katholisch.de: Der Priester und Buchautor Stefan Jürgens beklagt eine zunehmende
Bedeutungslosigkeit der katholischen Kirche in der Gesellschaft. "Kirche
ist und hat kein Thema mehr, weil sie ihre eigenen Hausaufgaben nicht gemacht
und dadurch an Relevanz weitgehend verloren hat", schreibt der Pfarrer
aus Ahaus im Bistum Münster in einem Gastkommentar auf dem Online-Portal
kirche-und-leben.de. Themen zu finden sei für die Gemeinden schwer geworden.
Wie wolle die Kirche etwa für Demokratie eintreten, wenn sie selbst "monarchisch
und klerikal" aufgestellt sei, fragt Jürgens.
Atheistische
Anmerkung: Dass die Kirchen an Bedeutung verlieren, liegt nicht unbedingt
an Kirchenfehlern, sondern an den Änderungen im menschlichen Dasein! Genosse
Marx hat seinerzeit festgestellt: "Das Sein bestimmt das Bewusstsein"!
Wir leben nicht aus dem Kopf, sondern in der Welt! Der in vielen entwickelten
Staaten eingerichtete Sozialstaat ist trotz der Bemühungen des Kapitals
und ihrer Parteien, immer noch grundlegend fest verankert und reduziert das
wirkliche Elend und damit viele Seufzer der bedrängten Kreatur, die
Welt des Sozialstaates hat darum den in Zeiten des Elends herrschenden Götterbedarf
nimmer, Kranke brauchen in der Regel keine Götter, sondern von Krankenversicherungen
bezahlte medizinische Hilfen, Arbeitslose müssen nicht betteln gehen, sondern
beziehen Arbeitslosengeld usw. Ob die Kirche klerikalmonarchisch agiert oder
volkstümlich-republikanisch, wird dazu nicht viel Unterschied machen...
katholisch.de: Wenn der Synodale Weg scheitert... Der Autor befürwortet den Reformdialog
der katholischen Kirche in Deutschland, den sogenannten Synodalen Weg. "Wenn
der Synodale Weg scheitert, geht die Kirche gesellschaftlich ins Ghetto, sie
wird zur Sekte", mahnt Jürgens. Der Pfarrer hatte im November zusammen
mit drei weiteren Priestern einen öffentlichen Aufruf zum Reformdialog
gestartet. An dessen Ende müssten konkrete Beschlüsse stehen, "die
den Klerikalismus, eine der Wurzeln des Missbrauchs in der Kirche, wirksam bekämpfen",
heißt es darin. In seinem Buch "Ausgeheuchelt!" fordert Jürgens
zudem, Frauen zu Weiheämtern zuzulassen, den Pflichtzölibat zu beenden
und mit Homosexuellen wertschätzender umzugehen.
Atheistische
Anmerkung: Mit der Beendung des Zölibats hat der Priester und Buchautor
Stefan Jürgens natürlich recht, den Sexualtrieb zu unterdrücken,
funktioniert nicht, was sogar in der Bibel steht, weil sogar der Jesus hat die
Ehelosigkeit nur den Kastrierten zugemutet, siehe Matthäus 19, 11-12: "Das
Wort fasst nicht jedermann, sondern denen es gegeben ist. Denn es sind etliche
verschnitten, die sind aus Mutterleibe so geboren und sind etliche verschnitten,
die von Menschen verschnitten sind und sind etliche verschnitten, die sich selbst
verschnitten haben um des Himmelreiches willen. Wer es fassen kann, der fasse
es!"
Also ist laut Jesus die Ehelosigkeit nur was bei Hodenlosigkeit! Der
Klerikalismus ist das Gegenteil vom Laizismus, da geht es um dominierenden klerikalen
Einfluss im Staat. Jahrhundertelang war das eine Selbstverständlichkeit,
mit Hilfe der Aufklärung haben wir uns davon befreit, im 20. Jahrhundert
gab es noch klerikalfaschistische Regime, z.B. in Spanien und Österreich!
Über den "synodalen Weg" wurde speziell in der BRD einige Jahren
debattiert, es sollten Kirchenmitglieder in diversen Fragen reformmäßig
mitreden dürfen, dann hörte man schon längere Zeit nix mehr davon,
der Stefan Jürgens gräbt offenbar katholische Debattenleichen aus...
katholisch.de: Nach intensivem Ringen hatten die deutschen Bischöfe im Frühjahr
2019 einen verbindlichen Synodalen Weg beschlossen. Dabei soll es vor allem
um die Themen Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von
Frauen in der Kirche gehen. Unter Mitarbeit von katholischen Laien und externen
Experten wollen die Bischöfe ihre Positionen zu diesen Fragen klären.
Der Missbrauchsskandal hatte die Kirche in eine Vertrauenskrise gestürzt,
in der Rufe nach Reformen lauter wurden.
Atheistische Anmerkung:
Passiert ist bisher nichts. Was ja auch klar ist! Die durch den Zölibat
emporgetriebene Zahl von Homosexuellen im Klerus, wird sich ja nicht durch eine
Zölibatsaufhebung enttarnen lassen (möglicher Spruch aus Laienkreisen:
"Unser Pfarrer hat derweilen noch keine Lebenspartnerin gefunden, der
ist wahrscheinlich ein Warmer!") So einfach ist darum die Umgestaltung
nicht - dass man nichts mehr vom "Synodalen Weg" der Reformen hört,
hängt eben mit dieser kircheninternen Struktur zusammen!
katholisch.de: Wegen der Corona-Pandemie wird der Synodale Weg verlängert. Statt
im Oktober 2021 endet die Reforminitiative nach derzeitigem Stand im Februar
2022. Die Synodalversammlung, das höchste beschlussfassende Gremium des
Synodalen Wegs, hatte zu Beginn des Jahres erstmals in Frankfurt getagt. Ein
zweites Treffen in der hessischen Metropole mit den rund 230 Teilnehmern war
für Anfang September vorgesehen. Dieses Treffen wird nun wegen der Pandemie
verschoben und soll im Februar 2021 stattfinden. Anstelle des ursprünglichen
Termins laden die Organisatoren für den 4. September zu Regionaltreffen
in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Ludwigshafen und München mit jeweils maximal
50 Teilnehmern ein.
Atheistische Anmerkung: Ja, es ist eben schwierig,
aus der realen Situation eine vernünftige zu machen. Einerseits sinkt der
Bedarf nach Religion seit Jahren deutlich ab, die Bedeutung der Kirchen wird
immer unwichtiger, auch in Deutschland nehmen rund 90 % der Kirchenmitglieder
nicht mehr am alltäglichen Kirchenleben teil, Gott als Helfer hat - wie
anfangs erwähnt - sehr an Bedeutung verloren, weil es in Sozialstaaten
wirklich ein breites Hilfsangebot bei Lebensproblemen gibt, die einen nicht
existenten Gott im Himmel natürlich klar übertreffen können.
Und in der BRD glauben nur noch etwa ein Viertel der Leute an ein Leben nach
dem Tod, da sind auch die Seelenwanderer schon dabei, der synodale Weg führt
die Kirche nicht ins Himmelreich, der Relevanzverlust ist gesichert!