Katholische Wunschträume

Solche veröffentlichte domradio.de am 27.3.2021, von meinemeinen entdeckt am 31.3.. hier der Text plus atheistischer Anmerkungen:

Domradio: Schavan: Religion gewinnt an Bedeutung - "Mehr Neugier auf die Zukunft"
Das Ende des Christentums? Religionen haben nach Worten der früheren Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, an Bedeutung gewonnen und sind in manchen Regionen "bedeutsame politische Faktoren".
Es gebe "gute Gründe, nicht andauernd das Ende des Christentums zu beschwören", schreibt Schavan in einem Gastbeitrag für die "Sächsische Zeitung" (Wochenende). Vielmehr solle man sich mehr Gedanken über die Zukunft des Christentums machen und dabei auch seine Anfänge in den Blick nehmen: "Sie waren bescheiden und auch damals schon umstritten."

Atheistische Anmerkung: Ja, es gibt noch Gebiete, wo Religion Bedeutung hat, speziell dort, wo sie Bedeutung zu haben hat, also im islamischen Herrschaftsbereich. Bei den Saudis und im Iran ist Religion der bedeutsamste politische Faktor! Im aufgeklärten Europa ist das heute ja wohl doch gänzlich anders!

Domradio: Nach 2.000 Jahren sei das Christentum bis in die jüngste Zeit hinein angreifbar, so die ehemalige Bundesbildungsministerin. "Die Kirchen haben Schuld auf sich geladen und bleiben immer wieder unter ihren Möglichkeiten - so wie wir als einzelne Christen auch." Zugleich habe das Christentum "zu allen Zeiten durch Menschen und ihre Berufung heilend und heilsam gewirkt, den Menschen und seine unverwechselbare Würde gegenüber jenen verteidigt, die davon nichts wissen wollen."
Atheistische Anmerkung: Machen wir einen Blick auf die Realität, 1951 waren in Österreich 89% der Einwohner katholisch, 2020 waren es nur mehr 54,44 %, in absoluten Zahlen waren es 1951 noch 6.170.084 und 2020 nur noch 4.907.354, die Bevölkerung hatte sich durch Fortpflanzung und Zuwanderung um rund zwei Millionen vermehrt (von 6,9 auf 8.9 Mio.). Die Prozentanteile sind auch speziell durch islamisch Zuwanderer weniger geworden. Dass heute Menschen durch das Christentum sozusagen aufgebaut werden, ist nicht wahrnehmbar, die meisten katholischen Kirchenmitglieder praktizierend ihren Glauben nimmer...

Domradio: Chancen der Tradition - Die Corona-Pandemie zeige den Menschen Schwächen auf, falsche Prioritäten und beschleunige Veränderungen. Schavan spricht von einer "Zeitenwende". Gerade deshalb sei es auch eine Zeit, den grundlegenden Fragen des Lebens nicht auszuweichen und festzustellen, was künftige Prioritäten sein könnten.
Atheistische Anmerkung: Bisher war nichts davon wahrnehmbar, dass die Corona-Pandemie den Glauben gesteigert hätte, die Kirche hat ja nicht einmal versucht, ihren Gott zu bitten, den Virus zu vertreiben. Und die Mitglieder hatten das wohl auch kaum erwartet, es gibt noch die katholische Tradition, dass Babys getauft werden und so den Mitgliederbestand etwas sichern, aber im Alltag wird die Religion immer nebensächlicher.

Domradio: Dasselbe gelte auch für Kirchen, so die CDU-Politikerin. Es brauche "bei aller Liebe zur Tradition" mehr Neugier auf die Zukunft. "Mehr noch: Die Tradition hat keine Chance, wenn sich nicht mehr Geistesgegenwart entwickelt für das Leben von Menschen heute, ihre Gedanken und Hoffnungen, ihre Sehnsucht und Einsamkeit, aber auch ihre Kreativität und Gestaltungskraft", schreibt Schavan. Nicht nur präge der Glaube das Leben, sondern auch das Leben den Glauben.
Atheistische Anmerkung: Der Glaube prägt bei der großen Mehrheit der Leute das Leben schon länger nimmer, der Wunsch der Frau Schavan, dass sich die Religion konkret zu den Alltagswelten wenden wird, ist wohl ein Wunsch, aber mit der Wirklichkeit hat das nix zu tun, die Leute warten auf keine alltäglichen Götter.

Domradio: Mit Blick auf Ostern betont Schavan: "Solidarität im Leiden ist die vielleicht stärkste Kraft, die von der Botschaft der nächsten Tage durch das Osterfest ausgeht."
Atheistische Anmerkung: Frau Schavan sieht die Corona-Pandemie als Stifterin von Solidarität, kümmert tun sich um die Erkrankten allerdings die medizinischen  Einrichtungen und die Sozialversicherungsbereiche und nicht die Coronasolidarität. Wenn die Impfungen die Pandemie eingedämmt haben werden, dann bleibt in der Gesellschaft davon nichts übrig, katholische Wunschträume werden aber wohl in den noch vorhandenen Resten der echt katholischen Kreisen mittels anderer Themen weitergeträumt werden...