katholisch.de: Der Berliner Erzbischof Heiner Koch sieht die Kirche
angesichts der vielen Austritte und der sinkenden Mitgliederzahlen vor großen
Herausforderungen. Reformen können den Abwärtstrend seiner Ansicht
nach aber nicht stoppen.
Atheistische Anmerkung: Das hat der Herr
Bischof sicherlich richtig erkannt. Weil all die Sachen, die in der katholischen
Kirche reformmäßige debattiert werden, sind in der evangelischen
Kirche nicht vorhanden, dort gibt's keinen Zölibat, die Gleichberechtigung
der Frauen ist selbstverständlich etc. und trotzdem verlieren die Protestanten
ständig mehr Mitglieder als die katholische Kirche, wie ja den aktuellen
deutschen Zahlen zu Kirchenaustritten und Sterbeüberschüssen zu entnehmen
ist!
katholisch.de: Der Berliner Erzbischof Heiner Koch bezweifelt,
dass der Abwärtstrend bei den Mitgliedszahlen der katholischen Kirche durch
Reformen gestoppt werden kann. "Ich bin auch für Reformen der Kirche,
aber ich glaube nicht, dass durch noch so viele Reformen die Menschen in Massen
wiederkommen", sagte Koch am Sonntag in einem Interview mit dem Kölner
Bistumssender domradio.de. Das sehe man auch an der evangelischen Kirche.
Atheistische
Anmerkung: Ja, so ist es! Die Leute würden nicht nur nicht wiederkommen,
sondern wohl noch schneller verschwinden. Denn die praktische Unverbindlichkeit
in der evangelischen Kirche ist eben bindungslösend!
katholisch.de:
Er sei fest davon überzeugt, so der Erzbischof, dass der Trend bei den
Austritten nicht aufzuhalten sei, selbst "wenn wir alles neu machen würden,
um dem Mainstream zu folgen und eventuell tun, was die Menschen von uns erwarten".
Die Gottverbundenheit, die gesellschaftliche Verbundenheit mit der Kirche, die
Tradition und die Familienverbundenheit als solches seien auf vielerlei Ebenen
abgebrochen.
Atheistische Anmerkung: Ja, wenn man das tut, was
sich die Leute erwarten, dann steigt die Beliebigkeit, weil der Anspruch sinkt.
Die katholische Kirche hat ja auch heute noch Vorteile aus ihrer Tradition:
nicht die "gesellschaftliche Verbundenheit mit der Kirche", sondern
gesellschaftliche Verbindlichkeit, die etwa einem Kirchenaustritt negativ gegenübersteht,
in überwiegend katholischen Gegenden ist der Kirchenaustritt auch heute
noch ein gesellschaftlicher Makel! Zwar sinkt auch das ab, aber es ist immer
noch eher ein, "sowas tut man nicht!" Die Gottverbundenheit von Katholiken
in der Form von Vorsicht, weil es den katholischen Gott, der vom Glauben Abgefallene
verdammt, doch geben könnte, existiert noch! Die Tendenz, den katholischen
Jesus sozusagen zu evangelisieren, ihn also als lieben Jesus, der ohnehin alle
rettet, zu präsentieren, zerstört diese von Furcht getragenen Gottverbundenheitsreste.
Das größte Problem ist aber auch bei den Katholiken das Verschwinden
der religiösen Traditionen in den Familien, die den Enkelkindern den
Kopf religiös formatierenden Omas sind weitgehend verschwunden. Weil die
heutigen Omas haben nicht mehr die schlichte 6-klassige Volksschulbildung der
alten Zeiten...
katholisch.de: "Wir werden auf ganz neue
Weise Kirche sein müssen" Trotzdem blickt Koch nach eigener Aussage
"sehr hoffnungsvoll" in die Zukunft der Kirche, die jedoch eine andere
Gestalt haben werde. "Wir werden auf ganz neue Weise Kirche sein müssen
und wir brauchen neue gemeinschaftliche Bindungen", erklärte der 65-Jährige.
Das sei die große Herausforderung und die Chance, die auch Freude mache,
die Kirche neu zu gestalten.
Atheistische Anmerkung: Nein,
eine ganz neue Weise, Kirche zu sein, wird auch nix nutzen. Bischof Koch hat
dazu offenbar nicht einmal konkrete Ideen, wie will er "neue gemeinschaftliche
Bindungen" herstellen? Etliche Jahre hatte die katholische Kirche von einer
"Neuevangelisierung" geredet, stattgefunden hat keine und geredet
wird auch nicht mehr davon. Der Säkularismus nimmt evolutionär
zu, weil Religion im Alltag immer weniger Bedeutung hat. Die sozialen Einrichtungen
kümmern sich um alle Bereiche, wo früher mangels irdischer Hilfe um
göttliche Hilfe gebetet wurde. Dazu kommt noch die Esoterik, die besser
geeignet ist als die großen Religionen, bei Menschen mit Problemen Placeboeffekte
auszulösen, weil Hilfe bei einem Guru zu suchen und zu finden, begünstigt
schon durch Wahlmöglichkeiten der Kunden das Auftreten von psychischen
Effekten, die Chance zu "seinem" Guru zu gehen, statt sich in der
Jesusherde zu langweilen, fördert den individuellen Aberglauben und schrumpft
den kirchlich organisierten Glauben. "Reformen bringen Menschen nicht
in die Kirche zurück", das ist eine Tatsachenfeststellung!