Kath.net: Ein in Europa beobachtbarer neuer, aggressiver Atheismus
verbindet Religion mit Unfreiheit und Unterdrückung - das führt laut
dem Linzer Bischof Manfred Scheuer zu einer sehr selektiven Beachtung der Menschenrechte.
Die dort verankerte Religionsfreiheit gelte wenig. "Wann immer von der
Verfolgung von Christen weltweit die Rede sei, wird dies durch den Rückblick
auf vergangene Schandtaten des Christentums zugedeckt", kritisierte Scheuer.
Und weiter wörtlich: "Von einer gegenwärtigen Verfolgung oder
Unterdrückung des Christentums will die 'Political Correctness' nichts
wissen. Die Verfolgung von Christen stößt auf eine fast unheimliche
Nichtbeachtung."
Atheistische Anmerkung: Als Christentumsunterdrückung
werden allerdings auch Sachen gesehen, wie das Verbot durch Firmen, dass Angestellte
offen Kreuze tragen. Dass diese Art von "Christenverfolgung" beispielsweise
dazu führt, dass festgestellt wird, in früheren Zeiten hätte
das öffentlich geforderte Nichttragen von Kreuzen noch zu Lebendfeuerbestattungen
führen können, ist wohl nachvollziehbar, jedoch wird kein "aggressiver Atheist", der Religion
historisch und im heutigen Sekten- oder Islambereich mit Unfreiheit und Unterdrückung
verbindet, Christenverfolgungen deswegen befürworten. Religion
als auch Mangel am Gebrauch des eigenen Verstandes zu sehen, haben jedoch nicht
die heutigen Atheisten erfunden, das hat schon Immanuel Kant getan!
Meinereiner
deklariert sich zwar als
,
aber
die Religionsfreiheit ist ein ganz wichtiges Gut: Es beinhaltet ja in der heutigen
Zeit in den aufgeklärten Ländern vor allem den Aspekt der Freiheit
von Religion!
Mit der 'Political Correctness' hat der Bischof allerdings
tendenziell recht, weil es ist immer noch in einem gewissen Ausmaß politisch
unkorrekt, den Islam zu kritisieren, weil auch fremdenfeindliche Politiker das
machen, betreiben politisch korrekte Narren immer noch Philoislamismus,
wenn man auch schon vor längerer Zeit mit der größten Idiotie
aufgehört hat, nämlich den Islam als multikulturelle Bereicherung
zu bezeichnen.
Kath.net: Der Bischof äußerte sich
in einer Predigt in der koptisch-orthodoxen St. Georg-Kirche in Linz, wo Vertreter
der neun christlichen Kirchen in Oberösterreich anlässlich der Weltgebetswoche
für die Einheit der Christen einen ökumenischen Gottesdienst feierten.
Scheuer erinnerte dabei daran, dass die koptisch-orthodoxe Kirche eine "Kirche
des christlichen Bekenntnisses und des Zeugnisses" in einem vom Islam dominierten
Umfeld sei. Für ihre Standhaftigkeit im Glauben gebühre den Kopten
Dank. So wie die Christen der ersten Jahrhunderte ihren Glauben vor dem Forum
der Öffentlichkeit darlegten, so bräuchten auch heute die Christen
den öffentlichen Disput, das Forum der intellektuellen Auseinandersetzung
und der Kultur nicht zu scheuen, betonte der Linzer Bischof.
Widerspruch
sei etwa angesichts der verbreiteten Gleichgültigkeit über religiöse
Verfolgung angezeigt: Etwa jeder zehnte Christ wird weltweit wegen seines Glaubens
diskriminiert oder verfolgt, mehr als 200 Millionen Menschen in 60 Staaten,
wies Scheuer hin: "Was kümmert das Europa!?"
Atheistische
Anmerkung: Man müsste bei diesen christeneigenen Erhebungen allerdings
die Gewichtung entsprechend eingrenzen, zwischen "Diskriminierung"
und "Verfolgung" ist schließlich immer noch ein großer
Unterschied. Wenn z.B. in kirchlichem Besitz befindliche Kindergärten,
Krankenhäuser, Pflegeheime von den dort Beschäftigten das dazupassende
Religionsbekenntnis verlangen, dann ist das eine eindeutige Diskriminierung,
auf der man jedoch besteht, aber gleichzeitig an den eigenen Kirchenmitgliedern
nicht erleben will.
Mit dem europäischen Schweigen hat der Bischof natürlich
recht! Eine militante religiöse Diktatur wie der Erdölstaat Saudi
Arabien hat diesbezüglich bei den meisten europäischen Politikern
völlige Narrenfreiheit, Christen oder Atheisten werden dort allerdings
gleich behandelt, beide Gruppen sind ungläubige Untermenschen, die verfolgt werden
müssen. Und dazu wird im Chor geschwiegen. In der Regel ist es der Islambereich,
wo sowas geschieht, aber dazu führt der Herr Bischof nur das eher gemäßigte
Ägypten an! Zu Saudi Arabien, dem Iran, Pakistan oder Indonesien sagte
er nichts. Andererseits wird aber von "Open Doors", einer Organisation,
die für das Thema Christenverfolgung gegründet wurde, z.B. Mexiko
als Verfolgungsland angeführt, obwohl dort 96 % der Bevölkerung Christen
sind! Mit Sicherheit kann jedoch festgehalten werden, dass in Staaten, wo Christen
tatsächlich drangsaliert werden, Leute wie unsereiner meist mit wesentlich stärkeren
Verfolgungen rechnen müssen, aber der Herr Bischof setzt sich ja nicht
allgemein für Religionsfreiheit ein, sondern nur für die Religionsfreiheit
seiner Glaubensgenossen, Atheisten hingegen sind für Religionsfreiheit
für alle, sofern die Religion kein Instrument der Unterdrückung ist...