China und der Kommunismus

Darüber berichtete am 3.4.2019 RT - https://deutsch.rt.com - unter dem Titel:

Chinas Präsident Xi:
"Wir sind in Systemkonkurrenz mit dem Westen und der Sozialismus wird siegen"

Der chinesische Präsident hat einen neuen Artikel veröffentlicht, in dem er schreibt, dass der Sozialismus letztendlich im Wettkampf mit dem Kapitalismus siegen wird. Dies sei jedoch ein langer, komplizierter historischer Prozess, verbunden mit Widersprüchen.

Die theoretische Zeitschrift der Kommunistischen Partei Chinas hat einen neuen Artikel von Präsident Xi Jinping veröffentlicht. Xi ist zugleich Generalsekretär der KP Chinas. Dem chinesischen Präsidenten zufolge kann nur der Sozialismus China retten. Auch zukünftig müsse das Land weiter am Sozialismus chinesischer Prägung festhalten, um sich weiterhin erfolgreich entwickeln zu können. China müsse auf dem Pfad der Reformen und der Modernisierung weiter voranschreiten.

Das Endziel der KP Chinas bleibe es, den Kommunismus aufzubauen. Das sei jedoch nur in einem langen Zeitraum möglich, möglicherweise über Dutzende von Generationen. Xi kritisierte die These, dass der Kommunismus nicht erreichbar sei. Die Aussagen des historischen Materialismus, also jener wissenschaftlichen Theorie, die von Karl Marx begründet wurde, seien immer noch aktuell. Der Marxismus müsse aber im Laufe der Zeit ständig an die aktuellen Umstände angepasst und erweitert werden.

Xi betonte seinen Glauben daran, dass das sozialistische chinesische Modell zukünftig weitere Erfolge bringen und die Überlegenheit des Sozialismus gegenüber dem westlichen kapitalistischen System belegen wird. Augenblicklich befinde sich der Sozialismus in China jedoch in seiner Primärphase.

Xi erklärte, dass die westlichen Staaten wirtschaftlich und technologisch immer noch einen Vorsprung vor China hätten. Zwischen den kapitalistischen Staaten im Westen und China bestehe ein widersprüchliches Verhältnis von Kooperation und Systemkonkurrenz. Das wichtigste Ziel der chinesischen Kommunisten in dieser Epoche sei es, das Leben der Chinesen ständig zu verbessern und den Sozialismus aufzubauen.

Nachbemerkung atheisten-info: Die Oktoberrevolution in Russland hatte das große Handicap, dass Russland kein Staat mit einem entwickelten Kapitalismus war. Nach dem Sieg im Bürgerkrieg versuchte Lenin ab 1921 den Aufbau des Sozialismus in der nun als Nachfolger des Zarenreiches gegründeten "Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken" (UdSSR) mit der von ihm als "neue ökonomische Politik" (NÖP) bezeichneten Methode: Dezentralisierung und Liberalisierung in der Landwirtschaft, im Handel und in der Industrie, die der Wirtschaft teilweise auch marktwirtschaftliche Methoden zugestand, geregelt sollte das so werden, dass Privatinteressen zugelassen waren, aber begrenzt, die Gesamtebene der Wirtschaft blieb unter Parteiaufsicht. Die NÖP blieb bis 1928 reale Politik und führte zu einer Verbesserung der Versorgung und zu relativen gesellschaftlichen Freiheiten.

Lenin starb, Stalin schaffte das ab und setzte voll auf eine vollständige Planwirtschaft, die sich dann historisch im ökonomischen Konkurrenzkampf mit dem Kapitalismus als unbrauchbar für die entsprechende Weiterentwicklung der Produktionsmittel erwies. In China hat man in den letzten Jahrzehnten nun offenbar weitaus mehr riskiert als Lenin mit seiner NÖP: Man hat das kommunistische China neoliberalisiert! Aber die Produktivkräfte mit kapitalistischen Methoden entsprechend entwickelt, China ist die zweitstärkste Wirtschaftsmacht auf der Welt geworden.

Xi Jinping traut sich nun den kommunistischen Hintergrund dieser Vorgangsweise öffentlich darzustellen. Die marxistischen Klassiker hatten den Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus und Kommunismus in den hochentwickelten Staaten erwartet, passiert ist es in nicht entsprechend entwickelten Ländern und die Chinesen wollen gemäß der Aussagen des Präsidenten jetzt diese Entwicklung kapitalistisch nachholen und sie dann im Interesse aller Menschen sozialistisch-kommunistisch nutzen. Der Endsieg des Kapitalismus von 1989 kann daher wieder infrage gestellt werden...