Glücklich werden ohne Gott

So titelte das katholische Don Bosco Magazin Nummer 1/2018 einen Absatz in der Einleitung zu einem Interview mit Kardinal Schönborn über die Situation der europäischen Jugendlichen. Es heißt in diesem Absatz:

"Religiöse Institutionen haben bei den jungen Europäern ein Akzeptanzproblem: 58 Prozent aller europaweit Befragten haben laut 'Generation What?' überhaupt kein Vertrauen in religiöse Institutionen, weitere 28 Prozent eher kein Vertrauen. In keinem einzigen der befragten Länder finden sich mehr als drei Prozent, die religiösen Institutionen voll vertrauen. Auch der Gottesglaube spielt für das persönliche Glück kaum eine Rolle: 85 Prozent geben an, ohne den Glauben an einen Gott glücklich sein zu können."

Das liest sich gut, 85 % gottlos Glückliche ist eine schöne Zahl, wenn man dann noch rechnet, dass von diesen restlichen 15 % der Jungen auch kaum ein Interesse an tatsächlich praktizierter Religion besteht, dann wird der liebe Gott wohl immer schlechtere Verkaufszahlen zu erwarten haben.

Das passiert nicht fremdgesteuert, sondern naturwüchsig: Denn in den heutigen Zeiten ist der Bedarf nach transzendenter Hilfe stark rückläufig, zum Beispiel hilft jede Krankenversicherung weitaus mehr, als es sämtliche Götter der gesamten Menschheit mittels fallweiser Placebo-Effekte jemals tun konnten, die religiöse Abrichtung von Kleinkindern hat auch darum in den letzten Jahrzehnten in vielen europäischen Ländern praktisch aufgehört und der Nachwuchs lebt darum im Säkularismus.

Ein Blick auf die Homepage von "Generation What?"  zeigte dann auch noch andere Umfrageergebnisse: Z.B. "Könntest du ohne Internet glücklich sein?" Sensationelle 54 Prozent antworteten darauf mit "ja"! Zur These "Das Finanzsystem bestimmt die Welt" sagten 92 % "stimmt". Ob sie ohne Handy glücklich sein könnten, verneinten 39 %, das Handy ist somit deutlich wichtiger als Gott, die Technik liegt somit vor der Religion und in religiöse Institutionen hat nur ein Prozent völliges Vertrauen, weitere 12 % haben eher Vertrauen, wir leben im Säkularismus und für die kommenden Generationen wird das immer mehr der Normalzustand sein! Irgendwann wird hoffentlich auch von den Politikern begriffen werden, dass Religionen nimmer meinungsbildend wirken...