Kirchenaustritte Teil 2

Wie jedes Jahr hat die katholische Kirche auch 2020 statistische Zahlen fürs Vorjahr und die Details fürs vorvergangene Jahr jetzt anfangs Jänner veröffentlicht, die lange Liste der Austritte von 1995 bis 2019 ist auf Teil 1 zu finden.

Hier die Auflistung der Austritte 2020 nach Diözesen:

Der Anteil der katholischen Kirchenmitglieder an der Bevölkerung ist auf 54,44 % zurückgegangen, vor zehn Jahren waren das noch 64,3 %. Der Abgang durch Abwanderung und Sterbeüberschuss erreichte 18.744, das sind fast um 18.000 mehr als 2019, es gab 2020 offenbar speziell eher katholische Ab- als Zuwanderer - was wohl Corona-bedingt sein wird.
Von 1995 bis 2020 haben insgesamt 1.266.167 Mitglieder der katholischen Kirche ihren Austritt kundgetan. 

Hier die Diözesen in der Reihung nach der Prozenthöhe:

Wien ist also österreichischer Austrittsmeister, das wird allerdings auch dadurch bewirkt, dass rund das halbe Niederösterreich zur Diözese Wien gehört. Eisenstadt ist die kleinste Diözese und hat auch prozentuell die wenigsten Austritte.

Und nun die jetzt von der katholischen Kirche veröffentlichten Detailzahlen zum Jahre 2019:

Auch 2019 gab es Sterbeüberschüsse, die Taufen werden weniger.

Hier die Differenzen zur 2018-Tabelle:

Man sieht lauter Minus bei den kirchlichen Ritualen, aber es gibt immer noch viele Taufen und Firmungen! Die katholischen Trauungen liegen sehr niedrig, weil 2019 gab es in Österreich immerhin 46.034 standesamtliche Eheschließungen, aber nicht einmal zehntausend katholische! Und das obwohl es rund 32.000 Erst-Ehen gab, wo das katholische Wiederverheiratungsverbot für Geschiedene keine Rolle spielen kann!

Weitere katholische Zahlen: Die kirchlich durch zwei Zählungen ermittelten sonntäglichen Messbesucher beliefen sich auf knapp 515.000, 2018 waren es noch 528.000 gewesen, es gingen also 2019 von den verbliebenen katholischen Kirchenmitgliedern um 0,12 % weniger in die Kirche als 2018!
2019 gab es 3.214 österreichische Priester, das sind um 94 weniger als im Vorjahr, die Mönche sanken um 17 (auf 386), die Nonnen ebenfalls um 94 (auf 3.359).