Die CSU hat in Bayerns Landtag zurzeit die absolute Mehrheit, 2013
hatte die Partei noch 47,7 % der Stimmen erhalten, da damals ca. 14 % der Stimmen
auf Kleinparteien entfielen, die nicht in den Landtag einzogen, waren diese
47,7 % auf die wirkungsvollen Stimmen gerechnet ca. 55 % und das ergab 101 der
180 Landtagssitze.
Für die heurigen Landtagswahlen im Oktober
sah schon im Mai die Sache deutlich ungünstiger aus, sowohl der hohe
Anteil an nichtwirksamen Stimmen wird heuer weniger werden und auch der Stimmenanteil
der CSU wird sinken. Als die CSU im Mai nur noch bei 42 % lag, traf Ministerpräsident
Söder folgende Entscheidung:
"Klares Bekenntnis zu unserer bayerischen
Identität und christlichen Werten. Haben heute im Kabinett beschlossen,
dass in jeder staatlichen Behörde ab dem 1. Juni ein Kreuz hängen
soll. Habe direkt nach der Sitzung ein Kreuz im Eingangsbereich der Staatskanzlei
aufgehängt."
Diese göttliche Hilfe sollte der CSU
nutzen und der Alternative für Deutschland (AfD) schaden. Aber der Jesus
in den Amtsstuben hat offenbar derweilen keine Wahlwunder für die CSU bewirkt!
Eine am 13.8.2018 veröffentlichte Umfrage für die Landtagswahl am
14.10. zeigt für die CSU nur noch 37 % (-10,7), die Grünen
17 % (+8,4), für die AfD 13 % (n.k.), die SPD nur noch 12 % (-8,6), FDP
5 % (+1,7), Linke 4 % (+2,8), Freie Wähler 8 % (-1).
Auf Mandate
hochgerechnet ergäbe die Umfrage folgende Verteilung der 180 Sitze: CSU
72 (-29), Grüne 33 (+15), AfD 26 (+26), SPD 23 (-19), Freie Wähler
16 (-3), FDP 10 (+10).
Wozu man einen direkten Zusammenhang mit den
Kreuzaushängen vom Mai sehen kann: damals als die CSU bei ihr zu mickrigen
42 % lag, wurden für die Grünen 12 % prophezeit, jetzt gibt's für
die CSU um 5 % weniger und die Grünen um 5 % mehr. Hat da der Jesus in
den Amtsstuben vielleicht als Wählerstromerzeuger gearbeitet: weg von der
CSU, hin zu den Grünen? Wenn man säkularistisch denkt, kann man
sich das zumindest in der Tendenz vorstellen...