Kardinal Marx gegen Begriff "christliches Abendland"

Das meldete kath.net am 12.1.2019:

"Davon halte ich nicht viel, weil der Begriff vor allem ausgrenzend ist." Dies meinte Kardinal Reinhard Marx vergangene Woche bei einer Rede in Berlin zum Begriff "christliches Abendland". Dies berichtet "Vaticannews". Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München kritisiert auch, dass es derzeit seiner Meinung nach eine weltweite "Instrumentalisierung der Religion" gäbe, was ihn sehr beunruhige. Marx hoffe, dass Juden, Christen und Muslime so stark seien, dass sie ihren Glauben an einen Gott nicht missbrauchen lassen.

Soweit diese katholische Kurzmeldung.

Der Herr Kardinal vergisst natürlich völlig auf die Religionsfreien, es gibt bei ihm nur gläubige Juden, Christen und Muslime.
Dass sich im "Abendland" zunehmend der Säkularismus ausbreitet, darf für ihn wohl kein Thema sein. Ein "christliches Abendland" würde doch wohl eine deutliche Mehrheit von aktiv praktizierenden Christen voraussetzen. Aber das verbessert sich von Jahr zu Jahr, die nominellen Christen werden weniger, die praktizierenden Christen werden weniger, die Religionsfreien werden mehr. Denn es ist schon länger her, dass christliche Kirchen den Menschen ihre Ideologie aufnötigen und vorschreiben konnten. Im Zeitalter der festgeschriebenen Rechts auf Freiheit von Religion weitet sich die Freiheit von Religion praktisch naturwüchsig aus.

Und heute sind agitatorische Narren wie meinereiner gar nimmer notwendig, denn den jungen Leuten ist Religion überwiegend einfach egal, der reale Untergang des "christlichen Abendlandes" ist damit besiegelt...