"Nur 42 Prozent der Österreicher sagen: 'Ja, ich glaube an Gott'.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Tageszeitung ÖSTERREICH (Institut
Research-Affairs, 1007 Online-Interviews, 11.-17. April; Schwankungsbreite 3,2%)
(..)
35 Prozent glauben demnach nicht an Gott, sondern an ein nicht näher
definiertes 'höheres Wesen', 23 Prozent bezeichnen sich als Atheisten.
Auch bei jenen Befragten, die sich als Katholiken deklarieren, ist der Anteil
der Gottgläubigen eher gering. 51 Prozent mit römisch-katholischem
Bekenntnis glauben an einen Gott, 35 Prozent an ein 'höheres Wesen' und
14 Prozent sind Atheisten. Bei den Protestanten glauben 48 Prozent an Gott."
In
der Sonntagsausgabe vom 21.4.2019 sind dann noch einige weitere Umfrageergebnisse
angeführt: Demnach gehen 2 % mehrmals in der Woche in die Kirche, 15
% gehen jede Woche, 43 % zu besonderen Feiertagen, 15 % seltener und 27 % gar
nicht. Beten tun 25 % mehrmals in der Woche, 9 % einmal in der Woche, 22 % an
besonderen Feiertagen, 14 % seltener, 30 % nie.
Das scheint dann doch
etwas widersprüchlich, wenn 34 % regelmäßig beten, wieso gehen
dann nur 17 % regelmäßig in die Kirche? Und warum zählt
die katholische Kirche zweimal im Jahr die sonntäglichen Kirchgänger
und kommt - wenn man Vorschulkinder wegrechnet - nur auf knapp 12 Prozent
der Mitglieder? Haben da Befragte zum Teil religiös übertrieben? Warum?
Weil Österreich ein katholisches Land ist?
Davon abgesehen: Warum
zahlen 49 % der katholischen Kirchenmitglieder den Kirchenbeitrag, wenn sie
gar nicht an den katholischen Gott glauben? Und warum tun das bei den Protestanten
gleich 52 %, ohne an den protestantischen Gott zu glauben? Dass auch 14 %
katholisch-stämmige Atheisten den Kirchenbeitrag zahlen, weist offensichtlich
daraufhin, dass die Religionsfreiheit immer noch nicht für alle ein ausführbares
Recht ist. Was wohl auch die Ursache für widersprüchliche Befragungsergebnisse
ist!
Da heute in "Österreich" wieder eine Wahlumfrage ist, kann
hier auch angeführt werden, an welche Parteien die Wähler glauben:
34 % an die ÖVP, 24 % an die SPÖ, 23 % an die FPÖ, 9 % an
die Neos, 5 % an die Grünen und 2 % an den Pilz. Allerdings werden bei
diesen Umfragen die Wahlatheisten, also die Nichtwähler, nie ermittelt,
hier darum ein Downgrading der Parteienstimmen auf die gültigen Stimmen
der letzten Wahl: so gerechnet hätte die ÖVP 27,5 %, die SPÖ
19,5 %, die FPÖ 18,5 %.
Bei der EU-Wahl schaut der Parteienglaube
etwas anders aus, ÖVP 29 %, SPÖ 27 %, FPÖ 22 %, Neos 10 %,
Grüne 7 % und Pilz 2 %. Downgegradet auf die Wahlbeteiligung bei der letzten
EU-Wahl wären das ÖVP 13,5 %, SPÖ 12,5 %, FPÖ 10 %, bei
der EU-Wahl gab's gut 53 % Wahlatheisten, bei der NRW nur 19 %!