Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner äußerte sich am 2.1.2020 in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" natürlich anders, er sprach von einem "annus horribilis", einem "schrecklichen Jahr" weil 2019 deutlich mehr Leute ausgetreten seien als 2018. In der Hitparade der Austritte seit 1995 hatte 2018 mit 58.378 den Platz drei belegt, wurde 2019 ein neuer Rekord aufgestellt?
Lackner beschwert sich darüber, dass die Schwelle zum Austritt heute sehr niedrig wäre, der Bischof erkennt sogar eine wichtige Ursache der steigenden Austritte, es geht offenbar den Menschen zu gut, früher habe die herrschende Not zum Beten und Glauben motiviert, heute könnten die Menschen ja zu Gott aus Freiheit und Liebe sagen und nicht aus Not.
Ja, lieber Herr Bischof, warum sollten die Leute das tun? Die Menschen haben sich seinerzeit die Götter erschaffen, um einerseits eine Art Welterklärung zu haben und andererseits eine göttliche Macht, die man um Hilfe bitten konnte, wenn man selber ohnmächtig Problemen gegenüberstand.
Ja, eine Krankenversicherung erwies sich zum Beispiel eben als viel wirkungsvoller als erbetene göttliche Hilfe, weil die entwickelte Medizin der Gegenwart hilft wirklich und nicht wie ein Gott, der nur maximal manchmal als Placeboeffekt auftreten kann. Der Sozialstaat hilft Menschen, die Hilfe brauchen, mit den Ansprüchen des Sozialrechtes, dagegen hat eine Gottesfiktion eben kein Leibchen!
Einen Ausweg zur Verringerung der Zahl der Austritte sieht Bischof Lackner darin, den Menschen die kirchlichen Leistungen im karitativen, kulturellen oder Bildungsbereich zu vermitteln. Ja, die Caritas macht als Sozialdienstleister sehr gute Umsätze, der Staat zahlt und die Caritas leistet. Das macht z.B. auch die Volkshilfe der SPÖ, die verkauft auch Sozialdienstleistungen, aber die versucht nicht den Anschein zu erwecken, dass das die SPÖ finanzieren würde. Die kulturellen Leistungen der Kirche? Die alten Kirchen, die überwiegend mit öffentlichen Geldern instandgehalten werden? Die singenden Kirchenchöre? Im Bildungsbereich macht die katholische Kirche auch gute Geschäfte! Da das staatlichen Schulwesen infolge der nicht integrierten Zuwandermassen immer schlechter funktioniert, haben katholische Privatschulen steigenden Zulauf, die Lehrer dort zahlt der Staat, die restlichen Kosten zahlen finanzstarke Eltern, die wissen, dass in diesen Privatschulen der Zustrom von bildungsfernen Islamkindern fehlt, das leistet die Kirche im Bildungungsbereich!