Kurz und Strache für höhere Löhne

Zeit im Bild 1 am 22.9.2018:

 
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) appellieren an die Sozialpartner, dass die Arbeitnehmer von den Lohnabschlüssen spürbar profitieren sollen.

Hier der komplette Tonmitschnitt der Meldung:


Die Regierung verlangt also das, was Gewerkschaften und SPÖ die letzten zwanzig Jahre nie wirklich zu verlangen wagten.

Die SPÖ ist die Oppositionspartei, die sich aktuell selber aus dem Geschehen genommen hat.
Der ohnehin schon längst überforderte Parteichef Kern schmeißt am 18.9. überraschend seinen Posten hin und will 2019 nach den EU-Wahlen Europa-Politiker werden. Als seine Nachfolgerin wird eine Seiteneinsteigerin namens Joy Pamela Rendi-Wagner installiert, sie war vom  8. März 2017 bis zum 18. Dezember 2017 Bundesministerin für Gesundheit und Frauen, SPÖ-Mitglied ist sie seit dem 8.3.2017.

Dass so eine Entscheidung in der Partei keine Begeisterung, sondern Ärger auslöst, ist wohl eine Selbstverständlichkeit. Neun Monate als von außen eingestiegene Ministerin tätig und schon kann man eine 130 Jahre alte Partei übernehmen, die seinerzeit als Organisation der arbeitenden Bevölkerung gegründet wurde und hundert Jahre lang die größte Gruppe in der Bevölkerung organisierte und damit für deren Interessen erfolgreich tätig war!

Nach dem Ende der sozialdemokratischen Ära Kreisky kam ein neuer Geist in die Partei, man stieg um in den nun aufkommenden Neoliberalismus, Vranitzky, Klima, Gusenbauer legten die alten Sachen ab und die ehemalige Partei der arbeitenden Bevölkerung wurde zur angepassten Zeitgeistpartei, die es schaffte, dass es in den letzten zwanzig Jahren kaum Verbesserungen, aber ständig Verschlechterungen für das Leben der arbeitenden Menschen gab. Die Löhne blieben bestenfalls gleich, die Ausbeutung entfaltete sich immer ärger.

Man engagierte sich ersatzweise sozusagen grün, man kümmerte sich nimmer um die arbeitende Klasse, sondern um den gutmenschlichen Almosenbereich mit Tendenz zur Weltenrettung. Das vertrieb die Stammwähler erfolgreich mittels Proteststimmen zur FPÖ und als 2015 die Frau Merkel die grenzfreie Migration erfand, machte man bei deren "Wir-schaffen-das"-Aktion erfolgreich mit. 85 % der Bevölkerung äußerte sich dazu negativ, der Partei war es wurscht, die ÖVP-Nachwuchskraft Sebastian Kurz sah diese Missstimmung und kümmerte sich 2016 um die Schließung der sogenannten Balkanroute und gewann damit 2017 souverän die Nationalratswahl.

Die SPÖ begriff weiterhin die Gesamtlage nicht. Nach der Entkernung zeigen sich erste Erfolge dieser Maßnahme, die SPÖ verlor bei den Umfragen bisher vier Prozent! Das wird vermutlich weitergehen. Und wenn die Regierung - wie oben dargestellt - sich nun für den Bereich aktiv einsetzt, der eigentlich von der SPÖ behandelt hätte werden sollen, dann geht's wohl bei der SPÖ aus eigener Kraft noch weiter nach unten.