SPÖ unter zwanzig Prozent

Das Blatt "Österreich" veranstaltet ja regelmäßig Wahlumfragen und veröffentlicht die dann in der Sonntagsausgabe. Am 3.11.2019 lautete das Umfrageergebnis so: ÖVP 38 %, SPÖ 19 %, Grüne 16 %, FPÖ 15 %, Neos 9 %.

Hochgerechnet auf Sitze im Parlament wären das
(in Klammer die Sitze seit der Wahl im September): ÖVP 72 (71), SPÖ 36 (40), Grüne 30 (26), FPÖ 28 (31), NEOS 17 (15), Wahlverlierer wären also die SPÖ und die FPÖ. Die Kanzlerfrage wurde auch gestellt, Kurz hatte mit 41 % um sechs Prozent mehr als Hofer (19 %) und Rendi-Wagner (nur noch 16 %) zusammen. Die Koalitionsvorlieben sahen so aus: 32 % ÖVP&Grün, 26 % ÖVP&FPÖ, nur 14 % ÖVP&SPÖ.

Ebenfalls veröffentlicht wurde eine Umfrage zur am 24.11. stattfindenden Landtagswahl in der Steiermark, hier die Umfrageergebnisse und in Klammer das jeweilige Plus/Minus zur letzten LTW: ÖVP 36 % (+7,5 %), SPÖ 21 % (-8,3 %), FPÖ 21 % (-5,8 %), Grüne 13 % (+6,3 %), Neos 5 % (+2,4 %), KPÖ 4 % (- 0,2 %).

Die SPÖ ist auch hier der große Verlierer, der FPÖ hat der neue Skandal mit einem zum passenden Zeitpunkt in der Steiermark entdeckten Liederbuch bei einem FPÖ-Funktionär weniger geschadet. Es ist dazu interessant, dass kein Medium die Frage stellt, woher das so zeitgenau vor der Wahl bekannt wurde, dass wieder einmal ein FPÖler ein Buch mit gestrigem Zeitgeist besitzt.

Hier drei Screenshots davon:
Antisemitisch:


Mit "Heil Hitler" - laut ORF aber ein aus katholischen Kreisen stammendes Spottlied


Bundeshymne als eine Art Satire


Der FPÖ haben die ganzen Sachen seit Ibiza natürlich deutlich geschadet. Von der Wahl 2017 bis zur obigen Umfrage hat die FPÖ 11 % verloren, die SPÖ knapp 8 %. Die SPÖ braucht keine solche Aufdeckungen wie die FPÖ, die schadet sich freihändig selber, indem sie schon seit vielen Jahren die Parteiführung in Managerhände legt, die zum ursprünglichen Zweck der Partei keinen Draht mehr haben, sie managen die Partei wie eine Firma und nicht wie die Partei, welche die Interessen der arbeitenden Menschen vertreten soll, aber seit 20 Jahren z.B. keine Reallohnerhöhungen mehr erkämpft, man probiert es gar nicht wirklich, siehe Metallerabschluss!. Die von der SPÖ deswegen frustrierten Wähler geben jetzt wahrscheinlich weniger Proteststimmen an die FPÖ ab und wählen lieber gar nicht...