Priestermangel: Hilft nur noch Beten?

So war ein Artikel auf katholisch.de am 12.1.2018 getitelt, in der BRD wären 2017 nur noch 76 neue Priester geweiht worden, im Jahre 2000 seien es noch 154 gewesen, 1962 gar 557. Dass auch die Zahl der regelmäßigen Kirchgänger zurückginge, sei kein Ausgleich, weil von 2000 bis 2016 wäre deren Anzahl von 4,2 Millionen auf 2,4 Millionen gesunken, das wären mit 43 % weniger als die 50 % beim Rückgang der Priesterweihen.

Aber man ist sich sicher: "Leider deutet alles darauf hin, dass der Priestermangel in den kommenden Jahren noch größer wird. Denn die Ursachen und Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen, lassen sich oft nur schwer ändern oder sind nicht verhandelbar."

Man weiß auch warum, Punkt 1 ist der Glaubensschwund: "Dass immer weniger junge Männer gibt, die Priester werden wollen, hat zunächst damit zu tun, dass es insgesamt immer weniger junge praktizierende Katholiken gibt. Damit wird auch das Reservoir an potenziellen Kandidaten immer kleiner."

Im Punkt zwei wird die fehlende Unterstützung im Elternhaus angeführt: "Auch Eltern im katholischen Rest-Milieu wollen heute zumeist nicht, dass ihr Sohn Priester wird. Sie tun in der Regel nichts, um diesen Wunsch in ihrem Kind zu fördern oder gar zu wecken, er wird allenfalls hingenommen und akzeptiert. Sie haben einen anderen Wunsch, der stärker ist: Enkelkinder." Ja, das trifft bestimmt zu, weil es gibt ja inzwischen auch einen steigenden Mangel an Enkelkindern! Was elternseitig schon lange weggefallen ist, wird nicht angeführt: Dass es die alte Methode nimmer gibt, Mütter anzureden, sie sollten einen Sohn zum Priesteramt motivieren, das würde der Mutter das Himmelreich sichern. Das zu glauben, dazu fehlt es mittlerweile bei Müttern und Söhnen an der notwendigen Einfalt.

Es werden noch mehrere Punkte angeführt, etwa dass man heute bei der Auswahl der Kandidaten wegen der Kinderschändungen viel vorsichtiger ist. Und dass der gewohnte Priesterimport auch nimmer möglich sein wird.

Und dann kommt der Zölibat: "Dass immer weniger junge Männer Priester werden wollen, hängt offenbar auch damit zusammen, dass es heute schwerer fällt, sich lebenslänglich zu Ehelosigkeit und sexueller Enthaltsamkeit zu verpflichten, als früher. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) flammte immer wieder die Debatte darüber auf, ob der Zölibat für alle Priester verpflichtend bleiben muss. Das Konzil hatte festgestellt, dass er zwar nicht zum Wesen des Priestertums gehöre, aber ' in vielfacher Hinsicht dem Priestertum angemessen' sei."

Zusammenfassend heißt es dann: "Wie könnte an diese Situation ändern? Den Glaubensschwund in Deutschland aufzuhalten, erscheint ebenso unrealistisch wie einen Bewusstseinswandel herbeizuführen, der Eltern dazu bringt, ihre Söhne in der Entscheidung zum Priesteramt zu stärken. Bei den Aufnahmekriterien von Priesterseminaren Abstriche zu machen, ist ebenfalls keine Option. Auch wie man das Berufsbild des Priesters unter den gegenwärtigen Umständen wieder attraktiver machen kann, weiß niemand wirklich. Den Import von Priestern aus dem Ausland anzukurbeln, erscheint fragwürdig und angesichts der Signale aus dem Vatikan kaum möglich. Und selbst wenn Papst Franziskus in Regionen mit eklatantem Priestermangel aus seelsorgerischen Gründen unter bestimmten Bedingungen verheiratete Priester zulassen würde, wäre dies wohl kein Allheilmittel gegen den Priestermangel, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Wenn sich all dies nicht oder allenfalls langfristig ändern lässt: Bleibt also tatsächlich nur noch Beten übrig, das Beten um neue Priester? Oder müssen wir uns auf eine weitgehend priesterlose Kirche einstellen?"

Ja, die Zukunft der katholischen Kirche wird sicherlich zweigleisig sein, sie wird immer gläubigenfreier werden und immer priesterloser!
Und für das Beten um neue Priester wird ja schon seit 1964 jeweils am 4. Sonntag der Osterzeit der Weltgebetstag um geistliche Berufe abgehalten und genutzt hat's bisher nichts.

Ist der katholische Gott für eine priesterlose Kirche? Oder war nicht sowieso die ganze Welt von Anbeginn aller Zeiten gottfrei? Weil dann braucht ja niemand eine Kirche...