Kein Glaube an Münzkontorprägungen!

Dieser Unglaube wird hier empfohlen, nachdem meinereiner heute wieder einmal einen Werbebrief der Firma Österreichisches Münzkontor in Wolfurt bekommen hat. Davor hat vor einiger Zeit schon HELP gewarnt!

Obwohl meinereiner kein Münzsammler ist, erfolgt die Anrede mit "geschätzter Sammlerfreund" und dann wird man auch noch zum Freund von Kaiser Franz Joseph befördert, weil dieser 2018 das 170. Thornjubiläum feiert. Dazu gibt's die "sensationelle Erstausgabe", eine XXL-Prägung "Franz Joseph I."! Veredelt mit reinstem Gold und aus echten Swarowski-Elementen! Und das alles mit einem Gutschein für "wenige auserwählte Bürgerinnen und Bürger" im Werte von 99,95 Euro, denn diese Prägung gibt's um zehn Euro statt um die regulären 109,95!

Hab bisher diese Mistreklame weggeschmissen, aber jetzt reicht es meinemeinem für einen Vollidioten gehalten zu werden, der sein Geld für wertlosen Mist wegschmeißst! Habe daher die HELP-Warnung von 2017 ausgegraben:

"Lukrative Geschäfte mit wertlosen Münzen
In forschen Werbeschreiben bewirbt der Versandhändler Münzkontor seine goldglänzenden Münzen. Wer eine 'Sonderprägung' zum vergünstigten Werbepreis bestellt, schließt unbemerkt gleich ein Abo ab. Es folgen ungewollte Münzlieferungen, die ganz und gar nicht mehr günstig sind. Der Wert ist meist enttäuschend: Die Münzkontor-Prägungen haben keinen Nominalwert. (..)
In den auffälligen Schreiben mit persönlicher Ansprache und großen Produktbildern wurde jedes Mal eine andere Münze zum Supersonderpreis angepriesen.

Die Münzkontor-Produkte sind so genannte 'Medaillen' oder auch 'Prägungen' und gerade einmal so viel wert wie das Material (Kupfernickel mit Goldplattierung), aus dem sie hergestellt wurden. Auch der Sammlerwert geht gegen null und die Chance auf Wertsteigerung ist nach Einschätzung von befragten Münzexperten quasi inexistent. Solche Medaillen kann jeder herstellen lassen."

Soweit der Auszug aus dem HELP-Test. Der tatsächliche Materialwert dieser Münzen liegt weitaus unter den im Sonderangebot geforderten zehn Euro. Die Firma Münzkontor macht ihre Geschäfte dann mit dem Abo-System, wo um den zehnfachen Preis nahezu wertloser Krempel geliefert wird.

Dazu als Schluss ein Absatz von der VKI-HP:
"Wert weniger als 10 Cent - 'Wir haben dem Dorotheum in Wien sechs Prägungen des Österreichischen Münzkontors zur Belehnung vorgelegt, darunter auch die Österreichische Kaiserkrone. Die Expertise ist vernichtend, der Wert wurde mit unter 10 Cent pro Stück geschätzt', sagt Ulrike Docekal. Das Dorotheum schreibt: 'Diese Medaillen haben keinen belehnbaren Materialwert, ein historischer Wert ist ebenfalls nicht vorhanden'."

So ist es!
Aber anscheinend sind solche "Sammler"angebote nicht strafbar...