Es heißt dort: "Nur 3,3 Prozent der evangelischen Kirchenmitglieder
besuchen laut der jüngsten EKD-Statistik im Durchschnitt einen Sonntagsgottesdienst
(Jahr 2017). Soll man dennoch in Gemeinden jeden Sonntag Gottesdienst feiern?
Darüber gehen die Meinungen in der evangelischen Kirche auseinander."
Nu,
wenn 96,7 % im Durchschnitt keinen Sonntagsgottesdienst feiern, beantwortet
sich die Frage bezüglich Abschaffung ja sozusagen vollautomatisch!
Weiter
heißt es auf idea.de: "Der EKD-Cheftheologe und Vizepräsident
des EKD-Kirchenamtes, Thies Gundlach (Hannover), plädiert in dieser Frage
für mehr Freiheit. Gegenüber dem Deutschlandfunk (Köln) sagte
er, der Sonntagsgottesdienst sei in Gemeinden eine zentrale Veranstaltung, aber
nicht die einzige: 'Und das soll man in großer evangelischer Freiheit
vor Ort reflektieren'."
Die große evangelische Freiheit
vor Ort hat sich ja längst etabliert, die Kirchgeher tendieren immer mehr
Richtung NULL! Im Jahre 2018 waren es nämlich in der BRD nur noch 2,8 %
der evangelischen Kirchenmitglieder, die sonntags in die Kirche gingen, also
um 0,5 % weniger wie 2017...
Vorgeschlagen werden Zielgruppengottesdienste,
das wäre eine kluge Reaktion der Kirche auf die Ausdifferenzierung der
Gesellschaft. Wenn 96,7 % sich sonntags selber hinausdifferenziert haben,
da wird man unter den restlichen 3,3 % wohl schwerlich Zielgruppen bilden können.
Für
die Berliner Kirchenhistorikerin Prof. Dorothea Wendebourg ist der Sonntagsgottesdienst
von zentraler Bedeutung: Kirche vollziehe sich als Gemeinschaft "im
regelmäßigen Zusammenkommen um Wort, Sakrament, Gebet. Der Laden
fällt auseinander, wenn wir das nicht mehr tun".
Ist der
Laden nicht schon zerbröselt? Schließlich kommt eine Riesenmehrheit
der Mitglieder regelmäßig in diesem Laden gar nicht mehr zusammen!
Der
evangelische Pfarrer Steffen Reiche von Berlin-Nikolassee macht für den
schlechten Gottesdienstbesuch vor allem seinen Berufsstand verantwortlich:
"Denn die meisten Gemeinden sind doch leer gepredigt von Pfarrern",
die nichts zu sagen hätten, sich nicht genügend gut vorbereiteten
und keinen Glauben mehr hätten.
Ja, wenn die Kirchenmitglieder in so großen
Mengen keinen Glauben mehr haben, dann wird es unter den Pfarrern auch viele
solche geben! Und glaubt der Steffen ernsthaft, ein gläubiger und genügend
gut vorbereiteter Pfarrer würde den sonntäglichen Kirchenzustrom anheizen?
Bei
den Protestanten ist doch der Ablauf klar! Die evangelischen Kirchen sind liberal
und darum unverbindlich, die Kirchenmitglieder haben in den heutigen Zeiten
keinen Bedarf mehr am ehemaligen Opium des Volkes, da verrinnt sich eben alles
und die letzte Logik dazu ist der Kirchenaustritt!
Weltweit gibt es durchaus noch viele Gegenden mit steigender Religiosität, eben dort wo das Marxwort vom Opium des Volkes noch auf entsprechende gesellschaftliche Realität trifft, dann gilt das Marxwort noch:
Das religiöse Elend ist eben der Ausdruck des wirklichen Elendes und die Protestation gegen das wirkliche Elend. In Europa ist das wirkliche Elend trotz aller Bemühungen der Ausbeuterklasse noch kein allgemeines Problem. Und darum gehen eben die säkular lebenden Protestanten sonntags kaum noch ins Fachgeschäft fürs Volksopium...