Welche Nullen uns regieren und wie Journalisten ihre mangelnden Recherchen
vorführen, das ist in Sachen AUVA, der österreichischen Unfallversicherung,
zu sehen. Die Betriebe müssen 1,3 % der Lohnsumme an die AUVA einzahlen
und damit werden dann von der AUVA alle Kosten für Arbeitsunfälle
gedeckt, also die notwendige Spitalsbehandlung, REHA, Hilfsmittel wie Prothesen
und Rollstühle und natürlich auch die Kosten für Arbeitsunfallrenten!
Die
Frau Sozialministerin Beate Hartinger-Klein von der FPÖ will nun die Beiträge
der Firmen für die betriebliche Unfallversicherung von 1,3 % auf 0,8 %
senken und dafür bei der AUVA 500 Millionen einsparen. Sie will das dadurch
machen, dass in den Krankenanstalten der AUVA kein Privatunfälle mehr behandelt
werden dürfen. Offensichtlich hat sie überhaupt
keine Ahnung, wovon sie redet:
Denn für in einem Unfallkrankenhaus
der AUVA behandelte Privatunfällen werden die Kosten natürlich nicht
aus den Beiträgen für die Arbeitsunfallversicherung bezahlt, sondern
von den jeweiligen Krankenkassen der Unfallsopfer! Wenn in AUVA-Krankenhäusern
keine Privatunfälle mehr behandelt werden dürfen, dann entfallen für
diese Krankenhäuser natürlich auch die Einnahmen von den Krankenkassen,
andere Spitäler müssten diese Behandlungen übernehmen und die
Zahlungen für diese Behandlungen gehen dann von der jeweiligen Krankenkasse
an diese anderen Spitäler! Wo da auch nur ein Cent eingespart werden könnte,
ist nicht ersichtlich, es erfolgt praktisch nur eine Verlagerung, aber keine
Kostenkürzung, sondern sogar eine Steigerung. Denn zusätzliche Kosten
in erheblichen Ausmaß würden durch den dann notwendigen Ausbau anderer
Krankenanstalten entstehen!
Warum dieser Umstand in den Medien keine
Widerspiegelung findet, ist unerklärlich! Dabei bedarf dies keiner nennenswerten
Recherche! Auf der Site der AUVA ist das problemlos zu finden:'
Hier
der Arbeitsunfall:
Hier
der Privatunfall:
Soviel
Recherche wäre wohl sogar der FPÖ zuzumuten! Seitens der AUVA kam
man offenbar gar nicht auf die Idee, dass die Tatbeteiligten am Versuch die
AUVA zu zerschlagen sowas von einfältig sind, dass sie diese Kostenverteilung
gar nicht wahrgenommen haben und allen Ernstes glauben, die in AUVA-Spitälern
behandelten Privatunfälle würden durch die Unternehmerbeiträge
zur Unfallversicherung und nicht von den normalen Krankenkassen bezahlt!
Die
FPÖ-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein hatte sich im Jahre 2015 erfolglos
als Generaldirektorin der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) beworben,
das schrie offenbar nach Rache! Belegt aber nur, dass die Sozialministerin keine
Ahnung davon hat, wie die AUVA funktioniert!