Geld für Arme macht den Vatikan reich


von https://qpress.de/ am 28.11.2019

Vati kann: Wie lautete noch die goldigste Regel aller Seligkeiten? Ach ja: "Wenn der Taler im Kasten klingt, die Seele gen Himmel springt". Daran hat sich im Verlauf der Zeit wenig geändert. Der Vatikan beansprucht bis heute die Führungsposition unter den Seelenverkäufern. Um den Mitleidsfaktor nicht verkümmern zu lassen, wirbt diese Institution vorzugsweise mit der Hilfsbedürftigkeit armer Menschen. Das wirkt immer und dreht den spendenfreudigen (Mit)Menschen stets den ein oder anderen Taler aus der Tasche.

Danach folgt meistens: "Aus den Augen, aus dem Sinn". Und genauso ist das beim Vatikan auch. Ist die Kohle erst einmal im Sack, werden die Armen, nebst ihrer himmelschreienden Hilfsbedürftigkeit sehr schnell wieder sich selbst überlassen. Die Wohlfahrt der Kirche genießt nun wieder die absolute Priorität. Dass dabei eine Menge Geld bei der Kirche hängen bleibt, lässt sich bereits auf den ersten Blick erkennen. Prunk und Gloria sagt den Kirchenmachern erheblich mehr zu, als in Sack und Asche zu gehen. Jesus, war hinsichtlich seiner Bekleidung, für sie das schlechteste Beispiel. Die Kleriker achteten zu jeder Zeit fein sauber drauf, den Adeligen, Königen und Kaisern in nichts nachzustehen. Und so ein Lebensstil, der kostet!

In dem vorliegenden Fall ging es um den sogenannten Peterspfennig [Wikipedia]. Der soll, so wird es jedenfalls bei der Kollekte repetierend postuliert, ziemlich direkt den Armen und Bedürftigen zugutekommen. Zumindest werden mit einer solchen Aussage in den Diözesen die Spenderherzen der Geldgeber gefügig gepredigt. "Du sollst nicht lügen"… ist dabei auch eher was für die sanften Schäfchen. Für die sie glaubenstechnisch bewachenden und hart gesottenen Wölfe in der Sutane, ist das lediglich eine abgedroschene, hohle Phrase. Und so nimmt dann seit Jahrhunderten das goldige Elend regelmäßig seinen Lauf … und die Kohle versickert ungeniert in irgendwelchen Vatikan-Kassen.

Das wunderbare an dem letzten Skandal ist die Tatsache, dass der Vatikan es diesmal selbst aufgeklärt hat. Es brauchte scheinbar keine Hinweise von außen auf diesen Missstand. Das zumindest geht aus dem nachfolgenden Bericht hervor: Papst gesteht Vatikan-Finanzskandal ein [N-TV]. Letztere Tatsache und der aufgezeigte Verlauf soll jetzt alle Betrachter von außen gnädig stimmen. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Selbstgerechtigkeit bereits die absolute Oberhand bei den Ermittlungen bekommen hat.

Peterspfennige en masse schaffen auch Reichtum

Selbst der amtierende Papst Franziskus gibt sich deshalb äußerst zufrieden. Und da ja kein Geld abhanden gekommen ist – das erst wäre richtig entsetzlich – kann er dabei noch lächeln und die Ermittlungs-erfolge der vatikanischen Task-Force preisen. Die Luxusimmobilien in London werfen ja Profite ab oder man kann sie auch wieder verhökern, so die fromme Einsicht des Papstes. Eine bestechende Logik. "Unser täglich Brot horte bis wir verhungert sind" ... sollte vielleicht die neue Gebetsformel für alle daran beteiligten Großkopferten des Vatikan lauten.

Die Tatsache, dass von der Kohle nichts verloren ist, kann irgendwie nicht der Maßstab sein. Die ersten Unehrlichkeiten sind die Argumente mit denen man das Geld einsammelte. Die treuwidrige Hortung ist ein Brechen des Versprechens gegenüber den Spendern. Noch härter formuliert, es ist zumindest ein arger, geistiger Betrug, was aber für den Vatikan noch nie eine größere Herausforderung darstellte, weil dessen himmlischer Vater auch der Vater der Lüge ist. Bei genauerer Betrachtung des Vatikan sollte eine korrekte Einordnung desselben nicht weiter schwer fallen. Immer noch gibt es sehr viele Menschen, die den vatikanischen Sand in ihren Augen präferieren, statt selbst einmal Ausschau nach dem geistigen Licht zu halten.