht verbindlich
und wird von der offiziellen Kirche nicht anerkannt. (..)"
So ist
es! Die Leute, die speziell den Eheansprüchen der katholischen Kirche nicht
genügen, also Geschiedene und Konfessionsverschiedene, dürfen ja gar
nicht, bzw. brauchen Sondergenehmigungen und Spezialunterwerfungen (müssen
die Verpflichtung abgeben, nur katholische Kinder zu bekommen), da pfeift man
eben drauf! Aber nicht nur das, die Religion spielt eben in immer weniger Menschenköpfen
eine Rolle!
In Österreich hat es 2015 insgesamt 44.502 Eheschließungen,
laut katholischer Statistik aber nur 11.494 katholische Trauungen gegeben, nach
dem Bevölkerungsanteil der katholischen Kirchenmitglieder hätten über
26.000 sein müssen, da aber über dreißig Prozent der standesamtlichen
Eheschließungen Zweitehen waren, also auch viele Geschiedene eine katholisch-sündige
Zweitehe schlossen, müssen die kirchlichen Ehen weniger werden.
Da
die Religion sowieso an Bedeutung verliert, summiert sich das. Die Schweiz
liegt hier voran, dort hat die katholische Kirche weniger Bedeutung als in Österreich,
aber den Protestanten ist die Religion bekanntlich sowieso eher wurscht, seit
1970 sind die Evangelischen von 46 auf 26 % gefallen, die Katholiken von knapp
50 nur auf 38 %. Der markante Rückgang der kirchlichen Trauungen spiegelt
jedenfalls eine gute Entwicklung wieder, es wird dadurch auch die Tauftradition
weniger, die familiäre Religiosität ist sowieso überall im Verschwinden.
Unsereinem gefällt so was, die Welt wird weltlicher und vernünftiger!