Es heißt dort seit Jahren:
Dies ist ein mit Vorurteilen belastetes
Thema, das sehr schwierig zu erklären ist Die entsprechende Koranstelle
hierzu lautet: "Und jene (Frauen), deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet:
ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen,
so sucht gegen sie keine Ausrede." (4:34). Eine erste Erklärung kann
der Offenbarungsgrund für diesen Vers sein: Eine Frau kam zum Propheten
Muhammad (s) und bat ihn um Erlaubnis ihren Ehemann zurückschlagen zu dürfen,
weil dieser sie geschlagen hatte. Der Prophet erlaubte es ihr als Vergeltungsmaßnahme.
Nach diesem Ereignis wurde der obige Koranvers herabgesandt, worauf der Prophet
(s) gesagt hat: "Ich wollte das eine, aber Gott wollte das andere - was
Gott will, muss das Beste sein".
Hinter dieser Entscheidung Gottes
mag eine Weisheit stecken, die zunächst selbst der Propheten Muhammad
(s) nicht erkannt hatte. Der Koranvers macht deutlich, dass im Falle einer in
größeren Schwierigkeiten steckenden Ehe der Ehemann diese drei Schritten
auf jeden Fall einhalten muss: Ermahnung, Trennung im Ehebett und Schlagen.
Damit ist vor allem das Schlagen im Affekt verboten, was wohl in fast allen
Fällen vorkommt. Zudem hat das Schlagen, wie es der Koran beschreibt, nach
den Gelehrten eher einen symbolischen Charakter. Der Prophet Muhammad (s) drückte
in Bezug auf das Schlagen der Frau sehr deutlich sein Missfallen aus: "Ist
es für einen von euch wirklich möglich, seine Frau zu schlagen, als
wäre sie eine Magd, und dann am Abend zu ihr zu gehen?" Er selbst
hat auch nie eine Frau geschlagen.
Die muslimische Frau hat andere Möglichkeiten,
in Konfliktsituationen gegen ihren Mann vorzugehen. Dazu kann sie andere Familienmitglieder
einschalten.
Auf der Site atheisten-info war über den obigen Eintrag auf der Münchner Islam-Homepage das erste Mal im Juli 2011 berichtet worden. Im März 2013 war darüber auf Seite 7 in der Metawelten313.pdf zu lesen und es dauerte nur gut acht Jahre, bis auch der ORF das entdeckte und am 4.8.2019 einen Artikel darüber in religion.ORF erscheinen ließ:
"Frauen schlagen in München: Kritik an Islam-Gemeinde
Eine
muslimische Gemeinde in München hat mit Empfehlungen zum Umgang von Mann
und Frau in der Ehe Proteste ausgelöst. Der Ehemann müsse im Streit
drei Schritte einhalten: 'Ermahnung, Trennung im Ehebett und Schlagen'.
Im
Internetauftritt des Islamischen Zentrums München (IZM) heißt es
im Kapitel 'Frau und Familie im Islam' unter Berufung auf einen Koranvers, dass
als letztes Mittel im Fall von Eheschwierigkeiten auch das Schlagen der Frau
infrage komme. Dabei müsse der Ehemann drei Schritte einhalten: 'Ermahnung,
Trennung im Ehebett und Schlagen'. (...)
Mitglieder des Münchner Stadtrats,
die mit den Aussagen auf der Website konfrontiert wurden, äußerten
sich dem BR gegenüber entsetzt. So sagte SPD-Stadtrat Cumali Naz, Fachsprecher
für Migration: „Wenn das IZM propagiert, Gewalt sei ein legitimes Mittel
zur Lösung von Ehekonflikten, widerspricht das fundamental den Werten unserer
Gesellschaft.“ Sprecher anderer Parteien äußerten sich ähnlich.
Der Verband Deutsche Muslimische Gemeinschaft (DMG) kündigte dem BR gegenüber
an, die Website zu überarbeiten.
Die Staatsanwaltschaft München
I sieht laut BR keine Anhaltspunkte, dass im Fall der zitierten Äußerungen
eine Straftat vorliegt. Es liege keine Anstiftung zu Körperverletzungshandlungen
vor."