Landtagswahl Tirol 2018

Am 25.2.2018 fanden in Tirol Landtagswahlen statt.



Die Parteienlandschaft gegenüber 2013 hatte sich stark verändert, fünf Parteien, die zusammen etwas über 60.000 Stimmen bekommen hatten, traten nicht mehr an. Darunter auch "Vorwärts Tirol", eine im ÖVP-Umfeld entstandene Gruppierung, die damals immerhin vier Mandate erreicht hatte. Es gab also ein bisschen was umzuverteilen. Davon profitierten direkt alle außer den Grünen.

Hier ein Screenshot der Wählerstromanalyen des Sora-Institutes:


Die ÖVP erhielt 10.000 der Vorwärtsstimmen, die Grünen erwischten 4.000, verloren aber 9.000 an die SPÖ und bekamen von den knapp 40.000 Stimmen von 2013 nur noch 31.000. Die Grünen sind immer noch politisch korrekt geschädigt, weil der politische Korrektismus auch weiterhin keine Wählermassen begeistert.

Die FPÖ blieb unter den Erwartungen, was wohl auch mit dem bemüht dummen Agieren der Partei zusammenhängt, man trachtet zwar, das Erbe der Vergangenheit zu versenken, hat aber immer noch Orientierungsprobleme an der heutigen Wirklichkeit. So hatte man sich bei den Koalitionsverhandlungen wohl tatsächlich auf ein Tauschgeschäft in Sachen Volksabstimmungen eingelassen. Denn einer der Wahlpunkte der FPÖ war die Forderungen nach einer Volksabstimmung in Sachen CETA-Vertrag. Die ÖVP als politischer Sachwalter der Konzerninteressen ist für diesen Ausbeuter-Vertrag und bot der FPÖ als Ersatz dafür die Rücknahme des für Mai 2018 vorgesehenen Rauchverbotes in Lokalen samt Volksabstimmung darüber an. Als innerhalb der ÖVP nun gegen die Raucherfreigabe Stellung bezogen wurde, drohte die FPÖ mit CETA und sofort war die ÖVP wieder auf Koalitionskurs, also kein Rauchverbot und keine CETA-Abstimmung! Jetzt hat die FPÖ das CETA-Problem, das durchaus eine Menge Leute mobilisiert hätte, nimmer im Angebot, dafür das Raucherproblem, das jedoch volksabstimmungsmäßig wohl keine Gewinnchancen bietet. Die Meinungsumfragen hatte 2016/2017 noch zwischen 22 und 25 % FPÖ-Stimmen in Tirol ergeben, 2018 gab's nur eine Umfrage (18.2.), da waren es nur noch 17 %, geworden sind's knapp 16 %.

Das hat man selber produziert, das CETA-Fiasko hat sicherlich mitgeholfen, schließlich hat die Kronenzeitung eine Woche vor der Wahl die Sache aufgegriffen:

Das hat bestimmt eine wahrnehmbare Menge an Stimmen gekostet, der Wallentin versteht was von populärer Politik, der Strache hat einen Raucherglauben, der wahrscheinlich nicht sehr populär ist...