Bischof Küng und die Hetzkampagne

Im Interview mit den "NÖ Nachrichten" vom 26.6. anlässlich seiner Amtsübergabe am 1.7.2018 wurde Bischof Küng auch zu den Vorwürfen gegen seinen Nachfolger, den bisherigen Klagenfurter Bischof Schwarz gefragt:

Sie kennen Ihren Nachfolger Alois Schwarz schon sehr lange. Wie beurteilen Sie seine Arbeit in der Diözese Gurk-Klagenfurt in den letzten 17 Jahren?
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Ich habe schon auch in der Vergangenheit manchmal von Turbulenzen gehört, war und bin aber der Meinung, dass solche aus der Entfernung schwer zu beurteilen sind. Bischof Alois hat seine Qualitäten und es wird gut gehen, wenn alle zusammenstehen. Die mediale Hetzkampagne gegen ihn tut mir sehr leid. Für Bischof Alois ist das sicher belastend und in der Diözese löst es unvermeidlich Verunsicherung aus. Letztlich sollen wir uns von solchen Kampagnen nicht zu sehr beeindrucken lassen und auf dem Weg weiter gehen, den wir vor Gott und mit dem Blick auf das Wohl der Menschen für richtig halten."

Aha, von Turbulenzen hat der Küng gehört, aber die waren zu weit weg, die kann er nicht beurteilen. Z.B. die Kärntner ORF-Meldung vom 15.6.2018: "In einem umfassenden Bericht in 'News' werden zum Teil ehemalige Mitarbeiter von Diözese und Bistum genannt, die kein gutes Licht auf den Führungsstil des Bischofs werfen. Auch seine persönlichen Kontakte zu zwei Frauen und die Besetzung von Posten in der katholischen Kirche Kärnten werden hinterfragt. Überdies soll ein ehemaliger Geheimdienstmann in diesem Kirchenkrimi eine Rolle gespielt haben. (..) Dazu kam am Freitag ein weiterer Vorwurf: So soll Alois Schwarz einen Fall von sexueller Gewalt vertuscht haben. Konkret geht es um einen Diakon, der vor rund 33 Jahren einen Buben aus dem SOS Kinderdorf in Moosburg missbraucht haben soll. Der Fall wurde erst kürzlich bekannt, als sich der heute 44-jährige Mann an die Öffentlichkeit wandte. Schwarz schrieb dazu: 'Es ist mir ein großes Anliegen, Missbrauch und Gewalt präventiv zu begegnen und, bei Bekanntwerden eines Falles, an der Wahrheitsfindung mitzuarbeiten'."

Also das Urteil aus niederösterreichischer Ferne: gar keine Turbulenzen, sondern bloß Hetzkampagnen! Ja, dann ist eh alles in Ordnung!

Was macht das schon, wenn im NEWS vom 21.6. über neue Vorwürfe gegen Bischof Schwarz berichtet wird.
Dieser soll bis heute einen Pfarrer decken, der im Verdacht der sexuellen Belästigung und des Konsums kinderpornografischen Materials steht, es heißt über die sexuelle Belästigung: "Er hat sie aufgefordert, mit ihm ins Bett zu gehen. Das war gleich nach der Sitzung des Pfarrgemeinderats. Als unverheiratete Frau sei sie nämlich Freiwild für ihn, soll er gesagt haben. Und das Zölibat sowieso nur Heuchelei. Er, N.N., junger und angesehener Pfarrer von drei Gemeinden in der Nähe des Kärntner Wörthersees. Sie, Elke Meisl, ein engagiertes Mitglied des Pfarrgemeinderats und gläubige Katholikin. Sie lehnt ab. Bleibt aber höflich. Daraufhin zieht er sie von allen Aufgaben in der Pfarre ab. Und als er ihr über Facebook und per SMS immer anzüglichere Nachrichten schickt, reicht es ihr allmählich. Ihr Ton wird schärfer. Aber er beginnt, sie einzuschüchtern: 'Das bleibt unter uns, denn dir wird sowieso keiner glauben. Am Ende glauben sie immer dem Pfarrer. Das war schon immer so'."

Alles nur eine Hetzkampagne! Da kann man gespannt sein, ob sich dadurch heuer der Kirchenaustritt in Niederösterreich steigern wird! Zurzeit liegt man im diözesanen Austrittswettbewerb nur auf Platz 5! Das lässt sich mit Bischof Schwarz verbessern!