Wer dem Staat vertraut, braucht keinen Gott

Was meinereiner auf dieser Site dauernd behauptet, ist nun wissenschaftlich bewiesen! Der Sozialstaat macht Gott überflüssig! In der "Süddeutschen Zeitung" war am 26.4.2018 zu lesen:

"Die Vereinigten Staaten von Amerika stellen viele Europäer vor Rätsel. Wie kann es sein, dass ein Land sich derart erbittert über Krankenversicherungen streitet? Was soll dieser Kult um Schusswaffen? Und dann das Gewese darum, das tollste und beste Land der Welt zu sein, auf das der liebe Gott so irre stolz ist? Überhaupt: Weshalb sind so viele Menschen in den USA so tief religiös, während in weiten Teilen Europas die Kirchen leer bleiben?
Die letzte Frage könnte ein Studie von Psychologen um Miron Zuckerman von der University of Rochester und Ed Diener von der University of Virgina zum Teil beantworten: Wie sie im Fachblatt Personality and Social Psychology Bulletin berichten, besteht ein Zusammenhang zwischen dem Glauben an einen Gott und der Fürsorge, die ein Staat seinen Bürgern erteilt: Je weniger Sicherheit säkulare Instanzen bieten, desto attraktiver ist der Beistand eines Gottes für die Menschen. Andersherum formuliert bedeutet das: Wo es einen Wohlfahrtsstaat gibt, sinkt der Bedarf an religiösem Beistand; und in den USA lässt der Staat seine Bürger - im Vergleich zu Europa zumindest - im Zweifelsfall selbst wieder aufstehen (oder auf dem Boden liegen), wenn sie einmal gestürzt sind." (...)

Soweit das Zitat aus der Süddeutschen. Es ist eben so: Das Sein bestimmt das Bewusstsein! Das war wohl die grundlegendste Erkenntnis des Karl Marx! Wir leben nicht aus dem Kopf, sondern in der Welt! Was sich z.B. auch daran zeigt, dass sich in Österreich die Grünen für Linke halten, aber rechts denken: wie religiöse Prediger meinen sie, die Welt forme sich aus Worten und wenn dann die grünen Worte völlig weltfremde Moraltiraden bilden, dann fliegen die Grünen eben aus dem Parlament. Und wenn sich die SPÖ nimmer wahrnehmbar mit den Problemen der arbeitenden Klassen befasst, dann gibt's am freien Wählermarkt eben eine Menge Proteststimmen! Worte werden von der Welt geformt, aber Grundlage ist das Dasein, die Folge ist das Denken darüber!

Und der Sozialstaat ist trotz aller Bemühungen des Kapitals und ihrer Parteien gegen ihn, immer noch grundlegend fest verankert und reduziert das wirkliche Elend und damit die viele Seufzer der bedrängten Kreatur, die Welt des Sozialstaates hat ein institutionalisiertes Herz und das Bildungswesen behebt geistlose Zustände.

Somit ist Religion als Opium des Volkes kein Verkaufsschlager mehr!

Wir erleben zurzeit in Österreich, dass die Rechte regiert, weil die vermeintliche Linke weit über der Wirklichkeit schwebend die ungesteuerten Massenzuwanderung nicht als Problem, sondern als moralisches Glanzstück wahrnahm, also nicht als Angst und Unsicherheit erzeugenden elementaren Daseinsbestandteil, sondern als Errungenschaft und Verpflichtung für alle.

Grüne und die Sozialdemokraten scheiterten, die Rechte schloss die Grenzen zwar nicht zu hundert Prozent, aber zu 80 % und wurde dafür belohnt. Was nun den Errungenschaften des Sozialstaates schaden und die neoliberale Ausbeutung steigern wird.

Das wird die Linke, die seit zwanzig Jahren nimmer weiß, warum sie entstanden ist und wofür sie da sein müsste, wahrnehmen müssen und an ihre Wurzeln zurückzukehren haben! Die Interessen der arbeitenden Klassen vertreten und nicht über Almosen für die ganze Welt moralisieren!!