Kardinal Müller und der katholische Atheismus

In einem am 21.11.2018 veröffentlichten Interview mit dem US-Internetmedium LifeSiteNews sagte der ehemalige Leiter der Glaubenskongregation im Vatikan, Kardinal Gerhard Müller über sexuelles Fehlverhalten, Missbrauch und Vertuschung u.a. das:
"Der Ursprung der gesamten Krise liegt in einer Verweltlichung der Kirche und eine Reduktion des Priesters auf einen Funktionär. Letztlich ist es der Atheismus, der sich in der Kirche breitgemacht hat. In diesem Ungeist wird die Offenbarung in Glaube und Moral an die Welt ohne Gott angepasst, so dass sie einem Leben nach den eigen Lüsten und Bedürfnissen nicht mehr im Wege steht".

Somit ist es der fehlende Glaube, der zum Missbrauch führt und nicht das vom Zölibatsystem vergeblich angestrengte Verbot der Sexualität. Die aktuelle Kirchenkrise zeige laut Müller, "dass man die wahren Ursachen nicht sehen will und durch Propagandaphrasen der Homo-Lobby vertuscht. Unzucht mit Jugendlichen und Erwachsenen ist eine  Todsünde, die keine Macht der Welt für moralisch neutral erklären kann". Homosexuelles Verhalten von Klerikern könne in keinem Fall geduldet werden und die kirchliche Sexualmoral dürfe nicht durch die weltliche Akzeptanz der Homosexualität relativiert werden.

Dass gerade durch die katholische Haltung zur Sexualität die Probleme verursacht werden, in diese Richtung darf ein Kardinal natürlich nicht denken!

Und weiter heißt es dann:
"Die LGBT-Ideologie basiert auf einer falschen Anthropologie, die Gott als Schöpfer leugnet. Da es im Prinzip atheistisch ist oder vielleicht nur mit einem christlichen Gottesbegriff am Rande zu tun hat, hat es keinen Platz in den Dokumenten der Kirche. Dies ist ein Beispiel für den schleichenden Einfluss des Atheismus in der Kirche, der seit einem halben Jahrhundert für die Krise der Kirche verantwortlich ist. Leider hört es nicht auf, in den Köpfen einiger Hirten zu arbeiten, die in ihrem naiven Glauben, modern zu sein, nicht das Gift erkennen, das sie Tag für Tag trinken, und das sie dann anderen zum Trinken anbieten."

Anzuerkennen, dass es also Homos, Lesben etc. gibt, ist nicht zulässig, weil Gott sowas nicht geschöpft haben kann! Dass es gerade unter Klerikern überproportional viele Homos gibt, darf ein einstiger (er wurde 2017 vom Papst abgesetzt) Glaubenswächter natürlich nicht thematisieren, weil homosexuell zu sein ist kirchlich gesehen eine Straftat (Todsünde! Siehe dazu kathpedia!) und keine Veranlagung. Und dass der Zölibat den Zugang von Homos zum Klerikertum speziell in den Zeiten, wo das noch was Unakzeptables war, gefördert hat, darf ja auch nicht sein! Denn laut Müller wird das durch Gottlosigkeit verursacht! Und giftig ist es auch! Heutzutage wird anscheinend nach Kardinalmeinung durch die zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz der Homosexualität diese irgendwie vermehrt, weil es modern ist, obwohl es sich um was Giftiges handelt.

Dass die katholische Sexualmoral samt Zölibatszwang die katholischen Sexprobleme verursacht, darauf darf ein Glaubenswächter im Ruhestand natürlich nicht kommen! Weil das ist ganz gottlos und darum atheistisch!